Donnerstag, 5. Juli 2018

Queensrÿche – Promised Land




Queensrÿche – Promised Land


Besetzung:

Geoff Tate – vocals, saxophone, keyboards
Chris DeGarmo – lead guitar, piano, cello, sitar
Michael Wilton – rhythm guitar
Eddie Jackson – bass guitar
Scott Rockenfield – drums, percussion, tape effects


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1994


Stil: Progressive Metal


Trackliste:

1. 9:28 A.M. (1:43)
2. I Am I (3:57)
3. Damaged (3:58)
4. Out of Mind (4:35)
5. Bridge (3:30)
6. Promised Land (7:58)
7. Dis Con Nect Ted (4:44)
8. Lady Jane (4:14)
9. My Global Mind (4:21)
10. One More Time (4:18)
11. Someone Else? (5:00)


Bonus Tracks der Wiederveröffentlichung im Jahr 2003:

12. Real World (vom Soundtrack zum Film „Last Action Hero”) (4:23)
13. Someone Else? (Gesamte Band Version) (7:13)
14. Damaged (Live, The Astoria Theatre, London, UK am 20. Oktober 1994) (4:03)
15. Real World (Live, The Astoria Theatre, London, UK am 20. Oktober 1994) (3:42)

Gesamtspieldauer: 1:07:47




„Promised Land“ heißt das fünfte Studioalbum der US-amerikanischen Heavy Metal Band Queensrÿche. Die Platte erschien am 18. Oktober 1994 auf dem Plattenlabel EMI. „Promised Land“ ist das Album von Queensrÿche, welches in den USA mit Platz 8 die höchste Chart-Platzierung erreichte. Gleichzeitig ist es die Platte, die sich in der Historie von Queensrÿche am zweitbesten verkaufte – nach dem Vorgänger-Album „Empire“ und noch vor der wohl bekanntesten Platte der Band, „Operation: Mindcrime“. Am 10. Juni 2003 erfolgte eine Wiederveröffentlichung des Albums mit insgesamt vier Bonus-Titeln.

Auf „Promised Land“ hört man den für Queensrÿche so typischen ProgMetal, der sich deutlich vom Metal anderer Bands unterscheidet. Die Lieder von Queensrÿche sind vielschichtiger und deutlich abwechslungsreicher, als so manch dumpfes Gestampfe mit der Grundordnung Strophe – Refrain – Strophe – Refrain – Solo – Strophe – Refrain. Dabei schaffen es die Musiker von Queensrÿche wunderbar mit Atmosphären und Stimmungen zu spielen. Sanften und sehr harmonischen Passagen stehen kompromissloser Metal gegenüber, der konsequent und geradlinig rockt.

Das Manko dieses Albums ist allerdings, dass der Platte die wirklich großartigen Lieder abgehen. Vieles auf „Promised Land“ klingt gut, doch nichts so richtig überragend. Soll heißen, das Album unterhält, schafft es jedoch nicht wirklich zu begeistern. Es gibt keine Ausfälle auf der Scheibe, allerdings eben auch keine echten Höhepunkte, die sich längerfristig im Gehör festsetzen. Um hier doch wenigstens ein kleineren Höhepunkt zu erwähnen, sei an dieser Stelle das Titellied und mit knapp acht Minuten auch längste Stück des Albums erwähnt. Beim Titel „Promised Land“ klingen Queensrÿche für das Album ungewöhnlich anders, dunkel und spannend. Das Lied ist dabei eine durchaus eingängige und abwechslungsreiche Rock-Nummer, während der dem Saxophon eine größere Rolle zugedacht wurde. Besonders gelungen klingt dabei der volle, dichte und doch auch sphärische Ausklang des Liedes, der sich über fast die letzten drei Minuten hinzieht.

Vier Zugaben enthält die Wiederveröffentlichung der Scheibe, wobei vor allen Dingen die Nummer „Real World“ aus dem Soundtrack zum Film „Last Action Hero“ sehr überzeugt. Rockband trifft auf ein Orchester. Ein wenig pathetisch klingt das Ganze freilich, trotzdem setzt sich der Melodiebogen sofort fest, die Musik nimmt Fahrt auf und klingt am Schluss schließlich wieder sanft aus. Das Lied hört man auch noch mal in einer Live-Einspielung, natürlich nun weniger aufwendig arrangiert, dafür in einer deutlich rockigeren Version. Auch so wirkt die Nummer. Dazu gibt es noch die Live-Ausgabe des Titels „Damaged“ sowie das Lied „Someone Else?“, welches nun von der gesamten Band eingespielt wurde und nicht nur in Form von Gesang, der vom Piano begleitet wird. Die offizielle, ruhigere Version überzeugt mich in diesem Fall mehr.

Fazit: Man bekommt mit „Promised Land“ ein durchaus typisches Album von Queensrÿche zu hören, wenn man zumindest an die erste Hälfte der 90er Jahre denkt. Die Musiker schaffen es einmal mehr schöne Atmosphären zu erschaffen. Abwechslungsreich und melodiös klingt das Album ebenfalls. Was ein wenig fehlt, das sind die absoluten Höhepunkte, an die man sich sofort erinnert, wenn man an „Promised Land“ denkt. Trotzdem ist die Scheibe wahrlich keine schlechte. Neun Punkte.

Anspieltipps: Promised Land, Someone Else?, Real World