Samstag, 25. Dezember 2021

Nick Cave And The Bad Seeds – Dig, Lazarus, Dig!!!

 



Nick Cave And The Bad Seeds – Dig, Lazarus, Dig!!!


Besetzung:

Nick Cave – vocals (1–11), organ (1,2,6,7), piano (3,8,9), tambourine (3,5,11), sleigh bells (3,11), toms (5), harmonica (5), electric guitar (9), vibra-slap (11)
Martyn P. Casey – bass (1–3,6–11)
Thomas Wydler – brushed snare (1), shaker (2,10), tambourine (2,5,10), drums (4,8,9), hand drums (7)
Warren Ellis – viola (1,6,9,11), loops (1,4,6,7,10,11), fender mandocaster (2–4,7–10), tenor guitar (3,5,8,10), maracas (3) 12 string lute (5), drum machine (6), piano (8), flute (9), mandolin (9)
Mick Harvey – electric guitar (1,4–6,10,11), acoustic guitar (2,5,7–9), bass (4,5), organ (10)
Jim Sclavunos – drums (1–3,5–7,10,11), bongos (1,5), cowbell (1), cuica (3), congas (3,4), finger cymbals (4), shaker (5), maracas (7), tambourine (8,9), sleigh bells (9)
James Johnston – organ (2,5,9), electric guitar (5)




Erscheinungsjahr: 2008


Stil: Alternative Rock


Trackliste:

1. Dig, Lazarus, Dig!!! (4:11)
2. Today‘s Lesson (4:41)
3. Moonland (3:53)
4. Night Of The Lotus Eaters (4:53)
5. Albert Goes West (3:32)
6. We Call Upon The Author (5:11)
7. Hold On To Yourself (5:50)
8. Lie Down Here (& Be My Girl) (4:57)
9. Jesus Of The Moon (3:22)
10. Midnight Man (5:06)
11. More News From Nowhere (7:58)

Gesamtspieldauer: 53:40



„Dig, Lazarus, Dig!!!“ heißt das vierzehnte Studioalbum des australischen Musikers Nick Cave mit seiner Band The Bad Seeds. Das Album wurde am 3. März 2008 auf dem Plattenlabel Mute Records veröffentlicht. Die Lieder „Dig, Lazarus, Dig!!!“, „Accidents Will Happen“ sowie „More News From Nowhere“ wurden daraus als Singles veröffentlicht. In Australien kletterte das Album bis auf Platz 2, in Großbritannien bis auf Platz vier und in Deutschland bis auf Platz 6 der Charts. „Dig, Lazarus, Dig!!!“ ist das letzte Album mit Gründungsmitglied Mick Harvey, der die Bad Seeds 2009 verließ, und dem Organisten James Johnston, der die Band vor der Support-Tour verließ. Und gleichzeitig ist es die zweite Platte ohne das Gründungsmitglied Blixa Bargeld.

Auf „Dig, Lazarus, Dig!!!“ hört man Alternative Rock, der eher dunkel bis düster daherkommt. Zu viel „Frohsinn“ verbreitet das Album musikalisch gesehen definitiv nicht – auch nicht inhaltlich. Dabei klingen die Lieder zumeist – jedoch nicht durchweg – eingängig. Umso intensiver selbstverständlich, je mehr Zeit man der Platte gibt im Ohr der Hörerin beziehungsweise des Hörers zu reifen. Doch es ist auch diese dunkle Stimmung, die das Album verbreitet, welche einen sehr schnell packt – dies nun bereits beim ersten Mal des Hörens. Mitunter ist diese Atmosphäre fast schon hypnotisierend, wie beim experimentell monotonen „Night Of The Lotus Eaters“. Dann klingt alles wieder deutlich rockiger und man muss fast mit dem Fuß mitwippen. Als Beispiel steht hier das sich anschließende „Albert Goes West“.

Die Höhepunkte des Albums heißen „Hold On To Yourself“, „Jesus Of The Moon“ und „Midnight Man“. Tolle, eingängige Melodien, spannender Aufbau und ebenso gelungene Texte. Doch auch bei diesen Titeln überwiegt die Melancholie, die manchmal fast an Trauer erinnert. Aber genau das macht dieses Album auch so intensiv.

Nick Cave schrieb auf der Homepage seiner Band über das Album: „Seit ich mich erinnern kann, als Kind in der Kirche die Lazarus-Geschichte gehört zu haben, hat sie mich beunruhigt und beunruhigt. Ich war sogar traumatisiert. Natürlich haben wir alle Ehrfurcht vor dem größten Wunder Christi - der Auferweckung eines Mannes von den Toten - aber ich konnte nicht anders, als mich zu fragen, wie Lazarus sich dabei fühlte. Als Kind war mir das unheimlich, um ehrlich zu sein. Ich habe Lazarus in New York City angesiedelt, um dem Lied einen hippen, modernen Touch zu geben. Ich habe auch an Harry Houdini gedacht, der einen Großteil seines Lebens damit verbracht hat, die Spiritisten zu entlarven, die mit den Hinterbliebenen Geld machen wollten. Er glaubte daran, dass nach dem Tod nichts weitergeht. Er war der zweitgrößte Entfesselungskünstler, Harry war es, Lazarus war natürlich der größte. Ich wollte eine Art Vehikel, ein Medium, für Houdini schaffen, damit er zu uns sprechen kann, wenn er es wünscht, Sie wissen schon, aus dem Jenseits.“

Fazit: Intensiv klingt das vierzehnte Studioalbum von Nick Cave and The Bad Seeds mit dem Titel „Dig, Lazarus, Dig!!!“. Nick Cave verarbeitet hier ein religiöses Thema und transportiert es in die Jetzt-Zeit. Dunkel klingt dieses Album und dabei auch spannend und packend. Wer auf eher „düstere“ Sounds steht, wird hier nichts falsch machen können. Elf Punkte.

Anspieltipps: Hold On To Yourself, Jesus Of The Moon, Midnight Man