Donnerstag, 11. Januar 2018

The Who – Live At Leeds




The Who – Live At Leeds


Besetzung:

Roger Daltrey – vocals, harmonica, tambourine
Pete Townshend – guitars, vocals
John Entwistle – bass guitar, vocals
Keith Moon – drums and percussion, vocals


Label: Polydor


Erscheinungsdatum: 1970


Stil: Rock


Trackliste:

1. Heaven And Hell (4:50)
2. I Can’t Explain (2:58)
3. Fortune Teller (2:34)
4. Tattoo (3:42)
5. Young Man Blues (5:51)
6. Substitute (2:07)
7. Happy Jack (2:13)
8. I'm A Boy (4:41)
9. A Quick One, While Hes Away (8:41)
10. Amazing Journey / Sparks (7:54)
11. Summertime Blues (3:22)
12. Shakin’ All Over (4:34)
13. My Generation (15:46)
14. Magic Bus (7:46)

Gesamtspieldauer: 1:17:07




„Live At Leeds“ ist das erste Live-Album der englischen Rock-Band The Who. Gleichzeitig war es auch das einzige Live-Album, welches die Band veröffentlicht hatte, als sie noch in der ursprünglichen Besetzung mit Roger Daltrey, Pete Townshend, John Entwistle und Keith Moon aktiv war. Veröffentlicht wurde die Scheibe in Europa am 23. May 1970 auf dem Plattenlabel Polydor. In den USA gab es das Album bereits eine Woche zuvor. Die Platte wurde immer wieder neu und in verschiedenen Zusammenstellungen und auf verschiedenen Formaten veröffentlicht. Für viele Kritiker gilt „Live At Leeds“ auch heute noch als das beste Live-Album aller Zeiten. Auch diverse Medien wie The Daily Telegraph, The Independent, die BBC, das Q Magazine und das Rolling Stone Magazin lobten die Platte als beste Live-Veröffentlichung aller Zeiten aus.

Erst im Jahr 2001 wurde das komplette Konzert auf CD und Platte veröffentlicht. Die hier vorgestellte Version des Konzerts wurde 1994 veröffentlicht und ist immer noch nicht ganz vollständig. Deutlich vollständiger jedoch als die ursprüngliche Version aus dem Jahr 1970, welche lediglich sechs Titel beinhaltete, drei davon waren die Cover-Versionen „Young Man Blues“, „Summertime Blues“ sowie das Lied „Shakin‘ All Over“. Dazu gesellten sich noch die drei Pete Townshend Titel „Substitute“, „My Generation“ und „Magic Bus“. Zum vollständigen Konzert der 1994er Ausgabe des Albums fehlen übrigens noch die restlichen Titel aus dem Album „Tommy“, die in Leeds mit zu hören waren.

Mag man Rock und mag man die Musik von The Who zu Beginn ihrer Karriere, dann wird man diese Musik auf „Live At Leeds“ auch sehr lieben. Hier wird gerockt bis zum Exzess und man merkt den Musikern den Spaß an, den sie bei diesem Konzert gehabt haben müssen. Die Lieder werden oft nicht unbedingt zu nah am Original gespielt, worauf schon ein Blick auf die Spiellänge von fünfzehn Minuten und 46 Sekunden für ein Lied wie „My Generation“ hinweist. Im Original verstummt der Titel bereits nach drei Minuten und 21 Sekunden. Die vier Musiker spielen sich quasi in einen Rausch, alles rockt und man wird auch heute noch beim Hören der Platte heftig mitgerissen. The Who machen auf „Live At Leeds“ nicht, was so viele andere Bands, Musikerinnen und Musiker auf ihren Live-Alben machen. Diese spielen häufig ihre Lieder nach, meist fast originalgetreu und zu Beginn und am Ende eines solchen Titels hört man dann noch etwas Applaus aus dem Publikum. The Who machen das auf „Live At Leeds“ anders. The Who spielen ihre Lieder auf „Live At Leeds“ in einer Art und Weise, die dieses Live-Album zu einem wirklichen Live-Album werden lässt. Sie interpretieren ihre Lieder, weiten sie aus, machen daraus neue und besondere Titel, die es so noch nicht zu hören gab, ohne dabei die „Seele“ eines Liedes zu zerstören. Das ist große Kunst und man wundert sich nicht, dass diese Scheibe solch ein Ansehen genießt.

Fazit: Mitreißende Live-Musik gibt es auf „Live At Leeds“ zu hören. Hier rockt es, die Soundqualität ist gut, trotz der Aufnahmen aus dem Jahr 1970. The Who rocken auf „Live At Leeds“ so überzeugend, dass jedes der Lieder mitreißend klingt. Dabei interpretieren sie ihre eigenen Titel, machen sie zu etwas Neuem, ohne dabei das ursprüngliche Lied zu zerstören. Schade nur, dass es solch eine Aufnahme nicht auch aus späteren Zeiten in der Karriere von The Who gibt, als noch wunderbare Titel im Song-Katalog der Band hinzugekommen waren. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: A Quick One, While He's Away, My Generation