Mittwoch, 4. April 2012

Pink Floyd – Relics



















Pink Floyd – Relics


Besetzung:

Syd Barrett – guitar & vocals
David Gilmour –guitar & vocals
Nick Mason – drums, percussion
Richard Wright – organ, piano, mellotron & vocals
Roger Waters – bass guitar & vocals


Label: EMI


Erscheinungsdatum: Mai 1971 / 1995 / 2011


Stil: Psychedelic Rock


Trackliste:

1. Arnold Layne (2:57)
2. Interstellar Overdrive (9:43)
3. See Emily Play (2:54)
4. Remember A Day (4:29)
5. Paintbox (3:33)
6. Julia Dream (2:37)
7. Careful With That Axe, Eugene (5:46)
8. Cirrus Minor (5:18)
9. The Nile Song (3:26)
10. Biding My Time (5:18)
11. Bike (3:22)




Kurz was zum Cover des Albums. Bei dem handelt es sich in der ursprünglichen Version um eine Zeichnung von Nick Mason, auf der ein ganz ungewöhnliches, orgelähnliches Musikinstrument dargestellt ist. Auf der remasterten CD-Ausgabe aus dem Jahr 1995, kann man dieses „Instrument“ dann als Nachbau bewundern.

Nun zur Musik der Platte. “Relics” ist kein “Best Of…”-Album. Vielmehr handelt es sich hierbei um Resteverwertung. Allerdings muss dabei auch festgestellt werden, dass einige der Songs bereits auf früheren Platten Pink Floyds erschienen. Auf „The Piper At The Gates Of Dawn“ findet man die Stücke „Interstellar Overdrive“ und „Bike“. Auf „A Saucerful Of Secrets“ wurde bereits “Remember A Day” veröffentlicht und vom Soundtrack zum gleichnamigen Film „More“ stammen die Stücke „Cirrus Minor“ sowie „The Nile Song“. Sicherlich ein Nachteil für den Erwerb der Platte, dass diese Titel auch in absolut derselben Version nochmals auf „Relics“ erscheinen.

Ein wenig anders sieht es bei dem Stück „Careful With That Axe, Eugene“ aus. Dieser Titel war zwar noch nicht mit einer Studioversion auf einem regulären Album vertreten, allerdings wurde die Live-Version dieser Nummer bereits auf „Ummagumma“ veröffentlicht. Und dort war die Umsetzung des Liedes deutlich länger, packender und fesselnder.

Nun, blieben von den elf Liedern noch fünf übrig, die bisher noch nicht auf einer LP erschienen waren. Da ist zum einen die erste Single Pink Floyds zu hören. Diese erzählt die Geschichte von „Arnold Layne“, einem Wäscheliebhaber, der nachts losschleicht, um sich mit diversen Damen-Wäschestücken von Wäscheleinen einzudecken. Eine Pop-Nummer, eingängig und nicht besonders aufregend und schon gar nicht psychedelisch, die noch aus der Feder Syd Barretts stammt.

Auch „See Emily Play“ hat Syd Barrett komponiert. Und dieses Stück stellt die zweite Single der Engländer dar und klingt schon deutlich mehr nach dem, für das Pink Floyd vor allem am Anfang ihrer Karriere standen, nämlich Psychedelic Rock. Dazu besitzt das Lied auch noch eine eingängige Melodie und schaffte es so, 1967 bis auf Platz 6 der englischen Charts vorzudringen.

Die nächsten beiden Stücke „Paintbox“ und „Julia Dream“ bildeten Single B-Seiten. „Paintbox“ schrieb Richard Wright und ist ein richtig guter Song. So ein Gute-Laune-Lied, welches einfach Spaß macht. „Julia Dream“ dagegen, geschrieben von Roger Waters, klingt irgendwie verwunschen und mystisch. Das Stück ist zwar zuckersüß, hat allerdings was.

Bliebe letztendlich noch „Biding My Time“, ebenfalls aus der Feder Roger Waters‘. Diese Nummer ist eigentlich Teil eines Stücks, welches nur live gespielt wurde und kam auf „Relics“ doch zu der Ehre, auf Platte beziehungsweise CD gebrannt zu werden. Der Titel klingt ein wenig bluesig und wird dann interessanter, wenn die Bläser einsetzen, denn diese läuten den rockigen Teil der Nummer ein, in dem David Gilmour ein ellenlanges Solo hinlegen darf.

Fazit: Nun, „Relics“ ist kein „normales“ Studioalbum, dazu passen einfach die fünf bereits auf Platten veröffentlichten Stücke nicht. Warum diese sich überhaupt erneut ihren Weg auf dieses Album bahnten, wird wohl für immer ein Geheimnis der Band bleiben. Mit „Careful With That Axe, Eugene“ ist auf „Relics“ dazu noch die schlechtere Version veröffentlicht worden. Blieben noch die fünf bisher auf Platte unveröffentlichten Lieder. Die lohnen den Kauf - allerdings wohl nur, wenn man eingefleischter Pink Floyd Fan ist und alles von dieser Band besitzen möchte. Die Musik auf der Scheibe ist gut, was nervt sind eben diese Déjà-Vu‘s, daher nur neun Punkte.

Anspieltipps: Die bisher auf Platte unveröffentlichten Lieder: Arnold Layne, See Emily Play, Paintbox, Julia Dream und Biding My Time