Mittwoch, 8. Oktober 2014

The Dave Brubeck Quartet – The Last Set At Newport




The Dave Brubeck Quartet – The Last Set At Newport


Besetzung:

Dave Brubeck – piano
Gery Mulligan – baritone sax
Alan Dawson – drums
Jack Six – bass


Label: Atlantic Records


Erscheinungsdatum: 1971


Stil: Jazz, Live-Album


Trackliste:

1. Introduction By Father Norman O'Connor (0:39)
2. Blues For Newport The Dave Brubeck Quartet (16:22)
3. Take Five (9:49)
4. Open The Gates (Out Of The Way Of The People) (8:12)

Gesamtspieldauer: 35:02





Bei dieser Aufnahme handelt es sich nicht mehr um das originale Dave Brubeck Quartet, bei dem Paul Desmond am Saxophon zu hören war. Dieses wurde 1967 aufgelöst. 1968 gründete Dave Brubeck diese Formation jedoch erneut, dieses Mal mit Gerry Mulligan am Saxophon, Jack Six am Bass und Alan Dawson am Schlagzeug.


Während Titel Nummer 1 lediglich eine vierzig Sekunden lange Ankündigung des Konzertes beinhaltet, wird während der restlichen drei Titel Jazz „zelebriert“. Jazz ist wahrlich kein Musikgenre, dem ich sehr viel abzugewinnen weiß, da mir hier einfach zu häufig die Melodie und auch gewisse Strukturen fehlen. Zugegebenermaßen ist das oftmals auch hier, bei „The Last Set At Newport“ so. Trotzdem begeistert mich diese Scheibe. Natürlich liegt das vor allem an dem Klassiker „Take Five“. Denn wie die vier Musiker hier, bei diesem Lied, immer wieder vom Chaos in die Eingängigkeit zurückkehren, wirkt während des Hörens wie ein wilder Trip mit anschließender Erlösung. Jedem der vier Musiker wird ein Raum eingeräumt, den sie auch zu füllen wissen. Hier wirken Drum-Solo, Bassläufe, Saxophon-Soli und das Piano in seiner Gesamtheit, gleichberechtigt nebeneinandergestellt. Dabei ergänzen sich diese Instrumente auch in einer Art und Weise, die den Hörer einfach nur begeistert zuhören lässt. Das liegt an dem eingängigen Grundthema, welches durch das Piano wiedergegeben wird und diesem grandiosen Saxophon-Lauf, der sich bereits beim ersten Hören fest einbrennt.

Natürlich, „Take Five“ ist eingängig und hat diesen Ohrwurmcharakter. Der fehlt bei den anderen beiden Stücken total – zumindest für meine Ohren. Hier kann man dann eher die Musiker und ihre Beherrschung ihrer Instrumente bewundern. Alles wirkt dabei jederzeit perfekt aufeinander abgestimmt und immer wieder ist man überrascht, wie schnell die Töne dem jeweiligen Instrument doch entlockt werden können.

Fazit: Irgendwie klingt „Take Five“ nicht so richtig nach Jazz, zumindest nicht nach der Art Jazz, die man sonst immer mit diesem Genre in Verbindung bringt. Trotzdem ist dieser Titel natürlich Jazz und stellt eine Art Verbindung zu anderen Musikstilen dar. Eine absolut gelungene Nummer, die in dieser Version hier auch Freunden des Progressive Rock Freudentränen in die Augen treibt. Der Rest der Platte ist viel freier gehalten, ganz klar noch jazziger, ohne großartige Strukturen. Kann ich zumindest nicht immer hören, aber manchmal steht sogar mir ein wenig der Sinn danach, auch oder gerade weil ich weiß, dass „Take Five“ dann auch gleich „kommt“. Interessante Scheibe, die immer mit bedacht aufgelegt werden will. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Take Five