Freitag, 23. November 2018

The Temperance Movement – The Temperance Movement




The Temperance Movement – The Temperance Movement


Besetzung:

Phil Campbell – vocals
Luke Potashnick – guitars
Paul Sayer – guitars
Nick Fyffe – bass
Damon Wilson – drums


Label: Earache


Erscheinungsdatum: 2013


Stil: Blues Rock


Trackliste:

CD1:

1. Only Friend (4:28)
2. Ain‘t No Telling (3:51)
3. Pride (5:38)
4. Be Lucky (3:22)
5. Midnight Black (3:46)
6. Chinese Lanterns (3:21)
7. Know For Sure (4:12)
8. Morning Riders (3:39)
9. Lovers And Fighters (4:38)
10. Take It Back (3:03)
11. Smouldering (5:47)
12. Serenity (5:38)

CD2:

1. Ain‘t No Telling (Live from Glasgow) (4:54)
2. Take It Back (Live from Glasgow) (5:58)
3. Only Friend (Live from Lincoln) (7:03)
4. Midnight Black (Live from London) (4:20)
5. Lovers And Fighters (Live from Portsmouth) (9:59)

Gesamtspieldauer CD1 (51:30) und CD2 (32:17): 1:23:47



„The Temperance Movement“ sind eine britische Blues-Rockband, die 2011 von Sänger Phil Campbell und den Gitarristen Luke Potashnick und Paul Sayer gegründet wurde. Die Rhythmusgruppe besteht aus dem Bassisten Nick Fyffe und dem in Australien geborenen Schlagzeuger Damon Wilson. Die Bandmitglieder können auf viel Erfahrung zurückblicken, nachdem sie zuvor bereits mit Rooster, Ben‘s Brother, Jamiroquai, Ray Davies, The Waterboys und Feeder zusammengespielt haben. Im Jahr 2012 veröffentlichten „The Temperance Movement“ die EP „Pride“, ihr selbstbetiteltes Debütstudioalbum erschien am 16. September 2013 auf dem Plattenlabel Earache.

Wenn man „The Temperance Movement“ von The Temperance Movement hört, fühlt man sich in eine andere Zeit und vor allen Dingen an einen anderen Ort hin versetzt als aus der und dem, aus welcher und welchem die Musiker eigentlich kommen. Die Musik von The Temperance Movement klingt nach den 70er Jahren und zwar nach Blues Rock, zum Teil nach Rock’n’Roll, garniert mit einigen Country Einlagen. So hört man auf der Platte auch mal eine Slide Gitarre und fühlt sich insgesamt sehr viel eher in die USA des letzten Jahrhunderts versetzt, als nach Großbritannien, wo die Musiker im 21. Jahrhundert beheimatet sind. In der Musik von The Temperance Movement findet man dabei leider absolut nichts „Neues“. Gut, „Neues“ muss auch nicht immer sein, wenn ein Genre richtig überzeugend aufgearbeitet ist. Die Briten gehen in ihrer Musik auf, das hört man in jedem Takt, mit jedem Akkord. Allerdings lässt es das Album dadurch keinen Deut spannender werden. Alles, was es auf dem Debut-Album zu hören gibt, gab es bereits in diversen Ausführungen von anderen Bands zu hören. Zigfach. Dabei klingen die einzelnen Lieder zudem nicht eingängig, gehen nicht ins Ohr. Das Album läuft so durch und an dessen Ende fragt man sich: „War da was?“

Doch da war etwas. Nämlich ganz zum Schluss, der letzte Titel der Scheibe. „Serenity“ ist eine tolle Nummer, die langsam und fast schüchtern beginnt, sich im weiteren Verlauf immer weiter steigert und gegen Ende hin richtig gut rockt und jetzt dann wirklich begeistern kann. Der ganze Rest der Platte ist bluesiger Rock, der ganz bestimmt Freunde dieses Genres ein Lächeln auf das Gesicht zaubert und auch Nostalgiker begeistern kann. Mit der „Deluxe-Edition“ des Albums bekommt man eine zweite CD mitgeliefert, auf der die Spielfreude der fünf Musiker sehr viel besser zum Tragen kommt, beziehungsweise gehört und auch gefühlt werden kann. Jetzt machen The Temperance Movement deutlich mehr Spaß. Und wenn dann solch ein Titel wie „Take It Back“ in Anlehnung an ZZ Tops „Tush“ eröffnet wird, dann offenbaren die Briten auch ganz klar ihre Vorlieben und Vorbilder.

Fazit: „The Temperance Movement“ von The Temperance Movement ist eine Scheibe, die Freunde des Blues Rock ganz bestimmt mögen werden. Genau in der Tradition des Blues Rocks der 70er Jahre in den USA ist dieses Album gehalten. Etwas Eigenständiges vermisst man allerdings auf diesem Album, welches sehr viele Lieder enthält, die einfach so an einem vorbeiziehen. Die Musik geht nur selten ins Ohr und will dort schon mal gar nicht verbleiben. Aber natürlich werden Freundinnen und Freunde dieses Genres das selbstverständlich ganz anders sehen. Doch das Neue, das Besondere in der Musik von The Temperance Movement werden sie wohl auch kaum finden können. Sieben Punkte.

Anspieltipps: Serenity