Montag, 22. Februar 2016

XTC – Mummer




XTC – Mummer


Besetzung:

Andy Partridge – vocals, guitar
Colin Moulding – vocals, bass
Dave Gregory – vocals, guitar, keyboard, piano
Terry Chambers – drums on "Beating Of Hearts", "Wonderland "


Label: Virgin Records


Erscheinungsdatum: 1983


Stil: New Wave, Pop


Trackliste:

1. Beating Of Hearts (4:01)
2. Wonderland (4:43)
3. Love On A Farmboy's Wages (3:58)
4. Great Fire (3:47)
5. Deliver Us From The Elements (4:34)
6. Human Alchemy (5:11)
7. Ladybird (4:32)
8. In Loving Memory Of A Name (3:16)
9. Me And The Wind (4:16)
10. Funk Pop A Roll (3:01)

Gesamtspieldauer: 41:19




„Mummer“ nannten die Musiker der britischen Band XTC ihr sechstes Studioalbum, welches im August 1983 auf Virgin Records veröffentlicht wurde. Und wieder einmal gibt es auf einem XTC-Album New Wave bis Pop zu hören, der mit einer ganzen Reihe an schrägen und überraschenden Tönen angefüllt ist. Nur wenig auf „Mummer“, zu Deutsch „Mime“, klingt auf das erste Hören hin eingängig. Einiger Durchläufe der Scheibe bedarf es da durchaus, um sich diesen Melodielinien völlig öffnen zu können.

Bei dem sechsten Studio-Album von XTC gelingt dies allerdings schneller, als bei früheren Platten der Band. Zwar sind beim ersten Hören viele der Titel auf „Mummer“ ebenfalls alles andere als eingängig, jedoch gleichzeitig auch weniger rau und etwas glatter, als noch die Nummern auf den Vorgängeralben. Solch einen Titel wie „Love On A Farmboy's Wages“ oder aber „Great Fire”, die beide auch als Single ausgekoppelt wurden, suchte man auf vergangenen Alben vergeblich. Zudem hatte sich der Sound der Band auch ein wenig verändert. Drummer Terry Chambers verließ noch während der Aufnahmen des Albums die Band, hauptsächlich wohl aus Gründen der Liebe, da er seiner Freundin in Australien näher sein wollte. Das Ergebnis dieser Demission war auch, dass die Rhythmus-Fraktion nicht mehr ganz so im Vordergrund stand, wie dies auch auf einigen der vorherigen Alben von XTC noch der Fall war.

„Mummer“ gestaltet sich somit als eine Art Übergangs- beziehungsweise Mixscheibe zwischen der etwas experimentelleren Ausprägung des New Waves, wie man ihn zum Beispiel beim Titel „Human Alchemy“ hören kann und eingängigerem Pop, wofür etwa ein Titel wie das bereits erwähnte „Great Fire“ steht. Dieser Umstand macht „Mummer“ zwar ein wenig abwechslungsreicher, allerdings auch nicht unbedingt einfacher. Popmusik und Avantgarde werden hier nicht mehr miteinander vermischt, sondern sehr viel eher abgewechselt, was die Platte ein wenig uneinheitlicher werden lässt.

Fazit: Ich liebe „komplizierte“ Musik. Habe es gerne, mir auch mal etwas „erarbeiten“ zu dürfen, mich länger einhören zu müssen. Oftmals sind das dann genau die Titel eines Albums, die letztendlich den intensivsten Eindruck hinterlassen, das musikalische Gesamtgefüge am deutlichsten positiv bereichern. Komischerweise gelingt mir das bei der Musik von XTC jedoch nicht allzu häufig. Viele Lieder kann ich so oft hören wie ich will, es ändert sich nichts. Die paar wenigen eingängigen Nummern gefallen mir dagegen von Anfang an und das bleibt auch so. Mit diesen etwas verschrobeneren Titeln von XTCallerdings habe ich dagegen so meine Schwierigkeiten, sie packen mich einfach nicht, erschließen sich mir niemals völlig. Auf „Mummer“ gibt es jetzt aber ein paar „einfachere“ Pop-Nummern, die auch mich ansprechen. Von daher hat sich die Anschaffung dieser Platte selbst für mich gelohnt. Acht Punkte.

Anspieltipps: Love On A Farmboy's Wages, Great Fire, Me And The Wind