Mittwoch, 9. Dezember 2015

Rome – Die Æsthetik Der Herrschaftsfreiheit – Aufgabe




Rome – Die Æsthetik Der Herrschaftsfreiheit – Aufgabe


Besetzung:

Jerome Reuter – words and music


Gastmusiker:

Rupert Kraushofer – spoken words


Label: Trisol


Erscheinungsdatum: 2011


Stil: Experimental Folk, Neofolk


Trackliste:

1. The Conquest Of Violence (7:11)
2. All For Naught (5:14)
3. You Threw It At Me Like Stones (3:14)
4. Automation (4:38)
5. Time And Tide (3:18)
6. Dawn And The Darkest Hour (3:23)
7. Years Of Abalone (3:24)
8 Petrograd Waltz (4:43)
9. Disbandment (1:27)
10. Ballots And Bullets (3:11)
11. Appeal To The Slaves (4:31)
12. A Cross Of Flowers (4:43)

Gesamtspieldauer: 49:02




Was man Jerome Reuter und seiner „Band” Rome wahrlich nicht vorwerfen kann, das ist „nicht konsequent zu sein“. Auch das sechste bis irgendwie achte Album des Luxemburgers klingt ähnlich, wie die vorherigen Scheiben. Im Jahr 2012 wurde „Die Æsthetik Der Herrschaftsfreiheit“ auf dem Label Trisol veröffentlicht und ist erneut angefüllt mit viel Schwermut und tiefer, kräftiger Düsterness. Und dieses Mal hat es Jerome Reuter sogar noch geschafft, diese überaus traurige Stimmung zu verdreifachen, denn diese hier jetzt besprochene Scheibe ist Band 3, also der dritte Teil der Trilogie „Die Æsthetik Der Herrschaftsfreiheit“, trägt die Überschrift „Aufgabe“ und wurde wie Band 1 und 2 im Januar 2012 veröffentlicht.

Nun, diese gerade erwähnte „Aufgabe“, die den dritten Teil der Trilogie ausmacht, besteht darin, sich selbst zu verwirklichen, das eigene Leben selbst zum Kunstwerk zu machen, sich über das Materielle stellen, Werte ethischer Natur zu erschaffen und sich dadurch zu erhöhen. Diese Musik auf Band 3 der Ästhetik der Herrschaftsfreiheit passt perfekt zu diesen hehren Vorsätzen beziehungsweise Aufgaben. Sanft ist sie erneut, tiefgründig, unglaublich melodiös und eben auch wieder oftmals so unfassbar traurig, dass man sich wirklich schwer überlegen sollte, diese tiefgründigen Lieder in Phasen psychischer Angeschlagenheit oder bei tristem Wetter zu hören.

Absolut gelungen dabei ist erneut eine Melodiösität, die die Musik des luxemburgischen Musikers mit jedem Akkord, mit jedem einzelnen Ton zu verströmen weiß. Hier lohnt sich das Eintauchen in die Musik definitiv, im Grunde genommen kann man sich kaum dagegen wehren, in den klanglichen Kosmos des Jerome Reuter gezogen zu werden. Erneut werden die einzelnen Lieder auf Englisch eingesungen, haben dieses Mal auch englische Titel. Die Hintergrundsprache ist allerdings wieder Deutsch und es gibt viel zu hören, abseits des eigentlichen Liedes. Geräusche, Schreie, kurze Statements und kleinere und größere Monologe werden hier mit eingestreut und mit der Musik verwoben. Dies alles bewirkt, dass „Die Æsthetik Der Herrschaftsfreiheit“ auch in Band 3 „Aufgabe“ wahrlich keine leichte Kost ist. Kaum Musik zum Nebenbeihören, eher Musik zum darauf Konzentrieren. Musik, die Beschäftigen möchte.

Fazit: „Die Æsthetik Der Herrschaftsfreiheit“ Band 3 mit der Überschrift „Aufgabe“ kommt ganz in der Tradition früherer Werke des Jerome Reuter daher. Trotzdem werden diese Lieder nie langweilig, bleiben immer ergreifend, weil der luxemburger Künstler es perfekt schafft, Atmosphären aufzubauen, Stimmungen zu kreieren, die einen einhüllen und in die sich einzutauchen lohnt. Alles ist melodiös auf diesem Album, alles wirkt und überzeugt. Sicherlich keine 08/15 Musik und garantiert Musik, die spaltet – und trotzdem so unglaublich überzeugend ist. Zumindest für mich. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: All For Naught, Years Of Abalone


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