Sonntag, 30. Dezember 2012

Styx – Cyclorama




Styx – Cyclorama


Besetzung:

Chuck Panozzo – bass guitar on “Bourgeois Pig”, background vocals on “Kiss Your Ass Goodbye”
Tommy Shaw – electric & acoustic 6, 12 and baritone guitars, mandolin, vocals
Glen Burtnik – electric bass, upright bass, synth bass on ”Genki Desu Ka”, electric 12 string guitar on “Together” and vocals
Lawrence Gowan – piano, organ, synthesizers and vocals
James Young – electric guitars and vocals
Todd Sucherman – drums, percussion, loops, percussive synth bass on “Do Things My Way” and vocals


Gastmusiker:

Billy Bob Thornton – vocals on “Bourgeois Pig”
John Waite – backing vocals
Brian Wilson – backing vocals
Tenacious D – vocals (hidden track)


Label: Sanctuary Records


Erscheinungsdatum: 2003


Stil: Rock


Trackliste:

1. Do Things My Way (4:57)
2. Waiting For Our Time (4:13)
3. Fields Of The Brave (3:24)
4. Bourgeous Pig (0:49)
5. Kiss Your Ass Goodbye (3:14)
6. These Are The Times (6:45)
7. Yes I Can (3:51)
8. More Love For The Money (3:48)
9. Together (4:47)
10. Fooling Yourself (Palm Of Your Hands) (0:39)
11. Captain America (3:54)
12. Killing The Thing That You Love (5:36)
13. One With Everything (5:57)
14. Genki Desu Ka (6:13)

Gesamtspieldauer: 58:06




Drei Jahre nach dem wenig erbaulichen Album „Brave New World“ und dreizehn Jahre nach dem noch schlechteren „Edge Of The Century“ veröffentlichte die amerikanische Formation Styx 2003 erneut eine Platte, ihr bisher vierzehntes Studioalbum. Für das Cover zeigte sich Storm Thorgerson verantwortlich, der auch die meisten Plattencover von Pink Floyd entworfen hatte. Und nicht nur „graphisch“, auch in Bezug auf die Zusammensetzung der Band hatte sich auf „Cyclorama“ einiges getan. Dennis DeYoung, der Keyboarder der ersten Stunde und Lieferant zahlreicher Hits, hatte die Band verlassen und war durch Lawrence Gowan ersetzt worden. Chuck Panozzo, der Bruder des bereits 1996 verstorbenen Drummers John Panozzo war inzwischen an Aids erkrankt und hatte auf „Cyclorama“ gesundheitsbedingt nur einen kurzen Gastauftritt, indem er bei dem sehr kurzen „Bourgeois Pig“ den Bass einspielte und sonst nur noch einmal als Hintergrundsänger in Erscheining trat. Seinen Part als Bassist spielte jetzt Glen Burtnik ein.

Nun, die Musik auf „Cyclorama“ ist richtig gut geworden. Hier scheinen sich Musiker gefunden zu haben, die sich gegenseitig befruchteten, denn „Cyclorama“ stellt so ziemlich alles in den Schatten, was die Band in den letzten 24 Jahren an Musik veröffentlichte. Das mag daran liegen, dass sich hier auch vier tolle Sänger auf dem Album präsentieren und dieses seltsame Gesinge des Dennis DeYoung völlig fehlt. Das mag daran liegen, dass Styx hier ab und an auch Reminiszenzen an die Beatles präsentieren – ohne hier aber Gefahr zu laufen diese kopieren zu wollen. Und das mag vor allem daran liegen, dass die Band wieder Ideen hatte. Ideen, die einfach gut klingen.

Auf „Cyclorama“ befindet sich Mainstream-Rock, allerdings jener der besseren Sorte. Hard-Rock ist da zugegen, genau wie Melodic-Rock. Alles klingt, vieles davon sogar richtig gut und macht Spaß. Auf der knappen Stunde Spieldauer wird dem Musikhörer jede Menge Abwechslung geboten, die gleichzeitig eingängig ist und dabei auch noch rockt. Der Pathos fehlt, genau wie diese schwülstigen, schmachtenden Liebeslieder, die einem fast schon peinlich waren, sie anzuhören. Und diese gab es über die ganze Karriere der Band hin auf so ziemlich jedem Album.

Fazit: Das mit Abstand beste Album von Styx der letzten vierundzwanzig Jahre. Gute, unterhaltende Musik, die rockt, wobei auch sehr viel Wert auf Melodiösität gelegt wurde. Ein richtig überzeugendes Alterswerk einer Band, der man so etwas nicht mehr zugetraut hatte. Und einige Ohrwürmer hält das Album auch parat. „Cyclorama“ ist gut. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Fields Of The Brave, Kiss Your Ass Goodbye, These Are The Times, More Love For The Money, Together, Killing The Thing That You Love