Donnerstag, 21. Juni 2018

Opeth – Sorceress




Opeth – Sorceress


Besetzung:

Mikael Åkerfeldt – vocals, guitar
Fredrik Åkesson – guitar, backing vocals
Joakim Svalberg – piano, keyboard, backing vocals
Martín Méndez – bass guitar
Martin Axenrot – drums, percussion


Gastmusiker:

Pascale Marie Vickery – spoken words on “Persephone“ and “Persephone (Slight Return) “
Wil Malone – string arrangements


Label: Nuclear Blast Records


Erscheinungsdatum: 2016


Stil: Progressive Rock, RetroProg, Hard Rock


Trackliste:

CD1:

1. Persephone (1:52)
2. Sorceress (5:49)
3. The Wilde Flowers (6:49)
4. Will O The Wisp (5:07)
5. Chrysalis (7:16)
6. Sorceress 2 (3:49)
7. The Seventh Sojourn (5:29)
8. Strange Brew (8:44)
9. A Fleeting Glance (5:06)
10. Era (5:41)
11. Persephone (Slight Return) (0:54)

CD2:

1. The Ward (3:14)
2. Spring MCMIXXIV (6:11)
3. Cusp Of Eternity (Live) (5:44)
4. The Drapery Falls (Live) (10:23)
5. Voice Of Treason (Live) (8:10)

Gesamtspieldauer CD1 (56:42) und CD2 (33:45): 1:30:27



„Sorceress“, zu Deutsch Hexe oder Zauberin, nannte die schwedische Band Opeth ihr bereits zwölftes Studio-Album. Die Scheibe wurde am 30. September 2016 auf dem Plattenlabel Nuclear Blast Records und auf der bandeigenen Verlagsmarke Moderbolaget veröffentlicht. Auf „Sorceress“ hört man eine Mischung aus Progressive Rock und Hard Rock, die gerade vom Zusammenspiel verschiedenster Stimmungen lebt. Alle Titel wurden erneut von Mikael Åkerfeldt geschrieben, lediglich bei der Nummer „Strange Brew“ bekam der durch Fredrik Åkesson Unterstützung.

Opeth klingen auf „Sorceress“ nicht mehr wie eine brachiale Heavy Metal Band, die sie auch mal waren. Auch halten sich die progressiven Einflüsse in der Musik der Schweden dieses Mal in Grenzen, doch sind sie immer noch da. Häufig hört man auf „Sorceress“ jedoch Retro Rock, der manchmal an solch Bands wie Uriah Heep oder Deep Purple erinnert. Aber auch dieses Mal ist der Zusatz „manchmal“ wichtig. Denn Opeth spielen auf ihrem zwölften Album mit den Genres und den Atmosphären. Die Musiker wechseln spielerisch von den harten, elektronischen und verzerrten Tönen in die sanften, klaren und akustischen Akkorde über und wieder zurück. Eine Prise Sphäre ist auch dabei, dazu der ein oder andere krumme Takt oder schiefe Ton und fertig ist ein sehr abwechslungsreiches Album. Auf diesem klingt es mal nach Rock, mal nach Folk, mal orientalisch und ein anderes Mal wird man an das Mittelalter erinnert. Von „langweilig“ kann man da kaum mehr sprechen.

Die Höhepunkte auf „Sorceress“ liegen oftmals in den eher ruhigeren Passagen des Albums. „Will O The Wisp“ und „Sorceress 2“ sind zwei hauptsächlich akustische Nummern, klingen einfach wunderschön melodiös und gehen schnell ins Ohr. Die Lieder „Strange Brew“ und „A Fleeting Glance“ weisen zwar ebenfalls sanftere Abschnitte auf, doch ist es hier das Zusammenspiel verschiedenster Atmosphären, die den Reiz der Stücke ausmachen und diese auch in Richtung des Progressive Rock rücken. Als weiteren Höhepunkt sollte an dieser Stele unbedingt noch das Lied „Era“ angeführt werden. Dieses startet mit sanften Piano-Klängen und entwickelt sich dann zu einem formidablen Rocker. An sich nichts Besonderes, doch wird dies alles toll und äußerst gelungen umgesetzt und klingt in seinem Endergebnis mitreißend.

Mit der zweiten CD werden dann auch noch die Opeth-Freundinnen und -Freunde der ersten Tage erfreut – zumindest, wenn es um die Live-Aufnahmen geht. Dort wird dann nämlich ordentlich gerockt und sogar gegrowlt, sodass alle Fans der härteren Gangart auch noch auf ihre Kosten kommen dürften.

Fazit: Ein überaus abwechslungsreiches und durchaus auch vielschichtiges Album ist „Sorceress“ von Opeth geworden. Mehrere musikalische Stile bekommt man hier als Hörerin beziehungsweise Hörer serviert. Hard Rock, Progressive Rock und sogar eine Prise Folk gibt es neben orientalischen Klängen und Mittelaltermusik zu hören. Es macht durchaus Laune in dieses Album einzutauchen, gerade auch, weil es so vielschichtig klingt. Einige der Nummern gehen dazu schnell ins Ohr und halten sich dort. Lohnt sich für Fans abwechslungsreicher Rock-Musik. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Will O The Wisp, Sorceress 2, A Fleeting Glance, Era