Sonntag, 10. Mai 2015

Visage – Visage




Visage – Visage


Besetzung:

Steve Strange – lead vocals
Midge Ure – guitar, synthesizer, backing vocals
John McGeoch – guitar, saxophone, backing vocals
Dave Formula – synthesizer
Billy Currie – electric violin, synthesizer
Rusty Egan – drums, electronic percussion, backing vocals
Debbie McGee – magician's assistance


Gastmusiker:

Barry Adamson – bass guitar on "Visage", "Blocks On Blocks" and "Tar"
Chris Payne – synthesizer and composing credits on "Fade To Grey"
Cedric Sharpley – drums, electronic drums programming on "Fade To Grey"
Brigitte Arens – voice on "Fade To Grey"


Label: Polydor


Erscheinungsdatum: 1980


Stil: Pop, New Wave, Synthie Pop


Trackliste:

1. Visage (3:53)
2. Blocks On Blocks (4:00)
3. The Dancer (3:40)
4. Tar (3:32)
5. Fade To Grey (4:02)
6. Malpaso Man (4:14)
7. Mind Of A Toy (4:28)
8. Moon Over Moscow (4:00)
9. Visa-age (4:20)
10. The Steps (3:14)

Gesamtspieldauer: 38:27




Am zwölften Februar dieses Jahres verstarb Stephen John Harrington, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Steve Strange, in Sharm el-Sheikh, Ägypten, an den Folgen eines Herzinfarktes. Dieser Steve Strange, galt in England jahrelang als das Paradebeispiel eines gefallenen Künstlers, da er 1999 beim Kaufhausdiebstahl erwischt wurde, als er eine Teletubby-Figur für seinen Neffen zu klauen versuchte und prompt dabei erwischt wurde. In den letzten Jahren hatte sich sein Leben dann wieder etwas stabilisiert und fand jetzt doch ein überraschendes Ende mit lediglich 55 Jahren.

Um die 35 Jahre zuvor war er der Kopf der New Wave Band Visage gewesen, die mit ihrem selbstbetitelten Debut-Album für sehr viel Aussehen sorgte und dabei auch in Deutschland mit der Single-Auskopplung „Fade To Grey“ einen Nummer 1 Hit landen konnte. Jeder der gitarren-orientierte Musik mag, wird mich jetzt steinigen wollen, aber ich finde das Album durchaus gelungen. Gitarren hört man darauf wirklich wenige, alles klingt synthetisch und so balanciert die Musik auch irgendwo im Grenzbereich zwischen New Wave und Synthie-Pop auf sehr schmalem Grat.

Jedoch beweisen die Musiker von Visage ganz eindeutig, dass sie das Gespür für die eingängige Melodie besitzen. Das mag bei manchem Titel, gerade durch die Instrumentierung, etwas sehr oberflächlich klingen, bestes Beispiel hierfür ist die Instrumentalnummer „Moon Over Moscow“, bei vielen anderen scheint es dann jedoch wieder genau so zu passen und einfach so zu gehören. Somit hört man auf Visage sehr technischen Pop bis New Wave, der über fast alle Lieder hinweg ins Ohr geht und dabei auch manchen Ohrwurm für den Hörer breitstellt.

Fazit: Wer den Sound der 80er Jahre mag, die oder der wird diese Scheibe lieben. Sehr synthetischer Sound, viele tolle Ideen und schöne Melodien, die hängenbleiben im Ohr. Für Rock-Fans oder Verfechter von akustischen Instrumenten ist diese Platte definitiv nicht geeignet. Mir gefällt allerdings was ich da höre, obwohl ich auch nicht gerade ein Fan des Synthie-Pop bin. Oder ist das alles nur Nostalgie? Zehn Punkte.

Anspieltipps: Fade To Grey, Mind Of A Toy