Mittwoch, 16. Januar 2019

Focus – Hamburger Concerto




Focus – Hamburger Concerto


Besetzung:

Thijs van Leer – hammond organ, flute, piano, harpsichord, moog, arp synthesizer, recorder, mellotron, non-lexical vocables, vocals, accordion organ of St. Mary The Virgin
Jan Akkerman – guitar
Bert Ruiter – bass guitar
Colin Allen – drums


Label: Imperial Records


Erscheinungsdatum: 1974


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Delitæ Musicæ (1:13)
2. Harem Scarem (5:52)
3. La Cathedrale De Strasbourg (5:00)
4. Birth (7:46)
5. Hamburger Concerto (20:19)
     I. Starter
     II. Rare
     III. Medium I
     IV. Medium II
     V. Well Done
     VI. One For The Road
6. Early Birth (2:54)

Gesamtspieldauer: 43:07




„Hamburger Concerto“ heißt das vierte Studioalbum der niederländischen Progressive-Rock-Band Focus. Das Album wurde im April 1974 auf dem Plattenlabel Polydor veröffentlicht Titel und erreichte in den britischen Charts immerhin noch Platz 20. Titelgebend ist das Stück „Hamburger Concerto“, welches auf Variationen eines Themas von Joseph Haydn von Johannes Brahms basiert.

Auf keinem anderen Focus-Album hört man solch eine starke Annäherung der niederländischen Musiker an das Genre der Klassik – allerdings handelt es sich bei der Musik auf „Hamburger Concerto“ keineswegs um „verklassischte“ Rockmusik, sondern ganz eindeutig noch um Progressive Rock. Dabei gehen Focus die leicht jazzigen Ansätze in der Musik verloren, dies allerdings mit einer sehr viel stärker ausgeprägten Harmonie in den Stücken. Die Lieder klingen allesamt sehr eingängig und melodiös. Wie auch bereits die vorherigen Alben der Band, so wird auch auf „Hamburger Concerto“ kaum gesungen, Focus ist und bleibt mit seinen Titeln hauptsächlich eine Instrumentalband. Die zum Teil sehr seltsamen Laute des Thijs van Leer, die in den Credits mit „Non-lexical Vocables“ angegeben werden, zähle ich bewusst mal nicht zum Gesang hinzu.

Die einzelnen Nummern gehen allesamt ins Ohr, klingen zum Teil schwelgerisch melodisch, wenig vertrackt. Selten nur hört man Jan Akkerman mit bluesigen Ausflügen auf seiner Gitarre wie auf dem Titellied. „Hamburger Concerto“. Die Platte ist durchgängige auf größtmögliche Eingängigkeit hin getrimmt. Das mag man oder man mag es eben nicht. Da die Musik auch sehr abwechslungsreich gestaltet ist, kann ich diesem Album trotzdem nicht die viel zitierten Ecken und Kanten absprechen. Besonders gelungen klingen die beiden längsten Stücke der Platte, „Birth“ sowie das Titellied „Hamburger Concerto“. Hier zeigt sich einmal mehr die Spielfreude der Niederländer, die ihre Musik zu zelebrieren scheinen. Abwechslungsreich, mal schwelgend, mal sanft, mal rockiger unterhalten diese beiden Stücke im Kontext des Progressive Rock bestens.

Fazit: Das Album „Hamburger Concerto“ der niederländischen Band Focus ist eines ganz im Stile des Progressive Rocks der früheren 70er Jahre geworden. Zumeist instrumental gehalten, klingt die Musik sehr abwechslungsreich und jederzeit melodiös und eingängig. Mitunter nähern sich die Lieder etwas der klassischen Musik an, ohne jedoch wie diese zu klingen. Die Platte unterhält und gehört zu den guten der Niederländer. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Birth, Hamburger Concerto