Donnerstag, 31. Oktober 2013

Radiohead – Itch




Radiohead – Itch


Besetzung:

Thom Yorke – vocals, guitar
Jonny Greenwood – guitar, keyboards
Ed O'Brien – guitar, vocals
Colin Greenwood – bass
Phil Selway – drums


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1994


Stil: Rock, Art Rock


Trackliste:

1. Stop Whispering (Us Version) (4:13)
2. Thinking About You (2:18)
3. Faithless, The Wonder Boy (4:10)
4. Banana Co. (2:27)
5. Killer Cars (Live) (2:17)
6. Vegetable (Live) (3:12)
7. You (Live) (3:39)
8. Creep (Acoustic) (4:20)

Gesamtspieldauer: 26:35




„Itch“ ist eine EP der Alternative Rock Band Radiohead aus Oxford, England. Nur „Faithless, The Wonder Boy“ ist dabei ein neues Lied, beim Rest handelt es sich um alternative sowie Live-Versionen bereits veröffentlichter Titel. Das interessante an der EP ist eigentlich lediglich, dass die Band hier durchgehend sehr melodiös klingt, schräge Töne sucht man auf dieser etwas länger geratenen Single vergeblich. Am ehesten findet man diese vielleicht noch bei den Live-Versionen von „Vegetable“ und „You“, obwohl sie bei letzterem Song eher „hart“ denn „schräg“ sind. Das neue Lied „Faithless, The Wonder Boy“ reiht sich da ganz zwanglos in die Harmonien des Albums mit ein und ist ebenfalls sehr melodiös.

Fazit: Nur was für wirkliche Fans, denn die Lieder wurden inzwischen alle auch auf diversen Special Editions anderer Alben veröffentlicht. Hier sind also die Sammler gefragt. Ob sich das aber lohnt, bei den Preisen, die dafür verlangt werden, sei mal so dahingestellt. Die Musik ist auf jeden Fall gut. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Faithless The Wonder Boy




Mittwoch, 30. Oktober 2013

Lindisfarne – Back And Forth




Lindisfarne – Back And Forth


Besetzung:

Alan Hull – acoustic guitars, piano, vocals
Simon Cowe – electric- and acoustic guitars, banjo, mandolin, vocals
Rod Clements – fretless bass, fiddle
Ray Laidlaw – drums, percussion
Ray Jackson – mandolin, harmonica, percussion, vocals


Label: Mercury Records


Erscheinungsdatum: 1978


Stil: Folk, Pop, Rock


Trackliste:

1. Juke Box Gypsy (2:24)
2. Warm Feeling (4:06)
3. Woman (3:27)
4. Only Alone (3:45)
5. Run For Home (4:24)
6. Kings Cross Blues (3:46)
7. Get Wise (3:08)
8. You And Me (3:06)
9. Marshall Riley's Army (3:39)
10. Angels At Eleven (2:55)
11. Make Me Want To Stay (3:58)

Gesamtspieldauer: 38:36




1973 hatte sich Lindisfarne aufgelöst. Kurze Zeit später belebte Alan Hull zusammen mit Ray Jackson und vier weiteren Musikern die Band erneut. Zwei Alben wurden veröffentlicht, die allerdings nicht erfolgreich wurden. 1978 kam es dann erneut zum Zusammenfinden der fünf ursprünglichen Mitglieder von Lindisfarne und das Album „Back And Fourth“, das jetzt bereits sechste der gesamten Bandgeschichte, wurde veröffentlicht – und der Erfolg stellte sich wieder ein, denn die Platte hielt sich immerhin elf Wochen in den britischen Album-Charts.

Nun, einen Stilmix hatte die Band ja schon immer für ihre Hörer parat, der sich über Folk, Pop und manchmal auch Progressive ersteckte - jetzt kam auch noch Soul in Form des Titels „Woman“ hinzu. Das hätte wahrlich nicht sein müssen und passt auch so überhaupt nicht zur Musik von Lindisfarne. Ganz schlimm. Aber das Album hält auch einige schöne Momente für den Zuhörer parat. Da ist zum einen „Run For Home“, das Lied, welches wohl die meisten Menschen kennen, die trotzdem noch nie etwas in ihrem Leben von der Band Lindisfarne gehört haben. Eine schöne Pop-Nummer mit vielen Streichern und Oboe, die ein klein wenig an die Anfänge des Electric Light Orchestras erinnert.

Auch die letzten drei Titel der Platte sind richtig gut gelungen. „Marshall Riley's Army“ ist eine tolle Folk-Nummer, „Angels At Eleven“ klingt genauso, wie es schon der Titel des Liedes andeutet: himmlisch verträumt und mit viel Piano und einem ganzen Orchester versehen. „Make Me Want To Stay“ ist schließlich eine schöne und melodische Folk-Pop-Nummer, die ebenfalls sofort ins Ohr geht.

Fazit: Wieder gibt es viele unterschiedliche Genres auf einem Lindisfarne-Album zu erlauschen. Pop, Rock, Folk, Country und okay, leider auch dieses eine Stück mit dieser Soul-Geschichte. Die Höhepunkte sind aber deutlich in der Überzahl, sodass „Back And Fourth“ ein schönes Album geworden ist. Neun Punkte.

Anspieltipps: Run For Home, Marshall Riley's Army, Angels At Eleven, Make Me Want To Stay




Dienstag, 29. Oktober 2013

Alanis Morissette – Flavors Of Entanglement




Alanis Morissette – Flavors Of Entanglement


Besetzung:

Alanis Morissette – vocals


Gastmusiker:

Andy Page – guitars
Sean McGhee – programming, backing vocals
Blair Sinta – drums
Peter Freeman – bass
Fiora Cutler – string arrangement




Erscheinungsdatum: 2007


Stil: Pop, Rock


Trackliste:

1. Citizen Of The Planet (4:22)
2. Underneath (4:07)
3. Straitjacket (3:08)
4. Versions Of Violence (3:36)
5. Not As We (4:45)
6. In Praise Of The Vulnerable Man (4:07)
7. Moratorium (5:35)
8. Torch (4:50)
9. Giggling Again For No Reason (3:48)
10. Tapes (4:26)
11. Incomplete (3:30)

Gesamtspieldauer: 46:15



2007 veröffentlichte Alanis Morissette „Flavors Of Entanglement“, ein Album, auf dem die Musik der Kanadierin nach den letzten, etwas enttäuschenderen Alben wieder sehr viel ausdrucksvoller, variantenreicher und interessanter klingt. Orientalische Klänge gibt es wieder zu hören, aber auch sehr schöne Balladen wie „Not As We“. Die Abwechslung hat wieder Einzug gehalten auf eine Platte der Alanis Morissette.

Es klingt alles irgendwie gar nicht mehr immer so poppig, mitunter manchmal sogar ein klein wenig nach Post Rock. Die Stücke, die man von Alanis Morissette bereits zu kennen glaubt und am ehesten unter der Kategorie „Nichts Neues“ einzuordnen versucht, wie zum Beispiel die Nummern „Torch“ oder „Giggling Again For No Reason“, die gibt es zwar auch, allerdings befinden sich auf der Platte ebenfalls so spannende und bisher ungewohnte Lieder wie „Citizen Of The Planet“ oder „Moratorium“, in denen die Kanadierin ihr musikalisches Spektrum auf sehr angenehme Art und Weise erweitert.

Kraftvoller wirkt dieses Album, wie man es seit „Jagged Little Pill“ von Alanis Morissette nicht mehr gewohnt war. Es ist nicht mehr nur dieser radiotaugliche Pop, sondern man kann hier auf „Flavors Of Entanglement“ in manchen Liedern auch wieder das Besondere entdecken, was einen guten von einem „normalen“ Pop-Song unterscheidet. Auch die sehr viel sanfteren Töne, die auf den vorherigen Alben nicht so zu finden waren, die werden hier bedient und das freut den Musikfreund, denn Alanis Morissette präsentiert hier dem Hörer eine breite Palette unterschiedlichster Songs, die es immer wieder schaffen einen einzufangen und dabei nie langweilig werden.

Fazit: „Flavors Of Entanglement“ ist wieder abwechslungsreicher als die Vorgänger-Alben geworden. So macht das Musikhören erneut sehr viel Spaß. Es wäre schade, diese Platte einfach nur so nebenbei laufen zu lassen. Hier lohnt sich wieder ein wenig Konzentration auf das, was uns Alanis Morissette darbietet – deutlich mehr als auf den letzten Alben. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Citizen Of The Planet, Straitjacket, Not As We, Moratorium, Incomplete



Montag, 28. Oktober 2013

The Doors – L.A. Woman




The Doors – L.A. Woman


Besetzung:

Jim Morrison – lead vocals, piano on "Orange County Suite"
Ray Manzarek – hammond c-3 organ on track 1, 7 and 9, tack piano on tracks 2 and 5, vox continental on track 2, rhythm guitar on track 3, gibson g-101 on track 6, wurlitzer electric piano on track 8, fender rhodes electric piano on tracks 5, 10 and 12, lead vocals on "(You Need Meat) Don't Go No Further"
Robby Krieger – guitar
John Densmore – drums



Gastmusiker:

Jerry Scheff – bass guitar
Marc Benno – rhythm guitar on tracks 3-5, 8


Label: Warner Music


Erscheinungsdatum: 1971


Stil: Psychedelic Rock, Blues Rock


Trackliste:

1. The Changeling (4:25)
2. Love Her Madly (3:40)
3. Been Down So Long (4:44)
4. Cars Hiss By My Window (4:59)
5. L.A. Woman (8:00)
6. L'America (4:34)
7. Hyacinth House (3:13)
8. Crawling King Snake (5:01)
9. The WASP (Texas Radio And The Big Beat) (4:16)
10. Riders On The Storm (7:09)


Bonustitel der 40th Anniversary Edition:

11. Orange County Suite (5:45)
12. (You Need Meat) Don't Go No Further (3:41)

Gesamtspieldauer: 59:27




Auf dem letzten und sechsten Doors-Album, welches noch zu Lebzeiten Jimmy Morrisons eingespielt wurde, hat sich die Musik der Band noch ein wenig mehr dem Blues angenähert. Eine Entwicklung die auf dem vorherigen Album „Morrison Hotel“ bereits eingeleitet worden war. Das lässt ein etwas zwiespältiges Gefühl zurück, wenn man sich dieses Album anhört. Einerseits gibt es da so einen „Monstersong“ wie „Riders On The Storm“, zum anderen aber auch solch Titel wie „Been Down So Long“, „Cars Hiss By My Window“ oder „The WASP (Texas Radio And The Big Beat)“ – um nur einige zu nennen, mit denen die Doors sich sehr weit von ihrer ursprünglichen Musik entfernt haben und somit nicht mehr jeden der damaligen und heutigen Fans einfangen konnten. Der Stil der Musik hatte sich deutlich hin zum Blues entwickelt.

Nun, das ist es aber also, das letzte „richtige“ Doors-Album. So zwiespältig, wie kein anderes der fünf vorherigen Platten. Für die Rockfreunde gibt es noch „Love Her Madly“ und auch den Titeltrack „L.A. Woman“. Der Rest ist wie bereits geschrieben hauptsächlich sehr blueslastig gehalten, sodass dieses Album für Freunde jenes Genres ein wunderschönes Geschenk darstellen sollte. Allerdings konnte dieses Konzept die Fans weltweit nicht mehr so richtig überzeugen, was sich auch in den Verkaufszahlen ausdrückte, da das Album in den USA zum Beispiel lediglich noch Platz neun der Charts erreichte, wohingegen alle vorherigen Platten der Band deutlich bessere Platzierungen erklommen. Und dieser Umstand wirkt noch ein wenig mehr vor der allgemein gültigen Schlagzeile „Death Sells“. Die Platte wurde im April 1971 veröffentlicht, drei Monate bevor Jim Morrison in Paris verstarb. Eine oftmals bei solchen Umständen gesehene „Verkaufsexplosion“ blieb hier weitestgehend aus.

Die Doors hatten vor den Aufnahmen Ende 1970 ihren Produzenten gewechselt und zusammen mit diesem Umstand wirkt es ein klein wenig so, als ob den Musikern ein bisschen die Ideen ausgegangen wären. So richtig packen können einen die Titel, mit Ausnahme des bereits erwähnten „Riders On The Storm“, nämlich nicht mehr. Das wirkt sonst noch ganz nett, allerdings wird man als Hörer nicht mehr gefesselt von den Liedern, ganz zu schweigen davon, dass die Doors hier irgendwelche neuen Wege gehen würden, die man auf den vorherigen Veröffentlichungen immer entdecken konnte.

Zum 40. Geburtstag des Albums gab es dieses Mal lediglich zwei Zugaben. „Orange County Suite“ ist dabei eine wirklich schöne und ruhige Nummer, zwar ebenfalls dem Blues nahe, diesen aber noch nicht ganz erreichend. „(You Need Meat) Don't Go No Further“ ist ein Willie Dixon Titel – Blues, was sonst?

Fazit: „L.A. Woman“ hält noch ein paar Höhepunkte parat, kann aber nicht mehr in seiner Gesamtheit überzeugen und wirkt an manchen Stellen leider fast schon uninspiriert. Aber es gibt auch die paar sehr schönen Stellen auf dem Album zu entdecken. Und somit ist die Platte für den Doors-Fan sowieso ein Muss, für Bluesfreunde auch sehr zu empfehlen. Acht Punkte.

Anspieltipps: Love Her Madly, L.A. Woman, Hyacinth House, Riders On The Storm





Sonntag, 27. Oktober 2013

Black Sabbath – Paranoid




Black Sabbath   Paranoid


Besetzung:

Ozzy Osbourne – vocals
Tony Iommi – lead guitar
Greezer Butler – bass guitar
Bill Ward – drums


Label: Sanctuary Records


Erscheinungsdatum: 1970


Stil: Hard Rock


Trackliste:

1. War Pigs (7:58)
2. Paranoid (2:54)
3. Planet Caravan (4:34)
4. Iron Man (5:57)
5. Electric Funeral (4:53)
6. Hand Of Doom (7:08)
7. Rat Salad (2:31)
8. Fairies Wear Boots (6:14)

Gesamtspieldauer: 42:08




Die zweite Platte der Hard Rocker von Black Sabbath erschien noch im selben Jahr wie das Debut-Album, unter dem Titel „Paranoid“. Und natürlich wird auch hier wieder gerockt, was die Instrumente hergeben. Allerdings ist die Musik ein klein wenig melodiöser geworden, was nicht nur am Titeltrack und Klassiker „Paranoid“ auszumachen ist. Auch so ein ruhiges Stück wie „Planet Caravan“ sucht man auf dem Debut-Album noch vergeblich, wobei dieser Song hier fast schon dem Progressive Rock, unzweifelhaft zumindest dem Genre Psychedelic Rock sehr nahe kommt. Eine irgendwie „unheimliche“ Stimmung wird in diesem Lied aufgebaut und transportiert, welche meist sehr sphärisch aus den Boxen wabert.

Auch sonst sind in den Songs auf „Paranoid“ durchaus immer wieder „besinnlichere“ Töne mit eingebaut. Es wird zwar gerockt, jedoch nicht mehr nur durchgängig. Härtere Passagen wechseln sich mit ruhigeren Parts ab. Bestes Beispiel dafür die Nummer „Hand Of Doom“, bei der mit den Stimmungen quasi gespielt wird. Ansonsten finden sich natürlich auch wieder deutlich kompromisslosere Abschnitte, in denen es hauptsächlich um die Härte geht, welche hier in der Musik transportiert werden soll. Und noch etwas bleibt festzustellen: Die Titel klingen durchweg ein wenig „dumpfer“, als noch auf dem ersten Album „Black Sabbath“. Noch schwärzer, irgendwie noch „unheiliger“. Und damit ist nicht der Sound gemeint, es ist die Stimmung, die mit den einzelnen Liedern heraufbeschworen wird.

Fazit: Auch das zweite Werk von Black Sabbath ist gelungen, wenn man denn mit Hard Rock der düsteren Sorte etwas anfangen kann. Spannend ist hier auf jeden Fall die Abwechslung in den Geschwindigkeiten und Rhythmen der einzelnen Lieder untereinander, sowie in den Songs selbst. Somit ist „Paranoid“, genau wie sein Vorgänger, ein Klassiker dieses Genres und sollte bei keinem „Heavy-Fan“ in der Sammlung fehlen. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Paranoid, Planet Caravan, Hand Of Doom



Samstag, 26. Oktober 2013

The Pogues – Peace And Love




The Pogues – Peace And Love


Besetzung:

Shane MacGowan – vocals
Jem Finer – banjo
Spider Stacy – tin whistle
James Fearnley – accordion
Andrew Ranken – drums
Philip Chevron – guitar
Darryl Hunt – bass guitar
Terry Woods – cittern, mandolin


Label: Warner Music


Erscheinungsdatum: 1989


Stil: Irish Folk


Trackliste:

1. Gridlock (3:33)
2. White City (2:32)
3. Young Ned Of The Hill (2:45)
4. Misty Morning, Albert Bridge (3:01)
5. Cotton Fields (2:51)
6. Blue Heaven (3:36)
7. Down All The Days (3:45)
8. USA (4:53)
9. Lorelei (3:34)
10. Gartloney Rats (2:32)
11. Boat Train (2:40)
12. Tombstone (2:58)
13. Night Train To Lorca (3:29)
14. London You're A Lady (2:56)

Gesamtspieldauer: 45:07




Der Big Band Sound hat Einzug in die Musik der Pogues gehalten. Das könnte man zumindest meinen, wenn man „Peace And Love“, das vierte Album der Iren, zum ersten Mal einlegt und die Platte mit „Gridlock“ beginnt. Aber keine Sorge, das bleibt nicht so, gleich mit dem nächsten Track geht es wieder Irish-Folk-mäßig weiter - beziehungsweise beginnt es auch auf diese Weise.

Richtig verträumt wird es dann beim nächsten Titel  „Young Ned Of The Hill“, bis auch diese Nummer an Geschwindigkeit zulegt. Klasse gelungen diese Steigerung. Und so gibt es hier mal die etwas verträumteren Stücke, dann wieder die mitreißenden irischen Töne zu hören. Wirklich schön in die Lieder integriert wird dabei immer wieder die „Tin Whistle“ des Spider Stacy, für die es glaube ich noch nicht mal eine passende deutsche Bezeichnung gibt.

Den Bläsern wird auf „Peace And Love“ auch ein größerer Spielraum eingeräumt, als noch auf den Vorgängeralben. Das passt nicht immer ganz so, mag aber natürlich auch eine Geschmackssache sein. Aber originell ist die Musik der Pogues auch so. Wo hört man denn sonst mal eine in die Musik integrierte Schreibmaschine? Ich erinnere mich da nur an Jerry Lewis mit seiner Interpretation des „Hummelflugs“ – irgendwann Anfang der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts. Und dann gibt es da jetzt auch so einen Song wie „Lorelei“, der schon sehr viel eher nach Rock klingt, als an irischen Weisen. Die Musik der Pogues ist eindeutig mannigfaltiger und vielschichtiger geworden.

Fazit: Die Melodien zünden auf „Peace And Love“ für mich zwar nicht mehr ganz so, wie noch auf dem Vorgänger-Album – trotz aller Abwechslung, die man hier auf der Platte findet - aber natürlich hört man hier auch noch gut gemachten Irish Folk, der mit Punk allerdings, für den in gewisser Hinsicht die Pogues ja auch mal standen, überhaupt nichts mehr zu tun hat. „Peace And Love“ ist ein sehr vielschichtiges Album geworden, bei dem die einzelnen Titel jedoch nicht mehr ganz an die Qualität von „If I Should Fall From Grace With God“ heranreichen. Neun Punkte.

Anspieltipps: Young Ned Of The Hill, USA, Tombstone





Freitag, 25. Oktober 2013

AC/DC – Ballbreaker




AC/DC – Ballbreaker


Besetzung:

Angus Young – lead guitar
Malcolm Young – rhythm guitar
Brian Johnson – vocals
Cliff Williams – bass guitar
Phil Rudd – drums


Label: East West Records


Erscheinungsdatum: 1995


Stil: Hard-Rock


Trackliste:

1. Hard As A Rock (4:32)
2. Cover You In Oil (4:33)
3. The Furor (4:10)
4. Boogie Man (4:07)
5. The Honey Roll (5:35)
6. Burnin' Alive (5:06)
7. Hail Caesar (5:14)
8. Love Bomb (3:14)
9. Caught With Your Pants Down (4:15)
10. Whiskey On The Rocks (4:35)
11. Ballbreaker (4:32)

Gesamtspieldauer: 49:53




Mit „Ballbreaker“ betitelte die australische Hard-Rock-Formation AC/DC ihr zwölftes Studioalbum, welches 1995 veröffentlicht wurde. Und wieder gibt es satt auf die Ohren, wenn man denn mit Hard’n’Heavy etwas anzufangen versteht. Nichts Neues also, sollte man meinen. Im Line-Up der Band hatte sich allerdings eine Veränderung ergeben. Phil Rudd, der auf den Alben von „Dirty Deeds Done Dirt Cheap“ bis „Flick Of The Switch“ bereits an den Drums saß, war zurückgekehrt und vervollständigte somit die „klassische“ Besetzung der Band wieder – natürlich mit der Ausnahme von Bon Scott.

Die Musik auf „Ballbreaker“ sehe ich ein wenig differenziert. Da gibt es zum einen solch absolute Highlights wie „The Furor“, eines der besten Lieder in der Diskographie der Band. Allerdings findet sich auf der Platte auch eine ganze Menge „Ware“, die zwar hart klingt, jedoch qualitativ nicht mehr den Stand erreicht, den AC/DC-Titel oftmals innehatten. Im Komponieren der einzelnen Titel ist dieser Wiedererkennungswert, diese Eingängigkeit der Stücke, den Australiern zum Teil abhandengekommen. Ausnahmen von diesem Umstand wären noch „Hard As A Rock“ und das für AC/DC-Verhältnisse fast schon gemäßigte und ruhige „Boogie Man“ sowie, jedoch bereits mit Abstrichen, der Titeltrack „Ballbreaker“.

„Burnin‘ Alive“ weiß ebenfalls noch zu zünden, der Rest geht jedoch ein wenig unter, stellt nichts Besonderes mehr dar, bleibt einfach nicht hängen. Das geniale Riff, die einen packenden Akkordfolge, die finden sich hier einfach in manchen Titeln nicht mehr. Wahrlich ist der Rest der Platte nicht schlecht, nur ragt er eben nicht mehr aus dem Durchschnitt heraus, den AC/DC-Titel eigentlich so oft zu erreichen verstehen. Nicht schlecht also, aber eben auch nicht mehr.

Fazit: „Ballbreaker“ besitzt seine Stärken und die befinden sich vor allem im Song „The Furor“. Als meine Kinder noch klein waren, meinten sie bei diesem Titel immer: „Papa, da singt wieder der Wütende!“ Passender hätte man das nicht umschreiben können. Das Album hat seine paar Höhepunkte, jedoch auch einige Längen. Trotzdem noch zehn Punkte.

Anspieltipps: Hard As A Rock, The Furor, Boogie Man, Ballbreaker




Donnerstag, 24. Oktober 2013

Audioslave – Out Of Exile




Audioslave – Out Of Exile


Besetzung:

Chris Cornell – vocals
Tim Commerford – bass
Brad Wilk – drums
Tom Morello – guitars


Label: Sony Music


Erscheinungsdatum: 2005


Stil: Hard Rock


Trackliste:

1. Your Time Has Come (4:15)
2. Out Of Exile (4:51)
3. Be Yourself (4:39)
4. Doesn't Remind Me (4:15)
5. Drown Me Slowly (3:53)
6. Heaven's Dead (4:36)
7. The Worm (3:57)
8. Man Or Animal (3:53)
9. Yesterday To Tomorrow (4:33)
10. Dandelion (4:38)
11. #1 Zero (4:59)
12. The Curse (5:09)

Gesamtspieldauer: 53:43




Auch auf dem zweiten Album von Audioslave kann man in den Credits nachlesen: „All Sounds Made By Guitar, Bass, Drums and Vocals“. 2005 erschien dieses Werk unter dem Titel „Out Of Exile“ und um es gleich vorweg zu nehmen, geändert hat sich nicht viel. Es ist immer noch dieser dichte und knallharte Rock, den man von Audioslave auf und um die Ohren bekommt. Und warum hätten die vier Musiker, die sich aus den Ex-Mitgliedern von Soundgarden und Rage Against The Machine zusammensetzen, auch großartig etwas ändern sollen? Die Musik auf „Out Of Exile“ rockt und groovt in bewährter Manier, sodass die Fans ihre Freude haben dürften.

Für mich haben die US-Amerikaner sogar noch einen Schritt nach vorne getan, denn „Out Of Exile“ klingt eingängiger - ohne dabei etwas an dem harten Sound zu verändern. Aber es wurde mehr Wert auf die Melodie, die Eingängigkeit und Einprägsamkeit gelegt. Deutlich wird das gleich beim dritten Titel „Be Yourself“, der bei weitem mehr Ohrwurmcharakter besitzt, als die Songs auf dem Debut-Album. Auch „Doesn’t Remind Me“ beginnt mit einem schönen, etwas zurückhaltenden Riff, um dann an den entsprechenden Stellen wieder ordentlich loszurocken. Die Musik ist wahrlich abwechslungsreicher geworden – ohne dabei den Anspruch des Hard’n’Heavy aufzugeben.

Die einzelnen Songs krachen jedoch nicht mehr so sehr von vorne bis hinten durch, es gibt leisere und sanftere Zwischentöne zu hören, die das gesamte Geschehen auflockern und auch bereichern. Und dann gibt es auch so Stücke wie „Heaven’s Dead“, die eine Bandbreite von ruhig bis hin zum Mid-Tempo aufweisen und dabei trotzdem zu rocken verstehen. Aber natürlich finden sich auch noch solch kompromisslose Rocker wie „Man Or Animal“ auf der Platte, bei dem man die Haare fliegen lassen kann und dabei Gefahr läuft, sich eine Gehirnerschütterung einzufangen.

Fazit: Die etwas größere Bandbreite an Sounds macht es aus, dass „Out Of Exile“ interessanter wirkt als sein Vorgänger. Dies alles allerdings vor dem Hintergrund, dass auch auf dieser zweiten Platte Audioslaves nichts weichgespült wurde. Allerdings wird die Musik ein wenig mehr variiert, was das Gesamtprodukt abwechslungsreicher erscheinen lässt. Dies beinhaltet bei mir auch, dass mir die Songs besser im Gedächtnis bleiben, nicht nur kurzfristig während des Abspielens einen Eindruck vermitteln, der nach Beendigung des Liedes beziehungsweise der Platte bereits wieder verwischt ist. Dieser absolute Übersong, der im Olymp der Musik neben einigen anderen Titeln seinen Platz gefunden hätte, der fehlt mir allerdings auch auf „Out Of Exile“. Am ehesten in diese Richtung geht da noch „Yesterday To Tomorrow“. Aber der absolut geniale Titel, nein, das ist er auch nicht, aber zumindest ein sehr guter. Neun Punkte.

Anspieltipps: Be Yourself, Doesn't Remind Me, Man Or Animal, Yesterday To Tomorrow





Mittwoch, 23. Oktober 2013

The Alarm – The Best Of The Alarm And Mike Peters




The Alarm – The Best Of The Alarm And Mike Peters


Besetzung:

Mike Peters – lead vocals, acoustic & electric guitar, harmonica
Dave Sharp – acoustic and electric guitar & vocals
Eddie Macdonald – bass guitar & backing vocals
Nigel Twist – drums & backing vocals, linn drum programming
John Porter – linn drum programming, slide guitar
Mark Taylor – keyboards, piano, hammond organ
Ian Kuley – hammond organ
Chris Lewis – electric guitar & backing vocals, 12 string guitar
David Watkins-Clarke – bass
Martyn Barker – drums
Owen Thomas – drums
Olle Romo – drum loop
Rupert Black – piano, hammond organ
Chris Stainton – hammond organ & piano
Alan Shacklock – piano
Chris Porter – backing vocals
Emyr Penlan – bass guitar
Richard Llewellyn – bass guitar
Ian Fairlie – trumpet
Alan Shacklock – piano
Jules Jones – backing vocals
Brychan Llyr – backing vocals
The Morriston Orpheus Male Voice Choir – choir
Members Of The Welsh Symphony Orchestra – strings
Tony Visconti – string arrangement


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1998


Stil: Pop


Trackliste:

1. Sixty Eight Guns (3:17)
2. Spirit Of '76 (6:59)
3. Down The Road (5:26)
4. Rain In The Summertime (3:48)
5. Strength (3:35)
6. Breathe (4:03)
7. Sold Me Down The River (3:02)
8. A New South Wales (3:21)
9. 21st Century (4:00)
10. The Stand (2:49)
11. Where Were You Hiding When The Storm Broke? (2:59)
12. Majority (3:25)
13. The Deceiver (3:35)
14. Blaze Of Glory (3:18)
15. Walk Forever By My Side (3:34)
16. One Step Closer To Home (4:29)
17. No Better Than This (3:32)
18. Presence Of Love (3:20)
19. Absolute Reality (3:27)
20. Rescue Me (3:03)

Gesamtspieldauer: 1:15:02




The Alarm ist eine walisische Band, die ihre größten Erfolge in den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts feierte. Ursprünglich hatten sie sich tatsächlich den Namen „The Toilets“ zugelegt, schließlich sind sie aber bei „The Alarm“ gelandet. Nun, das hier vorgestellte Album ist eine „Best Of…“-Scheibe und damit habe ich eigentlich meistens so meine Schwierigkeiten, denn was irgendein Musiker oder Musik-Produzent als „Best Of“ empfindet, muss überhaupt nicht meinem Geschmack entsprechen. Allerdings zum Reinhören kann das auch mitunter sehr hilfreich sein. Ist die Band es denn wert, dass man sich längerfristig damit beschäftigt oder sich weitere Platten zulegt?

Im Falle von „The Alarm“ muss ich diese Frage mit „Nein“ beantworten. Vier Mike Peters Solo-Lieder sowie sechszehn The Alarm-Stücke befinden sich auf dieser Zusammenstellung, die mich einfach nicht einfangen können. Schlechte Musik ist das sicherlich nicht, was man da zu hören bekommt, aber auch nichts wirklich Überzeugendes. Alles so eine Art 08/15-Pop aus den 80ern, der ohne weiteres so im Radio laufen könnte ohne, dass man auch nur im Geringsten den Drang dazu verspüren würde, den Lautstärkeregler etwas nach oben zu skalieren. Das läuft alles so glatt durch, diese packenden Melodien oder Ideen fehlen einfach. Mal rockt es ein wenig mehr, mal ein wenig weniger, allerdings alles nicht in der Art und Weise, dass diese Lieder irgendeine geartete Nachhaltigkeit nachweisen könnten.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Leuten, denen Midnight Oil und U2 zusagen, mit The Alarm nichts falsch machen könnten. Diesen Vergleich kann ich in keinster Weise nachvollziehen. Für mich klingt das hier alles nach einfachem und manches Mal sogar oberflächlichem Pop, der gerne nebenbei laufen kann, den ich mir aber nicht anhören werde, wenn ich Lust auf gute Musik habe. In solchen Fällen lege ich dann jedoch schon mal Midnight Oil oder U2 ein.

So, um das Ganze jetzt aber nicht ganz in Grund und Boden zu treten muss man zugeben, dass es deutlich schlechtere Bands und Musik gibt. Und ein paar ganz gute Titel finden sich auch auf dieser „Best Of“-Scheibe. „A New South Wales“ finde ich sehr gelungen. Vielleicht auch gerade deswegen, weil es sich so sehr von den anderen Stücken abhebt. Sehr getragen ist dieser Song und mit vielen Streichern unterlegt wirkt das Ganze sehr melancholisch. Gut gelungen. „Majority“ hat einen schönen Groove und die Breaks wirken genau wie der Hintergrundgesang. Dazu verfügt der Song über eine Melodie, die hier doch relativ schnell ins Ohr geht. „Walk Forever By My Side“ ist eine ruhige Piano-Nummer, die so ganz untypisch ist für die sonstige Musik auf diesem Album und allein deshalb schon auffällt.

Fazit: Ein Album ganz im Stile der 80er Jahre ist diese „Best Of“-Platte geworden. Damals ging es hauptsächlich um die Einfachheit der Titel, ein Umstand den die Punk-Bewegung in Gang gesetzt hatte. Kurze Lieder, möglichst nicht über vier Minuten, ein einfacher Beat, der Text ist sowieso nicht so wichtig. Ein wenig in diesem Gewand gibt sich hier „das Beste“, was die Waliser um Mike Peters mit The Alarm veröffentlicht haben. Ohne zu behaupten, dass das schlechte Musik sei, bleibt allerdings dann doch festzustellen, dass es sehr einfache Musik ist. Musik, die ganz, ganz schnell wirken soll. Schafft sie allerdings nicht unbedingt. Trotzdem gibt es viel Schlechteres und somit vergebe ich hier auch sieben Punkte, denn mit zum Beispiel Madonna in den 80ern oder Modern Talking überhaupt, möchte ich The Alarm nicht in einen Topf werfen. Dafür ist die Musik dann doch zu gut.

Anspieltipps: A New South Wales, Majority, Walk Forever By My Side





Dienstag, 22. Oktober 2013

Eels – Tomorrow Morning




Eels – Tomorrow Morning


Besetzung:

E – vocals, guitars, bass guitar, harmonica, piano, optigan, hammond b3 organ, banjo, harmonium, vox continental organ, drums, percussion
Knuckles – drums
Koool G Murder – bass guitar, guitar


Gastmusiker:

The Amy Davies Choir – harmony vocals
Tomorrow Morning Orchestra – horns


Label: E Works Records


Erscheinungsdatum: 2010


Stil: Independent Rock


Trackliste:

CD1:

1. In Gratitude For This Magnificent Day (1:26)
2. I'm A Hummingbird (3:14)
3. The Morning (2:17)
4. Baby Loves Me (3:27)
5. Spectacular Girl (3:16)
6. What I Have To Offer (2:41)
7. This Is Where It Gets Good (6:18)
8. After The Earthquake (1:39)
9. Oh So Lovely (4:18)
10. The Man (3:52)
11. Looking Up (2:57)
12. That's Not Her Way (3:49)
13. I Like The Way This Is Going (2:35)
14. Mystery Of Life (4:21)


CD2:

1. Swimming Lesson (2:55)
2. St. Elizabeth Story (2:30)
3. Let's Ruin Julie's Birthday (3:16)
4. For You (2:43)

Gesamtspieldauer: 57:35




Das 2010 erschienene neunte Studioalbum des Marc Oliver Everett alias „E“ - oder eben der Eels - ist der dritte Teil der Trilogie, welche zwischen Juni 2009 und August 2010, also innerhalb eines guten Jahres veröffentlicht wurde. Auf „Tomorrow Morning“ steht das Thema „Erlösung“ im Vordergrund. Erlösung in Bezug auf den neuen Tag, an dem es nach einer gescheiterten Liebe auch wieder aufwärts beziehungsweise weitergeht. Die Songs auf „Tomorrow Morning“ sind größtenteils sehr ruhig gehalten und strotzen nur so vor Melodiösität und Eingängigkeit. Kaum ein schräger Ton hat sich auf das Album verirrt, alles wirkt und klingt und vermittelt tatsächlich eine Art Aufbruchsstimmung, ein Voranschreiten, das Abschütteln alter Gedanken, das fassen neuer Vorsätze, das ins Auge fassen und Vorantreiben neuer Ziele.

Dabei ist „Tomorrow Morning“ trotz all dieser Aufbruchsstimmung ein sehr zurückhaltendes und unaufdringliches Album geworden und eines der eingängigsten im Albumkatalog der Eels überhaupt. Wer auf schöne harmonische und mitunter fast schon liebliche Klänge in der Musik steht, der wird hier eine ganze Menge für sich entdecken können. Nur wenige Titel wie „Baby Loves Me“ und „Looking Up“ fallen da ein wenig aus dem Rahmen, klingen fast schon schrill und wollen irgendwie gar nicht so richtig zum Rest der Platte passen.

Diese einfühlsame Zurückhaltung der Musik gilt im Übrigen auch für die Zusatz CD der Limited Edition. Zwar sind hier nur vier Titel enthalten, diese reihen sich aber uneingeschränkt in diese harmonische Melodiösität ein, die auf dem ganzen Album vorherrscht. Diese vier Lieder sind dabei nur sehr sanft instrumentiert und heben sich dadurch noch ein wenig vom Rest der Platte ab. Dazu gibt es dann mit „Let's Ruin Julie's Birthday“ auch noch etwas zum Schmunzeln, falls man sich auch für die Texte des Marc Oliver Everett interessiert.

Fazit: Nun, wie kann man dieses Album der Eels am besten umschreiben? Im Grunde genommen passt ein Wort am besten zur Charakterisierung dieser Platte: Schön! Damit ist eigentlich schon alles gesagt. Schöne, ruhige und eingängige Musik gibt es auf „Tomorrow Morning“ zu hören, die alle diejenigen Eels-Fans begeistern wird, die in den frühen Alben mit den vielen eindringlichen Songs die Höhepunkte im Schaffen des Marc Oliver Everett sehen. Für alle anderen, die leicht folkig angehauchte Musik zu schätzen wissen, stellt die Platte ebenfalls eine klare Kaufempfehlung dar. Eben einfach schön. Elf Punkte.

Anspieltipps: What I Have To Offer, After The Earthquake, Oh So Lovely, Mystery Of Life, St. Elizabeth Story





Montag, 21. Oktober 2013

David Arnold – Tomorrow Never Dies




David Arnold – Tomorrow Never Dies


Besetzung:

David Arnold – composer


Gastmusiker:

Sheryl Crow – vocals, piano („Tomorrow Never Dies“, written by Sheryl Crow & Mitchell Froom)
Pete Thomas – drums („Tomorrow Never Dies“)
Steve Donnelly – guitar („Tomorrow Never Dies“)
Greg Cohen – acoustic bass („Tomorrow Never Dies“)
Mitchell Froom – additional keyboard („Tomorrow Never Dies“)
Mark D. Feldman, Lorenzo Ponce, Dylan Fitzgerald, Juliann Klopotic, Jane Scarpantoni & Matthew Pierce – strings („Tomorrow Never Dies“)
David Arnold & Alex Gifford of „Propellerheads“ – performance of „Backseat Driver“
K.D. Lang – performance of „Surrender“
Moby – performance of „James Bond Theme“, written by Monty Norman
Osho Endo – trumpet („James Bond Theme“)
Rob Hardt – saxophone („James Bond Theme“)
Alexander McCabe – saxophone („James Bond Theme“)
Greg Robison – trombone („James Bond Theme“)



Label: A&M Records


Erscheinungsdatum: 1997


Stil: Soundtrack


Trackliste:

1. Tomorrow Never Dies, Performance: Sheryl Crow (4:51)
2. White Knight, Performance: Nicholas Dodd (8:30)
3. The Sinking Of The Devonshire, Performance: Nicholas Dodd (7:07)
4. Company Car, Performance: Nicholas Dodd (3:08)
5. Station Break, Performance: Nicholas Dodd (3:30)
6. Paris And Bond, Performance: Nicholas Dodd (1:55)
7. The Last Goodbye, Performance: Nicholas Dodd (1:34)
8. Hamburg Break In, Performance: Nicholas Dodd (2:53)
9. Hamburg Break Out, Performance: Nicholas Dodd (1:26)
10. Doctor Kaufman, Performance: Nicholas Dodd (2:26)
11. *-3-Send, Performance: Nicholas Dodd (1:17)
12. Underwater Discovery, Performance: Nicholas Dodd (3:37)
13. Backseat Driver, Performance: Alex Gifford (4:37)
14. Surrender, Performance: K. D. Lang (3:57)
15. James Bond Theme, Performance: Moby (3:12)

Gesamtspieldauer: 54:00




Nun, mit Soundtracks ist das so eine Sache. Meistens wirken diese eben nur in Verbindung zum Film. Nicht anders ist das hier bei der Musik von David Arnold zum James Bond Streifen „Tomorrow Never Dies“ mit Pierce Brosnan.

Sehr viel „klassisch“ angehauchte Musik bekommt man auf diesem Soundtrack geboten und „klassisch“ ist hier in Bezug zur Instrumentierung der einzelnen Titel gemeint. Ein ganzes Orchester war in die Umsetzung mit eingebunden. Zum „so mal einlegen und anhören“ kaum geeignet, da die Musik zur Untermalung bestimmter Szenen des Films gedacht ist und ohne diese einfach nicht wirkt.

Bleiben also noch das Lied der Sheryl Crow, welches als Titellied für diesen James Bond Streifen auserkoren wurde. Das macht Spaß und man muss den Machern der James Bond Reihe echt mal ein Kompliment machen, wie sie es immer schaffen, bekannte Künstler zu gewinnen, die dann auch noch wirklich gute Lieder zum Film beisteuern. Allerdings ist dieses Lied von Sheryl Crow von der Qualität her, nicht mit denen von zum Beispiel Adele oder Madonna vergleichbar. Trotzdem ein schöner Song.

Am drittletzten Titel ist Alex Gifford von den Propellerheads beteiligt. Das James Bond Thema wird hier ziemlich „synthetisch“ aufgearbeitet. „Surrender“ stammt auch aus der Feder David Arnolds und wird von K.D. Lang interpretiert. Dafür lohnt der Kauf der Platte aber auch nicht, ein Pop-Lied, ganz nett, nicht mehr und auch nicht weniger. Bliebe noch das „James Bond Theme“ von Monty Norman, welches am Ende der Platte von Moby interpretiert wird. Auch hier spielt der Synthesizer eine große Rolle und man hört Pierce Brosnan sich vorstellen. Fast schon schade, dass diese Melodie hier so verfremdet wird.

Fazit: Wer vielleicht Spaß daran hat, die nächste Vorführung seiner Dias mal zu vertonen oder eine PowerPoint-Präsentation aufzupäppeln, für den ist dieses Album vielleicht etwas. Mehr ist dazu dann aber auch schon nicht mehr zu sagen. Drei Punkte.

Anspieltipps: Tomorrow Never Dies, James Bond Theme




Sonntag, 20. Oktober 2013

Bad Company – Bad Co




Bad Company – Bad Co


Besetzung:

Paul Rogers – vocals, piano on „Bad Company“, „Don’t Let Me Down“, second guitar on „Can’t Get Enough“, all instruments on „Seagull“
Mick Ralphs – guitar, keyboards on „Ready For Love“
Boz Burrell – bass
Simon Kirke – drums


Gastmusiker:

Mel Collins – saxophones
Sue and Sunny – back up vocals on „Don’t Let Me Down“


Label: Swan Song Inc.


Erscheinungsdatum: 1974


Stil: Blues Rock


Trackliste:

1. Can't Get Enough (4:16)
2. Rock Steady (3:47)
3. Ready For Love (5:02)
4. Don't Let Me Down (4:21)
5. Bad Company (4:51)
6. The Way I Choose (5:06)
7. Movin' On (3:24)
8. Seagull (4:02)

Gesamtspieldauer: 34:50




Ich bin wahrlich kein Blues-Fan. Und auch Blues-Rock hat es mir nicht so richtig angetan. Wenn dazu dann auch noch so Textzeilen auftreten wie „Ready For Love, Oh Baby, I’m Ready For Your Love“ dann schrillen bei mir die Alarmglocken und ich steige aus. Aber bei Bad Company und ihrem Erstlingswerk „Bad Co“ ist dies ein wenig anders. Nicht nur, dass Mel Collins hier, wie schon bei King Crimson am Saxophon zu hören ist und auch Boz Burrell eine Vergangenheit als Bassist bei King Crimson hat, nein, auch die Musik kann mich durchaus immer wieder einfangen – zumindest an einigen Stellen. Ich hielt nichts von der Zusammenarbeit von Brian May und Roger Taylor mit Paul Rogers, dem Sänger und Hauptideengeber von Bad Company, um Queen noch mal aufleben zu lassen, aber dieses Erstlingswerk von Bad Company ist schon irgendwie ein Klassiker.

Das beginnt mit dem wahrlich treibenden und bereits zur Musikgeschichte des Rocks dazugehörigem „Can’t Get Enough“ - trotz der bereits erwähnten miesen Texte. Auch „Rock Steady“ hat seine Stärken und groovt einfach gut. „Ready For Love“ ist eine schöne und gelungene Ballade und „Don't Let Me Down“ dann erst der erste musikalische Fehlgriff für mich. Aber wie gesagt, mir fehlt einfach dieses Blues-Feeling, auch wenn Mel Collins hier alles aus seinem Instrument herauszuholen versucht.

Schließlich folgt aber der Klassiker der Band schlechthin: „Bad Company“ von „Bad Company“ auf „Bad Company“. Einfallsloser geht es wohl kaum noch, doch das Lied ist der Hammer. Richtig gut, so wie man sich toll gemachte Rock-Musik einfach wünscht und vorstellt. Ein Klassiker nicht nur für Bad Company, sondern für das ganze Genre des Rock. Okay, danach wird es mit „The Way I Choose“ wieder getragen und das Wort „Love“ spielt natürlich auch hier wieder die Hauptrolle. Anscheinend ist Paul Rogers da nichts Besseres mehr eingefallen und dieses Blues-„Gedöns“ mit „Oh Baby, Don’t Say Goodbye“ geht einem auch auf den Senkel. Aber sei’s drum. Es gibt ja noch mehr zum Hören. „Movin‘ On“ rockt dann immerhin wieder und „Seagull“ im Anschluss daran, gleichzeitig das letzte Lied der Platte, ist erneut eine sehr schöne Ballade, die durchaus auch wieder überzeugen kann.

Fazit: Die Lieder auf Bad Co von Bad Company sind ein wenig zweigeteilt, manche überzeugen voll, andere sind deutlich weniger gelungen - das mag die eine oder der andere aber vielleicht auch etwas anders sehen, denn über Musikgeschmack lässt sich doch trefflich streiten. Auf alle Fälle ist dieses Album ein Klassiker der Rock-Musik, welches man kennen sollte, wenn man sich in diesem Genre bewegen will. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Can't Get Enough, Bad Company, Seagull