Montag, 10. Juli 2017

Coldplay – Ghost Stories




Coldplay – Ghost Stories


Besetzung:

Guy Berryman – bass guitar, synthesizer, piano
Jonny Buckland – electric guitar, slide guitar, synthesizer, piano
Will Champion – drum pad, percussion, reactable, backing vocals
Chris Martin – lead vocals, acoustic guitar, piano, synthesizer


Gastmusiker:

Timbaland – extra drums (track 4)
Apple Martin – additional vocals (track 9)
Moses Martin – additional vocals (track 9)
Mabel Krichefski – additional vocals (track 9)
John Metcalfe – strings arrangement, conductor
Davide Rossi – individual arrangement and strings (track 4)
Tim Bergling (Avicii) – piano (track 8)


Label: Parlophone


Erscheinungsdatum: 2014


Stil: Pop, Electronica, Synthie Pop


Trackliste:

1. Always In My Head (3:36)
2. Magic (4:45)
3. Ink (3:48)
4. True Love (4:06)
5. Midnight (4:54)
6. Another's Arms (3:54)
7. Oceans (5:21)
8. A Sky Full Of Stars (4:28)
9. O ("Fly On" – 0:00–3:54 / "O" – 6:18–7:47) (7:46)

Gesamtspieldauer: 42:42




„Ghost Stories“, heißt das sechste Studioalbum der britischen Band Coldplay. Veröffentlicht wurde die Platte am 19. Mai 2014 auf dem Plattenlabel Parlophone. Die Veröffentlichung von „Ghost Stories“ war durch jede Menge Werbung unterstützt worden. Es gab ein TV-Special zur besten Sendezeit, eine sechstägige Promotionstour zum Album sowie diverse Auftritte im Fernsehen, wie im Radio. Fünf Singles wurden aus dem Album ausgekoppelt. Im März des Jahres 2014 erschein „Magic“, im April „Midnight“; „A Sky Full Of Stars“ erschien im Mai, „True Love“ im August und schließlich „Ink“ im Oktober des Jahres 2014. „Ghost Stories“ wurde für die 57. Grammy Awards als bestes Pop-Album nominiert, gewann diesen Titel allerdings nicht. Jedoch verkauften sich von der Scheibe allein im Jahr 2014 3,7 Millionen Kopien.

Die Stimmung auf dem Album ist eine überaus melancholische und sentimentale. Vielleicht liegt das daran, dass Sänger Chris Martin hier auch ein wenig seine Trennung von Gwyneth Paltrow verarbeitete, wie er in einem Interview sagte. Die Musik ist zu jeder Zeit melodiös, geht ins Ohr – und trotzdem ist „Ghost Stories“ kein gutes Album mehr geworden. Wenn man ein Beispiel hören möchte, wie anbiedendere Musik klingt, dann wäre genau diese Platte prädestiniert dazu, hier exemplarisch gehört zu werden.

Die Musik von Coldplay auf „Ghost Stories“ ist austauschbar und langweilig geworden. Nichts klingt auf „Ghost Stories“ falsch oder wirklich schlecht, allerdings hört sich das meist so zuckersüß an, dass man immer die Insulinspritze bereithalten sollte. Auf „Ghost Stories“ hört man ein Elektro-Pop-Sammelsurium, bei dem fast jedes Lied wie das andere klingt. Das ist alles in höchstem Maße langweilig, jedoch selbstverständlich radiotauglich bis zum letzten Takt und Akkord. Jedoch von Innovation, Ideen, Ecken und Kanten kann hier keinerlei Rede mehr sein. „Ghost Stories“ ist eine Scheibe für den Massenmarkt. Auch die Texte sind unfassbar einfallslos. Natürlich steht das Thema „Liebe“ mal wieder im Vordergrund, mit dem man anscheinend nur wenig falsch machen kann. Langeweile pur. Der Erfolg gibt den vier Briten jedoch sicherlich Recht, denn auch diese Scheibe verkaufte sich bis heute 4,5 Millionen mal. Trotzdem ist es allerdings das Album von Coldplay, welches am wenigsten über die Theke ging. Nun, ich besitze es ebenfalls, lege diesen zuckrigen Einheitsbrei jedoch kaum auf, da es sogar von Coldplay selbst sehr viel bessere Musik gibt.

Fazit: „Ghost Stories“ ist so ein typisches Album, welches irgendwie nach Kommerz riecht. Natürlich wollen alle Musikerinnen und Musiker von ihrer Musik leben. Doch „Ghost Stories“ klingt nicht mehr nach Spaß, nach Begeisterung, es klingt nur noch nach schneller Eingängigkeit, um möglichst viele Hörerinnen und Hörer anzusprechen. Was übrig bleibt ist ein ruhiges, melancholisches und glattgebügeltes Album, welches furchtbar langweilig klingt. Sehr nervig ist übrigens auch, dass es im Jahr 2014 immer noch Bands gibt, die mit idiotischen Hidden Tracks die kurze Laufzeit eines Albums künstlich zu verlängern versuchen. Irgendwie dachte ich, dass diese Angewohnheit Ende des letzten Jahrtausends bereits überwunden worden wäre – nicht jedoch bei Coldplay. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Midnight, Another's Arms, O