Montag, 9. Juli 2018

Motorpsycho – Here Be Monsters




Motorpsycho – Here Be Monsters


Besetzung:


Bent Sæther – bass, guitar, vocals
Hans Magnus „Snah“ Ryan – guitar, vocals, flute (3)
Kenneth Kapstad – drums


Gastmusiker:

Thomas Henriksen – keyboards


Label: Stickman Records


Erscheinungsdatum: 2016


Stil: Psychedelic Rock, Alternative Rock


Trackliste:

1. Sleepwalking (0:57)
2. Lacuna / Sunrise (9:46)
3. Running With Scissors (5:39)
4. I.M.S. (7:05)
5. Spin, Spin, Spin (4:07)
6. Sleepwalking Again (0:56)
7. Big Black Dog (17:42)

Gesamtspieldauer: 46:15




„Here Be Monsters“ heißt das achtzehnte Studioalbum der norwegischen Band Motorpsycho. Das Album erschien am 12. Februar des Jahres 2016 auf dem Plattenlabel Stickman Records. Wenn man den drei Norwegern eines wahrlich absprechen kann, dann ist es Stillstand in der Musik. Das neue Werk von Motorpsycho unterscheidet sich nämlich deutlich von den beiden Vorgängern „Still Life With Eggplant“ und „Behind The Sun“, die drei beziehungsweise zwei Jahre zuvor veröffentlicht worden waren. „Here Be Monsters“ klingt ruhiger, an vielen Stellen sehr viel besinnlicher, als die meisten der Alben zuvor. Doch das eben nur abschnittsweise.

Die Platte beginnt mit leisen, verträumten Piano-Klängen, die passenderweise den Titel „Sleepwalking“ tragen. Es folgt mit „Lacuna / Sunrise“ eine ebenfalls eher ruhige und sehr melodiöse Nummer. Die Musik klingt voll und dicht und man wartet als regelmäßiger Motorpsycho Hörer fast schon darauf, wann das Stück explodieren wird. Doch es passiert nicht, diese sanfte, etwas groovende und sehr entspannte Grundhaltung des Liedes wird konsequent bis zum Ende durchgezogen – nicht zu typisch für Motorpsycho. Das sich anschließende „Running With Scissors“ ist eine psychedelische Instrumentalnummer, ebenfalls sanft und ruhig gehalten.

Mit dem siebenminütigen „I.M.S.“ folgt sogleich der erste Höhepunkt der Platte. Ein Piano-Lauf zu Beginn, der durch weitere ergänzt wird und es baut sich eine Spannung auf, die schließlich nach etwa einer Minute mit dem Einsatz von Bass, Schlagzeug und Gitarre kumuliert und die ursprünglich vorhandene Stimmung radikal wegwischt. Rock ist nun angesagt, harter Rock, kraftvoll und mitreißend. Klasse, konsequente Nummer, während der später nochmals das eingängige Pianospiel aufgenommen wird, um schließlich erneut brachial auszubrechen. Es folgt mit „Spin, Spin, Spin“ ein H. P. Lovecraft-Cover aus dem Jahr 1968, welches sich mit seiner psychedelischen Grundhaltung perfekt in den Liedkontext auf „Here Be Monsters“ einfügt. Da kurze „Sleepwalking Again“ führt an den Anfang der Scheibe zurück und leitet gleichzeitig den absoluten Höhepunkt der Platte ein.

„Big Black Dog“ ist ein knapp achtzehnminütiger Titel, der all das beinhaltet, was Fans an der Band Motorpsycho so sehr lieben: das Spiel mit Atmosphären und Emotionen. „Big Black Dog“ beginnt sanft und melodiös mit akustischer Gitarre und weichem, mehrstimmigen Gesang. Sehr melodiös das alles und die Musik geht sofort beim ersten Mal des Hörens ins Ohr. So viel Harmonie und Weichheit darf allerdings irgendwie nicht sein und es kommt, wie es zwangsläufig kommen musste. Nach vier Minuten des sanften Wohlklangs befinden sich Hörerin und Hörer inmitten eines mitreißenden Rock-Songs, vibrierend, pulsierend, packend. Zunächst noch von mehrstimmigem Gesang untermalt, später rein instrumental gehalten. Fast schon monoton und hypnotisierend wird man hier in sehr dichte Musik getaucht, die begeistert. Ein absolut intensives und fesselndes Stück Musik.

Fazit: „Here Be Monsters“, das achtzehnte Studioalbum der norwegischen Band Motorpsycho ist anders und dann doch wieder nicht. „Here Be Monsters“ ist zumeist ruhiger und entspannter gehalten, als andere Motorpsycho-Veröffentlichungen. Doch diese treibenden Passagen, diesen kompromisslosen Rock und die psychedelischen Einschübe, die gibt es auch auf „Here Be Monsters“. Dies alles separierter, doch immer gegenwärtig. Ein tolles Album, welches bestens unterhält. Dreizehn Punkte.

Anspieltipps: I.M.S., Big Black Dog