Mittwoch, 21. Februar 2018

Parzival – BaRock




Parzival – BaRock


Besetzung:

Lothar Siems – guitar, vocals
Walter Quintus – violin, piano, organ
Thomas Olivier – drums, vocals
Walter von Seydlitz – cello
Matthias Müller-Menckens – flute, piano, organ
Harald Konietzko – bass, vocals


Label: Telefunken


Erscheinungsdatum: 1973


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

Bonus Track der remasterten Veröffentlichung:

1. Souls Married To The Wind (Single 1972) (3:37)


Offizielles Album:

2. Stories (1:55)
3. Black Train (8:34)
4. Mrs. Virgin (4:28)
5. Frank Supper (2:22)
6. Scarlet Horses (6:26)
7. It's A Pity (2:59)
8. Thought (5:58)
9. Paradise (8:26)


Bonus Tracks der remasterten Veröffentlichung:

10. Party Bird (Rough Demo, Decca Studios London, 1970) (2:10)
11. Veronique (Rough Demo, Lilienthal, 1970) (2:42)

Gesamtspieldauer: 50:16




Die deutsche Band Parzival veröffentlichte insgesamt zwei Studioalben, bevor sie sich in der ersten Hälfte der 70er Jahre bereits wieder auflöste. Die zweite Platte mit dem Titel „BaRock“ erschien im Jahr 1973 ursprünglich auf dem Plattenlabel Telefunken, wurde in den 2000ern von Warner Music schließlich, in einer remasterten Form und mit Bonus-Tracks versehen, wiederveröffentlicht. Interessant dabei ist, dass der erste Bonus-Titel sogleich auch das Album eröffnet. Gibt es auch nicht allzu häufig.

Geht man nach dem Cover-Photo, so könnte man auf „BaRock“ mittelalterlich angehauchte Musik erwarten, diese hört man auf der Scheibe allerdings nicht. Auf dem Album gibt es symphonischen Rock zu hören, der immer wieder Ausflüge in das Prog-Genre unternimmt. Alles auf „BaRock“ klingt eingängig und melodiös. Nichts hört sich auf der Scheibe vertrackt an, muss man sich länger erarbeiten. Die zumeist sanften, manchmal leider auch süßlichen Melodien, umschmeicheln das Ohr mit jedem Akkord. Das mag sicherlich mancher Hörerin und manchem Hörer zu unaufgeregt klingen, ins Ohr gehen die Melodien allerdings trotzdem, was bereits nach dem ersten Durchlauf einen gewissen Wiedererkennungswert bewirkt.

Was Parzifal wirklich gelungen ist auf „BaRock“, das ist dieses Zusammenspiel von Flöte, Violine und Cello. Eine ausgelassenes Gitarren-Solo wie beim Titel „Scarlet Horses“, welcher als einer der wenigen auch rockt und in manchen Passagen zudem Assoziationen zu Country und Western aufkommen lässt, gibt es sehr viel weniger. Öfters klingen die Lieder eher sanft, manchmal fast schon besinnlich. Ein wenig von dieser Herangehensweise weicht nur die letzte Nummer, „Paradise“, ab. Hier erscheinen die Musiker von Parzifal nun deutlich experimentierfreudiger, lassen nun auch den ein oder anderen nicht ganz so harmonischen Akkord zu. Ein klein wenig wirkt das so, als ob sie hier, zum Abschluss, ihren Zuhörern nochmal zeigen wollten, dass sie auch anders könnten, wenn sie denn wollen würden. Höhepunkte sind für mich das abwechslungsreiche und ein wenig rockige „Black Train“, die kurze Instrumentalnummer „Frank Supper“ sowie vor allem das Lied „Thought“. Sehr abwechslungsreich, sanft und dann wieder mitreißend. Auf knapp sechs Minuten werden hier viele musikalische Eindrücke hinterlassen, die fast schon eine kleine Zusammenfassung von „BaRock“ darstellen.

Fazit: „BaRock“ ist etwas für Freundinnen und Freunde des melodischen, immer eingängigen Progs der 70er Jahre. Die Musik der Band klingt fast durchweg melodiös und harmonisch. Viele Flöten- und Streicherklänge umwehen einen beim Hören, der Gitarre kommt eine eher untergeordnete Rolle zu. „BaRock“ lässt sich gut anhören, klingt unaufgeregt und wie gesagt – eingängig. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Black Train, Frank Supper, Thought