Montag, 26. Februar 2018

PJ Harvey – The Hope Six Demolition Project




PJ Harvey – The Hope Six Demolition Project


Besetzung:

PJ Harvey – vocals, guitar (2, 5, 6, 8–10), tenor saxophone (2 & 9), alto saxophone (7 & 8), violin (6), bass harmonica & autoharp (9), hand claps (10), piano & shaker (15)


Gastmusiker:

John Parish – backing vocals, guitar (1, 3, 6, 7, 10, 14, 15), percussion (2–13), keyboards (2), variophon (3–5, 7, 9, 11), accordion (6), mellotron vibes (6, 11), baritone guitar & synth bass (8), autoharp (9), hand claps (10), piano & synthesizer (12), bass (12, 15), drums (15)
Flood – backing vocals (1, 2, 4–6, 8–10, 12–14), synth bass (3), sonic maverick (9)
Mick Harvey – backing vocals (2, 5, 7, 10), percussion (2, 7, 8, 10), taurus pedals (2, 7, 9), slide guitar (3), keyboards (3, 7, 10, 11), bass (9), guitar & hand claps (10)
Jean-Marc Butty – backing vocals (2, 5, 7), percussion (7, 8, 11)
Linton Kwesi Johnson – vocals (2)
Terry Edwards – backing vocals (1, 4–6, 8, 9, 11, 13, 14), percussion (1, 4, 8, 13), baritone saxophone (1, 4), keyboards (5), guitar, flute & bass harmonica (6), saxophones (8, 9, 11), melodica (9), guitar (12)
Mike Smith – backing vocals (1, 2, 4, 7, 10, 11, 14), baritone saxophone (1, 4, 7, 10), piano (1), keyboards (2, 4, 7), saxophones (2), percussion (7), hand claps (10)
James Johnston – backing vocals (1, 3–6, 11–14), keyboards (1, 5), violin (4, 6), guitar (6, 8), organ (11, 13)
Alain Johannes – backing vocals (1–4, 7, 10, 11, 14), guitar (1, 2, 7, 10), saxophone (2), keyboards (4), percussion (4, 7), hand claps (10)
Kenrick Rowe – backing vocals (1, 4, 9, 10, 12, 14), percussion (1–4, 9, 10, 12), hand claps (10)
Enrico Gabrielli – backing vocals (1, 4, 14), percussion (1), bass clarinet (1–4), swanee whistle (4), basset clarinet (12)
Alessandro Stefana – backing vocals (1, 4, 12, 14), guitars (1–4, 12, 14)
Adam 'Cecil' Bartlett – backing vocals (1, 4, 6, 10), bass (1, 4, 10)
Ramy Essam – vocals & acoustic guitar (15)


Label: Island Records


Erscheinungsdatum: 2016


Stil: Alternative Rock, Indie Rock, Neo-Psychedelia, Folk Rock


Trackliste:

1. The Community Of Hope (2:23)
2. The Ministry Of Defence (4:11)
3. A Line In The Sand (3:33)
4. Chain Of Keys (3:09)
5. River Anacostia (4:56)
6. Near The Memorials To Vietnam And Lincoln (2:59)
7. The Orange Monkey (2:47)
8. Medicinals (2:19)
9. The Ministry Of Social Affairs (4:10)
10. The Wheel (5:38)
11. Dollar, Dollar (5:34)

Gesamtspieldauer: 41:42



„The Hope Six Demolition Project“ heißt das elfte Studioalbum der Musikerin und Engländerin Polly Jean Harvey. Die Platte erschien am 15. April 2016 erneut auf dem Label Island Records. PJ Harvey schrieb die Lieder für „The Hope Six Demolition Project“ gleichzeitig zum Buch „The Hollow Of The Hand“, worin sie ihre Eindrücke aus den Reisen in den Kosovo, nach Afghanistan sowie nach Washington D.C. in den Jahren von 2011 bis 2014 verarbeitete. Unterstützt wurde sie bei der Verwirklichung des Buches durch den Photographen und Filmemacher Seamus Murphy. Bei den 59sten Grammy Awards wurde „The Hope Six Demolition Project“ für das beste „Alternative Music Album“ nominiert, ihre bereits vierte Nominierung in dieser Kategorie, die sie bisher jedoch nicht gewinnen konnte. Mit den Titeln „The Community Of Hope“, „The Orange Monkey“ und „The Wheel“ wurden drei Singles aus dem Album ausgekoppelt.

Auf „The Hope Six Demolition Project“ hört man Alternative Rock, der sich deutlich von dem, anderer Künstlerinnen und Künstler unterscheidet. Immer wieder haftet der Musik der PJ Harvey ein etwas experimentelleres Flair an. Das macht sich bemerkbar in seltsamen, zunächst atonal klingenden Akkorden, die erst beim nächsten Mal des Hörens vertraut werden, sich einem erst dann erschließen. Dann geht die Musik der Engländerin auch immer besser ins Ohr und es entstehen fast schon kleine Ohrwürmer. Genau das ist allerdings auch das Besondere an der Musik der PJ Harvey, die Zeit zum Reifen erfordert, die sich weiter nur sehr schwer in Schubladen stecken lässt und schließlich immer wieder neue Wege beschreitet, Unerwartetes gebiert und dabei letztendlich trotzdem harmonisch und sehr melodiös klingt. Textlich gesehen eckte PJ Harvey mit diesem Album gerade bei US-amerikanischen Politikern ein wenig an, da sie Dinge anprangerte und Missstände aufzeigte, nach Politiker-Meinung allerdings keine Lösungsvorschläge präsentieren würde. Die Frage, die sich hier stellt ist natürlich, ob letzteres überhaupt die Aufgabe einer Musikerin beziehungsweise eines Musikers sein kann.

Vor allem in der Mitte von „The Hope Six Demolition Project“ zeigt PJ Harvey ihre Stärken im Songwriting. „Near The Memorials To Vietnam And Lincoln“, „The Orange Monkey“ sowie „Medicinals“ sind drei relativ kurze Nummern – alle unter drei Minuten Spielzeit – die keineswegs alltäglich klingen. Hier hört sich die Musik der Polly Jean Harvey durchaus etwas schräg und verschroben an, trotzdem gehen die Lieder ins Ohr und wirken dort auch nach. Allgemein klingt die Musik auf „The Hope Six Demolition Project“ durchaus gemäßigt und nicht zu experimentell und bleibt damit, trotz aller Ansätze, doch noch für die breite Masse der Hörerinnen und Hörer gut hörbar.

Fazit: „The Hope Six Demolition Project“ ist ein schönes, wenn auch kein überragendes Album geworden. Man hört darauf Musik im Stile der Polly Jean Harvey, nie ganz im Mainstream schwimmend, jedoch immer mit einer etwas besonderen Note versehen. Wenn man Spaß hat an abwechslungsreicher und nicht ganz massenkonformer Musik, dann kann man mit diesem Album einiges für sich entdecken. Neun Punkte.

Anspieltipps: Near The Memorials To Vietnam And Lincoln, The Orange Monkey, Medicinals