Montag, 10. Oktober 2016

Neil Young – Sleeps With Angels




Neil Young – Sleeps With Angels


Besetzung:

Neil Young – guitar, tack piano, accordion, flute, harmonica, vocals


Gastmusiker:

Frank "Poncho" Sampedro – guitar, grand piano, electric piano, keyboards, bass marimba, vocals
Billy Talbot – bass, vibes, bass marimba, vocals
Ralph Molina – drums, vocals


Label: Warner Brothers Records


Erscheinungsdatum: 1994


Stil: Rock


Trackliste:

1. My Heart (2:47)
2. Prime Of Life (4:05)
3. Driveby (4:45)
4. Sleeps With Angels (2:46)
5. Western Hero (4:00)
6. Change Your Mind (14:39)
7. Blue Eden (6:24)
8. Safeway Cart (6:31)
9. Train Of Love (3:59)
10. Trans Am (4:07)
11. Piece Of Crap (3:15)
12. A Dream That Can Last (5:27)

Gesamtspieldauer: 1:02:51




„Sleeps With Angels” heißt das bereits einundzwanzigste Studio-Album des kanadischen Musikers Neil Young. Veröffentlicht wurde die Platte im August des Jahres 1994 auf dem Musiklabel Warner Brothers Records. Gleichzeitig ist die Scheibe die siebte, die er mit seiner Begleitband Crazy Horse einspielte.

Der Großteil des Albums entstand bereits vor dem Tod des Kurt Cobain, trotzdem ist ihm der Titeltrack gewidmet, den Neil Young erst nach dessen Selbstmord am 5. April 1994 schrieb. Kurt Cobain zitierte Neil Young in seinem Abschiedsbrief mit der Textzeile „It's better to burn out than to fade away", worauf er wohl irgendwie reagieren wollte und musste. Die Stimmung auf „Sleeps With Angels” ist allgemein eine sehr dunkle. Die Musik ist nicht zu rockig, sehr viel eher balladesk und bluesig und zumeist sehr bewegend. Zudem weist das Album zwei Besonderheiten auf. Zum einen ist es die einzige Scheibe, auf der Neil Young Flöte spielt und zum anderen gibt es hier zwei Titel, die etwas Besonderes verbindet. Bei den Nummern „Western Hero“ und „Train Of Love“ hört man dieselbe Musik, nur der Text differiert.

Die Stimmung auf „Sleeps With Angels” ist, wie bereits erwähnt, dunkel bis düster. Die Lieder sind sanft bis bluesig und zumeist absolut überzeugend. Vier wahrlich tolle Höhepunkte im Schaffen des Neil Young hört man auf „Sleeps With Angels”. Zum einen bekommt man hier mit „Change Your Mind“ den längsten Studio-Titel im Schaffen des Neil Young geboten, zum anderen stellt dieses Lied eine sehr Gitarren-lastige, fast schon hypnotisch wirkende Nummer dar, in die es sich einzutauchen lohnt. Fast klingt es im langen Instrumentalteil so, als ob hier Neil Young seinen Improvisationskünsten freien Lauf lassen möchte. Das ganze Lied klingt dabei unfassbar intensiv. Der nächste Titel, „Blue Eden“ wirkt genauso schwer und dunkel und hört sich zusätzlich noch verstörend an. Sehr intensive Musik ist das, die mit dem Titel „Safeway Cart“ auch noch die eingängige Variante dieser Düsternis zu bieten hat. Wahrlich gelungen. Das gilt für das Lied „Trans Am“ ebenso, welches sich wie ein Ohrwurm festzusetzen versteht. Und auch die anderen Titel auf „Sleeps With Angels” lohnen sich gehört zu werden, egal ob es nur der Titeltrack ist oder eine der sieben weiteren Nummern. „Sleeps With Angels” hat so viel für die oder den Rockliebhaber zu bieten, dass sich das ganz genaue Hinhören absolut lohnt.

Fazit: Eine sehr überzeugende Platte ist „Sleeps With Angels” von Neil Young geworden. Die Musik darauf ist absolut Gitarren-dominiert. Die Atmosphäre eine sehr dunkle und düstere. Dies wiederum liegt nicht nur am Selbstmord des Kurt Cobain, der hier im Titeltrack mit verarbeitet wird, da die meisten Lieder schon vor dessen Tod geschrieben worden waren. In jedem Lied hört man eine gewisse Schwere heraus, die „Sleeps With Angels” so faszinierend intensiv werden lässt. Ein tolles Album. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Change Your Mind, Blue Eden, Safeway Cart, Trans Am