Donnerstag, 11. Juni 2015

Hoelderlin – Hoelderlin




Hoelderlin – Hoelderlin


Besetzung:

Michael Bruchmann – drums, percussion
Christian Grumbkow – acoustic and electric guitars
Joachim Grumbkow – keyboards, vocals, flute
Peter Käseberg – bass guitar
Joachim Käseberg – guitars
Christoph Noppeney – viola, acoustic guitar, vocals


Gastmusiker:

Zeus – alto saxophone
Norbert Jacobson – clarinet
Conny Planck – voice, synthesizer-help


Label: Spiegelei (EMI)


Erscheinungsdatum: 1975


Stil: Progressive Rock, Folk


Trackliste:

1. Schwebebahn (7:22)
2. I Love My Dog (5:39)
3. Honeypot (8:51)
4. Nürnberg (3:06)
5. Deathwatchbeetle (17:36)


Bonus Track der remasterten Album-Fassung:

6. Deathwatchbeetle (live 1974) (14:44)

Gesamtspieldauer: 57:21




Ihre zweite Platte betitelte, die aus Wuppertal stammende Band Hoelderlin, kurz und knapp mit ihrem eigenen Bandnamen: Hoelderin. Sie erschien im Jahr 1975, drei Jahre nach dem Debut-Album „Hölderlins Traum“. Nun und was es da von den sechs Bandmitgliedern zu hören gibt, das ist wirklich sehr hörenswert.

Die ursprünglich fünf auf der Platte enthaltenen Lieder, decken zwei verschiedene Musik Genres ab. „Schwebebahn“, „Honeypot“ und „Deathwatchbeetle“ stehen für Progressive Rock, „I Love My Dog“ sowie „Nürnberg“ sind dagegen eher Folk-Songs. „Nürnberg“ noch deutlich mehr als „I Love My Dog“, denn dieser Titel ändert seine musikalische Ausrichtung in seinem Verlauf doch sehr deutlich in Richtung zum progressiven Rock. Was allerdings allen diesen Titeln gemeinsam ist, dass ist ihre Melodiösität. Harmonien werden hier groß geschrieben und fast schon übereinander gestapelt und alles versinkt schließlich zumeist in reinem Wohlklang. Natürlich wird auch mal ein wenig experimentiert, mit dem Sound, den Instrumenten und auch ein schrägerer Ton verirrt sich ab und an in eines der drei progressiven Lieder, allerdings schwebt über allem doch eine sehr ausgeprägte Harmonie.

Richtig gut integriert in die Titel sind auch Querflöte und Violine, die so mancher Nummer, so manchem Liedabschnitt noch eine zusätzliche Aufwertung bescheren. Auch gibt es lange und ausgedehnte Instrumentalpassagen zu erhören, die mal weich und elegisch gestaltet sind, dann jedoch wieder dieses treibende Momentum beinhalten, welches die Füße mitwippen lässt. Ebenfalls sehr zu loben ist an dieser Stelle der Gesang des Joachim von Grumbkow, der sich perfekt in die musikalischen Arrangements integriert. Mal erzählt er beschwörend, ein anderes Mal singt er sanft, immer die passende Atmosphäre unterstreichend.

Die remasterte Auflage des Album enthält schließlich noch eine leicht verkürzte Live-Version des Titels „Deathwatchbeetle“. Diese klingt zwar durchaus überzeugend und hörenswert, ein Kauf aufgrund dieses Bonus-Tracks, wenn man bereits die Original-LP besitzt, lohnt sich jedoch kaum.

Fazit: Irgendwie klingt „Hoelderin“ von Hoelderlin sehr leicht und schwebend. Die Musik regt definitiv nicht auf, entspannt sehr viel eher. Es gibt sehr schöne Melodien zu entdecken, die allerdings niemals platt wirken beziehungsweise sich so anhören würden. Auf seine Art und Weise ein „Entspannungsalbum“. Unaufgeregt und auch leise. Elf Punkte.

Anspieltipps: I Love My Dog, Deathwatchbeetle