Freitag, 3. April 2020

Pure Reason Revolution – Eupnea




Pure Reason Revolution – Eupnea


Besetzung:

Jon Courtney – vocals, guitars, keyboards
Chloë Alper – vocals, bass guitars, keyboards


Gastmusiker:

Geoff Dugmore – drums



Label: InsideOut Music


Erscheinungsjahr: 2020


Stil: New Artrock


Trackliste:

1. New Obsession (5:07)
2. Silent Genesis (10:20)
3. Maelstrom (5:44)
4. Ghosts & Typhoons (8:45)
5. Beyond Our Bodies (4:28)
6. Eupnea (13:23)

Gesamtspieldauer: 47:48



Lange war es still gewesen um die englische Band Pure Reason Revolution. Knappe zehn Jahre hat es gedauert, bis am 3. April 2020 mit „Eupnea“ das vierte Studioalbum erscheint. Im August des Jahres 2011 wurde die Auflösung der Band für das Ende desselbigen Jahres bekanntgegeben und schließlich auch vollzogen. Die Musik der letzten Scheibe der Band aus dem Jahr 2010, „Hammer And Anvil“, spielte im Bereich des Pops ab, vom ursprünglichen New Artrock oder gar Progressive Rock der Anfangszeit der Band war da nicht mehr viel zu hören.

Doch dann schrieb Jon Courtney an neuem Material für seine neue Band Bullet Height – seinem elektronischen Duo mit der Sängerin Sammi Doll – und schnell wurde ihm klar, das passt so gar nicht zusammen. Alles was ihm einfiel klang irgendwie nach Pure Reason Revolution. Also schnell zum Hörer gegriffen, Chloë Alper angerufen und diese stand der Idee für ein neues Pure Reason Revolution Album keineswegs abgeneigt gegenüber. Beim Schreiben der Lieder erhielt Jon Courtney noch Unterstützung vom Gitarristen des Debutalbums der Band, Greg Jong. Und so wurde aus der ursprünglichen Band Pure Reason Revolution das selbige Duo. Jon Courtney und Chloë Alper spielten das Album ein, bei den Drums wurden sie von Geoff Dugmore unterstützt.

„Eupnea“ von Pure Reason Revolution ist ein Erlebnis. Es besteht aus drei kürzeren und drei längeren Nummern – und diese haben es allesamt in sich. Knallharte Gitarrenriffs, sphärische und elektronische Ausflüge, sanfte Melodien, donnernde Beats, melodische Passagen zum Dahinschmelzen und immer wieder überraschende Wendungen in den Liedern. Nein, mit dem Vorgängeralbum welches zehn Jahre zuvor erschien hat diese Platte nichts mehr gemein. Kaum zu glauben, dass dies überhaupt noch dieselbe Band sein soll. Für Pure Reason Revolution hieß es mit „Eupnea“ zurück zu den Wurzeln und Anfängen ihrer musikalischen Karriere. Und „Eupnea“ klingt sogar noch besser als „The Dark Third“ aus dem Jahr 2006.

Die Lieder auf „Eupnea“ beeindrucken bereits beim ersten Hören, wachsen mit jedem weiteren Durchgang deutlich an. Das neue Album von Pure Reason Revolution muss man sich nicht großartig „erarbeiten“, ein paar Durchläufe lassen die einzelnen Stücke allerdings noch viel besser zur Wirkung kommen. Sie scheinen sich erst dann vollständig im Ohr zu entfalten. Beeindruckend dabei auch der perfekt abgestimmte Gesang von Jon Courtney und Chloë Alper, die sich mit ihren Stimmen ergänzen und verstärken. Auf „Eupnea“ klingt nichts schräg oder frickelig, alle sechs Lieder des Albums gehen ins Ohr und es sind die Melodien, die den Gesamteindruck der Scheibe nochmals abrunden.

Es fällt nicht leicht, die Höhepunkte des Albums aufzuzählen, denn alle sechs Titel überzeugen. Natürlich weisen gerade die drei Longtracks noch ein wenig mehr Wendungen und Passagen auf, die das Herz höherschlagen lassen. Doch, dass man auch auf fünf Minuten abwechslungsreiche musikalische Reisen unternehmen kann, beweisen Pure Reason Revolution bereits mit dem Opener „New Obsession“. Diese gilt es schließlich noch ausdauernder und atmosphärisch auf den längeren Titeln zu genießen. Wenn bei diesen Nummern die Gitarren schließlich irgendwann zu eskalieren scheinen, komme ich einfach nicht umhin den Vergleich zu Porcupine Tree in deren spätere Alben zu ziehen.

Fazit: Das Jahr ist noch jung und es wird noch viel Musik auch im Jahr 2020 erscheinen. Unter meinen Top 5 Alben wird sich allerdings mit Sicherheit auch „Eupnea“ von Pure Reason Revolution befinden. „Eupnea“ ist abwechslungsreich, spannend, melodisch, rockig, nachdenklich und irgendwie einfach gut. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: New Obsession, Eupnea