Freitag, 20. September 2019

Between The Buried And Me – Automata II




Between The Buried And Me – Automata II


Besetzung:

Dan Briggs – bass
Blake Richardson – drums
Tommy Giles Rogers Jr. – vocals, keyboards
Paul Waggoner – guitars
Dustie Waring – guitars


Gastmusiker:

Cameron MacManus – baritone sax, trombone
Jonathan Wiseman – trumpet


Label: Sumerian Records


Erscheinungsjahr: 2018


Stil: Progressive Metal


Trackliste:

1. The Proverbial Bellow (13:18)
2. Glide (2:13)
3. Voice Of Trespass (7:58)
4. The Grid (9:44)

Gesamtspieldauer: 33:15



„Automata II“ ist das neunte Studioalbum der US-amerikanischen Progressive Metal Band Between The Buried And Me. Es wurde am 13. Juli 2018 auf dem Plattenlabel Sumerian Records veröffentlicht und ist der zweite Teil eines zweigeteilten Albums. Der erste Teil mit dem irgendwie logischen Titel „Automata I“ war gut vier Monate zuvor veröffentlicht worden.

„Automata II“ klingt deutlich experimenteller und progressiver als noch der Vorgänger – und die Platte hört sich unfassbar abwechslungsreich an. Da gibt es die ultraharten Rockeinlagen, neben den beschwingten Zirkuslauten, die mittels eines Akkordeons und sanften Pianoklängen erzielt werden. Da hört man weichen und melodischen Gesang, neben infernalem Geschrei, welcher bis nahe ans Growling heranreicht. Da gibt es die gemäßigten Rockpassagen neben swingenden Einlagen und immer wieder Steigerungen, die man zunächst überrascht zur Kenntnis nimmt, beim zweiten Durchlauf allerdings schon für logisch erachtet. Atmosphärische Wechsel, Rhythmuswechsel, Tempowechsel. Alles scheint im Fluss auf „Automata II“. Die Musik steigt empor, fällt herab und wird neu geboren.

Dazu kommt der Umstand, dass vieles, sogar sehr vieles auf dem Album wahrlich gut ins Ohr geht. Im Grunde genommen sind dies alle Passagen außer jenen, wenn das Geschrei überhand nimmt. Klar trägt dies zur Abwechslung des Albums mit bei, ist ein weiteres Stilmittel. Doch kann genau dieses Stilmittel eben auch nerven – und das tut es, wenn es zu häufig eingesetzt wird. Dies ist der einzige musikalische Wehrmutstropfen für mich auf diesem ansonsten sehr überzeugenden Album. Auf dieses sollte man sich zudem komplett konzentrieren, um alle Feinheiten der manchmal grandiosen Einfälle herauszuhören. Und nebenbei hören? Nein, das geht gar nicht. Viel zu viel würde man verpassen und auch diese bereits erwähnten Geschrei-Einlagen verhindern diese Möglichkeit sowieso.

Höhepunkt der Scheibe ist ganz klar die Nummer „The Proverbial Bellow“. Hier spielen Between The Buried And Me all ihre Stärken aus. Das Lied ist eine wahre Achterbahnfahrt an Emotionen und Eindrücken. Abwechslungsreich, mitreißend, eingängig und manchmal auch einfach herausgeschrien. Aber das hatten wir bereits. Schade jedoch, dass die Platte mit etwas über dreiunddreißig Minuten Spielzeit sehr kurz ausfällt. Da „Automata I“ auch eine Spieldauer von lediglich fünfunddreißig Minuten aufweist, bleibt an dieser Stelle ein etwas zwiespältiges Gefühl zurück.

Fazit: „Automata II“ ist ein klasse Album der US- amerikanischen Progressive Metal Band Between The Buried And Me geworden. Progressiv, häufig melodisch, rockig, spannend und abwechslungsreich. Diese mitreißende Platte könnte noch besser sein, wenn sie ein wenig weniger geschrienen Gesang aufweisen würde und die Laufzeit etwas länger ausfallen würde. Oder man hätte sie nur „Automata“ genannt und Teil I und Teil II auf einer CD verbunden. Aber vielleicht ist das auch völlig abwegig und widerspricht dem künstlerischen Ansatz. Wer weiß das schon? Zehn Punkte.

Anspieltipps: The Proverbial Bellow