Montag, 6. Juli 2015

Rome – Flowers From Exile




Rome – Flowers From Exile


Besetzung:

Jerome Reuter – guitars and vocals
Patrick Damiani – guitars, cello, bass, drums and keyboards
Nicos Mavridis – violin


Gastmusiker:

Nestor Crespo – spoken words
Marc Limpach – spoken words
Rupert Kraushofer – spoken words
Doru Atomei – spoken words
Andreea Wade – spoken words
Joseph Colazzo – spoken words


Label: Trisol


Erscheinungsdatum: 2009


Stil: ArtPop


Trackliste:

I. Reiseherrschaft
    1. To A Generation Of Destroyers (1:48)
    2. The Accidents Of Gesture (5:10)
    3. Odessa (4:37)
    4. The Secret Sons Of Europe (3:13)
II. Besitzbegrenzung
    5. The Hollow Self (1:58)
    6. A Legacy Of Unrest (4:51)
    7. To Die Among Strangers (4:02)
III. Ruheverbot
    8. A Culture Of Fragments (1:09)
    9. We Who Fell In Love With The Sea (4:13)
    10. Swords To Rust - Hearts To Dust (3:53)
IV. Verzicht
    11. Flowers From Exile (3:12)
    12. Flight In Formation (5:36)

Gesamtspieldauer: 43:49




Nach holländischen und belgischen Bands, kommt jetzt eine Formation aus Luxemburg hier auf diesen Seiten zum Zuge, damit die BeNeLux-Länder nun auch vollständig abgebildet sind... Und was für eine Band das ist, diese drei Musiker, die sich Rome nennen und von denen Sänger und Gitarrist Jerome Reuter sich für die Kompositionen auszeichnet. NeoFolk machen sie, diese Luxemburger, ist es auch durchaus noch ein wenig, auf ihrem vierten Album „Flowers From Exile“ aus dem Jahr 2009. Allerdings lässt sich die Musik für mich auch durchaus mit dem Genre ArtPop umschreiben, einer der sehr beeindruckenden Form dieses Genres, den Rome hier ihren Hörern präsentieren.

Über allem steht dabei der tiefe und sonore Gesang des Jerome Reuter, durchaus eine Stimme mit hohem Wiedererkennungswert. Tief und voll und völlig unaufgeregt erzählt er hier seine Geschichten, die absolut überzeugend musikalisch untermalt sind. Die Platte beginnt mit Meeresrauschen und endet ebenso. Dazwischen befinden sich zwölf sehr überzeugende Nummern, die ihrerseits nochmals unter vier verschiedenen Überschriften angeordnet wurden: „Reiseherrschaft“. „Besitzbegrenzung“, „Ruheverbot“ und „Verzicht“ heißen diese. Und in diesen zwölf Nummern gibt es einiges zu entdecken. Etwas experimentell angehauchte Klangpassagen, in denen seltsame bis mystische Atmosphären transportiert werden. Untermalt werden diese Stimmungen oftmals noch durch eingesprochene Texte, die diese Stimmungen durchaus vertiefen. Dabei gibt es ganz verschiedene Sprachen zu hören, Rome empfinden sich ganz eindeutig als Europäer. Gesungen wird zwar auf Englisch, die gesprochenen Texte gibt es jedoch auf Russisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch…

Allerdings ist das nur ein kleiner Teil auf „Flowers From Exile“. Den weitaus größeren Anteil machen Lieder aus, die sofort beim ersten Hören ins Ohr gehen. Angefüllt von Melodiösität ist dies eine Platte, die es schafft die Hörerin beziehungsweise den Hörer gleich mit dem ersten Hören der Scheibe völlig in den Bann zu ziehen. Absolut überzeugend von der Melodieführung her, vom Arrangement, der Instrumentenauswahl, dem Gesang und auch dem Hintergrundgesang. Nichts wurde hier dem Zufall überlassen, alles wirkt wohl überdacht, ganz fein abgestimmt, ohne dabei jedoch konstruiert zu klingen. Es ist immer wieder begeisternd, etwas Neues in der Musik für sich zu entdecken und mitunter kann das wahrlich auch begeisternd sein.

Fazit: Eine wunderschöne Platte ist „Flowers From Exile“ von Rome geworden. Völlig unaufgeregt wird man hier als audiophiler Konsument mit den schönsten Melodien überschüttet, die sofort ins Ohr gehen und sich dort auch festsetzen. Dazwischen gibt es immer wieder mal kleine Auszeiten in Form von experimentellen Soundkollagen, die allerdings keinesfalls störend wirken. Wahrlich tolle Musik und sicherlich eine der besten Platten des Jahres 2009. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: A Legacy Of Unrest, Swords To Rust - Hearts To Dust