Freitag, 31. August 2018

No-Man – Together We’re Stranger




No-Man – Together We’re Stranger


Besetzung:

Tim Bowness – vocals, words
Steven Wilson – instruments, harmony vocals


Gastmusiker:

Ben Castle – clarinet, bass clarinet, flute
David Picking – trumpet (1,2), electronics (1,2,3,4), percussion (2,5,9)
Michael Bearpark – guitar solo (1)
Stephen Bennett – noise (1), organ and cymbal (6)
Peter Chilvers – space-bass (1,2), bass (6)
Roger Eno – harmonium (5,8)


Label: KScope (ursprünglich Snapper Music)


Erscheinungsdatum: 2003


Stil: Post Rock, Art Rock


Trackliste:

1. Together We’re Stranger (8:32)
2. All The Blue Changes (7:49)
3. The City In A Hundred Ways (2:23)
4. Things I Want To Tell You (9:06)
5. Photographs In Black And White (10:03)
6. Back When You Were Beautiful (5:07)
7. The Break-Up For Real (4:39)

Bonus Tracks (Ursprünglich nur auf der Vinyl-Ausgabe des Albums)

8. Bluecoda (2:33)
9. The Break-Up For Real – Drum Mix (4:03)

Gesamtspieldauer: 54:19




„Together We‘re Stranger“ heißt das fünfte Studioalbum der englischen Band No-Man, bestehend aus Tim Bowness und Steven Wilson. Das Album wurde am 2. September 2003 ursprünglich auf dem Plattenlabel Snapper Music veröffentlicht, die Wiederveröffentlichung erschien im Jahr 2014 auf dem Label KScope.

Die ersten vier Lieder auf „Together We‘re Stranger“ gehen ineinander über und bilden eine sehr atmosphärische Einheit, die an mancher Stelle nahe am Ambient angelehnt ist, ohne dieses musikalische Genre wirklich widerzuspiegeln. Man hört viel Mellotron und Synthesizer, jedoch auch Gitarre sowie Gesang. Das klingt alles so wunderschön intensiv und dabei absolut relaxt. In den drei folgenden Stücken stehen dann mehr die Akustikgitarre und auch die Klarinette des Ben Castle im Vordergrund. Auch jetzt weiß die Musik zu überzeugen, geht schnell ins Ohr und führt einen durch traumhafte Landschaften. Die Lieder werden dabei rhythmischer und die Melodien deutlich variabler.

Insgesamt klingt „Together We‘re Stranger“ sehr nach den eher ruhigen Titeln, die Steven Wilson für seine Band Porcupine Tree schrieb. Auch dieser leichte Ambient Charakter mancher Stücke, die man auf früheren Porcupine Tree Alben zu hören bekommt, führt zwangsläufig zu Vergleichen. Würde „Together We‘re Stranger“ unter der „Überschrift“ Porcupine Tree laufen, wäre es zwar eine sehr ruhige und atmosphärisch dichte Platte geworden, die im damaligen Kontext etwas außergewöhnlich geklungen hätte, jedoch so richtig überrascht hätte diese Platte keine Hörerin und keinen Hörer.

Schlecht hört sich nichts auf „Together We‘re Stranger“ an, vieles dafür wunderschön eingängig. Alles klingt sanft, sehr melodiös, das Ohr umgarnend. Eine dichte atmosphärische Stimmung geht dabei von jedem der Titel aus. Das macht durchaus Spaß, wenn es denn geschmacklich nicht immer krachen und rocken muss, denn nichts auf „Together We‘re Stranger“ rockt oder kracht. Höhepunkte sind das sehr intensive „All The Blue Changes“, welches sich in seinem Verlauf immer weiter steigert und dabei beweist, dass auch Monotonie packend klingen kann. Dann wäre da noch der längste Titel des Albums „Photographs In Black And White“ zu erwähnen. Hier klingen No-Man nun am intensivsten und am packendsten – obwohl die Musik auch bei diesem Titel alles andere als „laut“ wird.

Der ursprünglichen Vinyl-Ausgabe der Platte waren noch zwei Zugaben hinzugefügt worden. Dabei handelt es sich um das sehr eingängige und sanfte „Bluecoda“ sowie eine Version von „The Break-Up For Real“, die dieses Mal mit einem Schlagzeug unterlegt wurde. Diese beiden Zugaben finden sich auch auf den Wiederveröffentlichungen des Albums.

Fazit: Ein atmosphärisch sehr dichtes Album ist „Together We‘re Stranger“ von No-Man, der Band von Tim Bowness und Steven Wilson geworden. Die Musik ist zu jeder Stelle sanft, melodiös und eingängig. Mitunter nähert sie sich sogar dem Genre des Ambient an, Gesang und Melodiebögen verhindern allerdings die Eingruppierung des Albums in dieses musikalische Genre. Wer die ruhigeren Lieder von Porcupine Tree mag und allgemein auch den sanften musikalischen Tönen etwas abzugewinnen weiß, die oder der wird an „Together We‘re Stranger“ von No-Man jede Menge Gefallen finden. Elf Punkte.

Anspieltipps: All The Blue Changes, Photographs In Black And White