Donnerstag, 19. Mai 2022

Terry Reid – Bang, Bang You're Terry Reid

 



Terry Reid – Bang, Bang You're Terry Reid 


Besetzung:

Terry Reid – guitar, bass, vocals


Gastmusiker:

Eric Leese – keyboards
Keith Webb – drums




Erscheinungsjahr: 1968


Stil: Rock


Trackliste:

1. Bang Bang (My Baby Shot Me Down) (4:17)
2. Tinker Taylor (2:55)
3. Erica (3:51)
4. Without Expression (4:48)
5. Sweater (2:06)
6. Something's Gotten Hold Of My Heart (5:02)
7. Season Of The Witch (10:10)
8. Writing On The Wall / Summertime Blues (10:14)
9. When I Get Home (3:40)
10. Loving Time (3:39)

Gesamtspieldauer: 50:46



Terry Reid ist ein englischer Musiker, der hauptsächlich dadurch bekannt wurde, dass er Jimmy Page aufgrund von Tourverpflichtungen absagte und nicht in dessen Band The New Yardbirds mitspielen wollte, aus denen sich Led Zeppelin entwickelte. Stattdessen schlug er Page Robert Plant als Sänger und John Bonham als Schlagzeuger vor. Auch Ritchie Blackmore sagte er für Deep Purple ab, als dieser einen Nachfolger für Rod Evans suchte.

Terry Reids Debut „Bang, Bang You're Terry Reid“ verkaufte sich nicht besonders erfolgreich, obwohl der Titel „Without Expression“ aus dem Album, den Terry Reid bereits mit 14 Jahren schrieb,  in der Interpretation anderer Bands und Musiker erfolgreich werden sollten. Das Lied wurde bereits im Erscheinungsjahr des Albums 1968 von The Hollies als "A Man With No Expression", 1969 von Crosby, Stills, Nash und Young als "Horses Through a Rainstorm", 1973 von REO Speedwagon als "Without Expression (Don't Be the Man)" und von John Mellencamp auf seinem Greatest Hits Album „The Best That I Could Do: 1978-1988“ gecovert.

Dass das Album selbst nicht so erfolgreich wurde lag womöglich an dem kruden Stilmix, den man auf dieser Platte zu hören bekommt. Von Hard Rock über Pop, Calypso-Klängen bis hin zum Blues und Folk bekommt man so ziemlich alles auf diesem Album geboten. Vier der zehn Titel sind dabei Cover-Versionen, sechs Lieder schrieb Terry Reid selbst. Das klingt phasenweise auch immer ganz nett, so restlos überzeugen die Lieder dann allerdings doch nicht. Irgendetwas scheint immer zu fehlen.

Trotzdem gehen viele der Titel ins Ohr und man ist überrascht, welchen breiten Sound Terry Reid bereits Ende der 60er Jahre auf Platte zu pressen verstand. Die Chance ein „Lieblingsalbum“ zu werden hat die Scheibe allerdings kaum, denn zu unterschiedlich klingen die Stile und musikalischen Richtungen, sodass man sich nie auf die Musik einstellen kann. Was spannend klingt, kann auch anstrengend sein.
Fazit: Nun, ein sehr abwechslungsreiches Debut-Album ist dem Engländer Terry Reid mit „Bang, Bang You're Terry Reid“ ganz bestimmt gelungen. Und dieses klingt sogar noch nicht mal unbedingt nach Ende der 60er Jahre. Trotzdem wirkt es so, als ob hier ein Musiker zu hören ist, der eines zumindest nicht wusste, nämlich in welchem musikalischen Genre er sich zu Hause fühlt. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Bang Bang (My Baby Shot Me Down)