Donnerstag, 17. Oktober 2013

Tori Amos – American Doll Posse




Tori Amos – American Doll Posse


Besetzung:

Tori Amos – vocals, backing vocals, bösendorfer, rhodes, wurlitzer, electric piano, clavichord, mellotron and piano upright


Gastmusiker:

Pip – backing vocals
Clyde – backing vocals
Santa – backing vocals
Isabel – backing vocals
Matt Chamberlain – drums and percussion
Jon Evans – bass
Marc Aladdin – electric and acoustic guitars, electric and acoustic 6- and 12-strings guitars, mandolin, ukelele and ebo guitar
Edward Bale – strings
Matthew Elston – strings
Holly Butler – strings
Rosemary Banks – strings
Nick Hitchens – tuba, euphonium
John Philip Shenale – strings and brass arrangement and conduction


Label: Sony BMG


Erscheinungsdatum: 2007


Stil: Pop


Trackliste:

1. Yo George (1:25)
2. Big Wheel (3:18)
3. Bouncing Off Clouds (4:08)
4. Teenage Hustling (4:01)
5. Digital Ghost (3:51)
6. You Can Bring Your Dog (4:04)
7. Mr. Bad Man (3:19)
8. Fat Slut (0:42)
9. Girl Disappearing (4:01)
10. Secret Spell (4:04)
11. Devils And Gods (0:53)
12. Body And Soul (3:57)
13. Father's Son (4:00)
14. Programmable Soda (1:26)
15. Code Red (5:27)
16. Roosterspur Bridge (3:59)
17. Beauty Of Speed (4:08)
18. Almost Rosey (5:24)
19. Velvet Revolution (1:19)
20. Dark Side Of The Sun (4:19)
21. Posse Bonus (1:45)
22. Smokey Joe (4:20)
23. Dragon (5:03)

Gesamtspieldauer: 1:18:54




„American Doll Posse“ ist bereits das neunte Studioalbum der amerikanischen Sängerin und Songwriterin Tori Amos. Und wieder einmal bekommt man sehr viel Musik für sein Geld, denn mit über 78 Minuten hat Tori Amos die Kapazität einer herkömmlichen CD sehr gut ausgeschöpft. Unverkennbar ist das Tori Amos, die man hier auf dem Album aus dem Jahr 2009 zu hören bekommt. Die Stimme macht’s. Die Musik ist allerdings ein wenig anders geraten, als auf anderen Platten der US-Amerikanerin. Diese ist auf „American Doll Posse“ nicht ganz so pianolastig und sogar ein wenig rockig. Sehr viel rockiger zumindest, als auf den bisherigen Veröffentlichungen der Sängerin.

Jedoch fällt nicht nur das deutlich weniger eingesetzte Piano auf diesem Album auf, auch die Lieder sind nicht nur etwas rockiger, sondern sie sind auch etwas anders „gestrickt“. Diese wunderschönen Melodien, die es immer wieder auf einer Veröffentlichung Tori Amos‘ zu bestaunen und bewundern und genießen gibt, die sind hier sehr viel rarer gesät, als auf den anderen Alben. Das schmälert ein wenig den Musikgenuss. Um das nicht falsch zu verstehen, die Musik ist handwerklich wirklich exzellent gemacht, jedoch die Melodien, die wollen einfach nicht so richtig zünden – ganz egal, wie oft man das Album auch einlegt, wie oft man die einzelnen Titel auch abspielt. Bei insgesamt 23 Titeln würden es bei mir nur wenige in mein persönliches „Best Of Album“ der Tori Amos schaffen.

Da ist zum einen das schöne, sanfte und getragene, mit vielen Streichern unterlegte „Girl Disappearing“. Dann jenes, noch nicht einmal eine Minute dauernde und somit viel zu kurze „Devils And Gods“, mit seiner herrlichen Melodie. Auch das jetzt wirklich mal vom Piano dominierte „Father's Son“ hat etwas. Genau wie das im Anschluss daran folgende, jedoch erneut sehr, sehr kurze „Programmable Soda“. Eine lustige und fröhliche Nummer, hauptsächlich mit klassischen Instrumenten umgesetzt. „Velvet Revolution“ klingt ebenfalls sehr schön und ist leider auch wieder nur so ein ganz kurzer Song, den auszuweiten sich wahrlich gelohnt hätte. Bliebe noch das traurige „Smokey Joe“, bei dem jetzt erneut dem Piano eine entscheidende Rolle zukommt.

Das waren nun zugegebenermaßen sechs von insgesamt dreiundzwanzig Titeln, die ich da aufgezählt habe. Drei davon haben allerdings lediglich eine Länge von ungefähr einer Minute. Etwas kurz bei der Gesamtlänge des Albums. Nun und der Rest? Der ist wie bereits erwähnt handwerklich gut gemacht, oftmals etwas flotter unterwegs, als auf den anderen Alben der Tori Amos und dieser ganze Rest schafft es einfach nicht, den Hörer so richtig zu packen. Da ist nur wenig bis nichts mehr dabei, bei dem man denken würde: „Das Lied musst Du jetzt aber unbedingt mal wieder hören“.

Fazit: „American Doll Posse“ ist ein durchschnittliches Album geworden. Für die Verhältnisse, die bei Tori Amos‘-Veröffentlichungen vorherrschen, sogar eine nicht besonders gute Platte. Das reicht zwar immer noch für eine durchschnittliche Bewertung, denn wenn man diese Musik hier mit so manchen Ausstößen anderer Künstler vergleicht, dann ist das trotzdem nicht schlecht, was man auf „American Doll Posse“ zu hören bekommt. Jedoch ist das wohl trotzdem die falsche Herangehensweise an das Album, von dem man erwartet: Das ist eine Tori Amos Platte, die muss einfach etwas Besonderes sein. Vielleicht sollte man sich aber auch nur mal das Cover genauer ansehen. Dort ist die Sängerin in verschiedenen Posen mit verschiedenen Haarschnitten und Haarfarben abgebildet. Wirkt irgendwie komisch und nicht sehr überzeugend. Genau wie diese Platte hier. Acht Punkte.

Anspieltipps: Girl Disappearing, Devils And Gods, Father's Son, Programmable Soda, Velvet Revolution, Smokey Joe