Dienstag, 30. August 2016

Marillion – The Thieving Magpie




Marillion – The Thieving Magpie


Besetzung:

Steve Rothery – guitar
Mark Kelly – keyboards
Fish – vocals
Pete Trewavas – bass, vocals
Ian Mosley – drums, percussion


Label: EMI


Erscheinungsdatum: 1988 (aufgenommen 1984, 1986, 1987)


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

CD1:

1. Intro: La Gazza Ladra (2:45)
2. Slàinte Mhath (4:49)
3. He Knows You Know (5:12)
4. Chelsea Monday (8:00)
5. Freaks (4:06)
6. Jigsaw (6:24)
7. Punch & Judy (3:23)
8. Sugar Mice (6:03)
9. Fugazi (8:39)
10. Script For A Jester's Tear (8:45)
11. Incommunicado (5:23)
12. White Russian (6:14)


CD2:

1. Pseudo Silk Kimono (2:19)
2. Kayleigh (3:52)
3. Lavender (2:27)
4. Bitter Suite (7:38)
5. Heart Of Lothian (5:12)
6. Waterhole (Expresso Bongo) (2:16)
7. Lords Of The Backstage (6:07)
8. Blind Curve (5:34)
9. Childhoods End? (2:48)
10. White Feather (4:22)

Gesamtspieldauer CD1 (1:09:47) und CD2 (42:40): 1:52:27




„The Thieving Magpie“ heißt das zweite Live-Album der britischen Progressive Rockband Marillion und wurde im Jahr 1988 auf dem Musik-Label EMI veröffentlicht. Benannt ist die Scheibe nach der Einführungsmusik, welche die Band zum Auftakt eines jeden Konzertes während ihrer „Clutching At Straws“-Tour gewählt hatte. Dies war die Ouvertüre der Oper „La Gazza Ladra“ von Rossini, welche eben auf Englisch „The Thieving Magpie" heißt. Im Deutschen ist es „Die Diebische Elster“.

Das Doppelalbum wurde kurz nach dem Ausstieg Fishs veröffentlicht, noch bevor Steve Hogarth seinen Platz eingenommen hat. Es sollte die Live-Musik der Band mit Fish abbilden. Dabei ergänzt die Scheibe das erste Live-Album Marillions „Real To Reel“, da hier andere Lieder zu hören sind, als auf diesem Vorgänger. Auch ist „The Thieving Magpie“ kein einzelnes Konzert, sondern eine Zusammenstellung von Liedern, die live eingespielt wurden, allerdings zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten. Die ursprüngliche Plattenausgabe unterscheidet sich von der später nachgeschobenen CD-Ausgabe, dass sich darauf nur die zweite Seite des live eingespielten Konzeptalbums „Misplaced Childhood“ aus dem Jahr 1985 befindet. Auf der CD-Ausgabe des Albums gibt es beide Seiten der Platte zu hören. Zudem hört man auf der Compact Disc Ausgabe auch noch der Titel „Freaks", der am 21. Juni 1986 live in Mannheim auf dem „Maimarktgelände" eingespielt wurde. Bei diesem Konzert spielte Marillion direkt vor Queen, die hier eines ihrer letzten Konzerte mit Freddie Mercury in Deutschland gaben – und Arndt und ich waren dabei.

Nun, die Musik der Band, im Zusammenspiel mit Fish, wurde auf diesen Seien schon bei den entsprechenden Studio-Alben besprochen. Steht man auf Progressive Rock, der sehr melodisch ist und sofort ins Ohr geht, dann kommt man an Marillion in den 80er Jahren nicht vorbei. Zudem gibt die Platte auch einen ganz guten Überblick über die Entwicklung der Band, die ihre besten Platten ganz klar mit den beiden ersten Scheiben hatte, dann durchaus etwas kommerzieller klang und natürlich damit auch noch erfolgreicher wurde – oder vielleicht sogar erst so richtig erfolgreich wurde.

Von daher ist dieses Doppelalbum durchaus gelungen, allerdings nicht mehr ganz so überzeugend, wie es noch „Real To Reel“ war. „Misplaced Childhood“ wird hier wirklich 1:1, wie im Studio, eingespielt. Den Unterschied merkt man daran, dass zwischen den einzelnen Titeln Applaus zu hören ist. Ansonsten klingt es fast gleich wie das Studio-Album. Das bedeutet allerdings auch, dass die Qualität der Aufnahme sehr gut ist, diese hat wahrlich fast Studioqualität.

Fazit: Um einen Überblick über die Musik von Marillion in den 80er Jahren, die zusammen mit Sänger Fish entstand, zu erhalten, dazu eignet sich „The Thieving Magpie“ allerbestens. Auch klang die Musik der Band zur damaligen Zeit deutlich weniger kommerziell, als wie sie später noch werden sollte, obwohl die Grundlagen dafür bereits auf den letzten beiden „Fish-Platten“ schon deutlich zu hören sind. Trotzdem macht „The Thieving Magpie“ Spaß. Gut gemachter Neo-Progressive Rock eben. Elf Punkte.

Anspieltipps: Vor allem CD1