Samstag, 18. Januar 2025

Lucy Kruger & The Lost Boys – A Human Home

 





Besetzung:

Lucy Kruger
Liú Mottes
Andreas Miranda
Martin Perett
Gidon Carmel
Jean-Louise Parker




Erscheinungsjahr: 2024


Stil: Avantgarde, Art Pop


Trackliste:

1. A Human Home (2:37)
2. Dripping Trees (3:30)
3. Open Road (1:42)
4. Rooms (3:17)
5. A Drill (2:15)
6. Sandcastle (2:23)
7. Virtual Muse (4:15)
8. Barren Stage (2:48)
9. The Whale Song (2:48)
10. Instructions For Fate (2:06)
11. A Pocket Full Of Night (3:02)
12. The Upside Down Of Sinking (2:26)
13. Golden Moon (2:06)

Gesamtspieldauer: 35:20



Lucy Kruger ist eine in Kapstadt geborene Wahl-Berlinerin, die am 31. Mai 2024 auf dem Plattenlabel Unique Records ihr neuestes Werk mit dem Titel „A Human Home“ veröffentlichte. Geprägt ist dieses Album, wie viele Platten der letzten zwei, drei Jahre, durch die Pandemie. Dazu vermerkt die Musikerin auf dem Begleittext zum Album:

„Der größte Teil von „A Human Home“ wurde während des Einschlusses in meinem Schlafzimmer in Berlin geschrieben und aufgenommen. Es war ein Experiment der Zusammenarbeit auf Distanz. Ich bat Freunde und Familie, mir ihre Erfahrungen mit der Isolation mitzuteilen, und verwendete dann ihre Worte, Klänge und aufgezeichneten Gespräche als Ausgangspunkt für Songs. Es war ein Versuch, eine intime Verbindung herzustellen, wenn physische Nähe nicht möglich war - ein kollektives Mittel, um einen bestimmten Moment zu verarbeiten und zu dokumentieren.“

Die Musik auf „A Human Home“ spiegelt die Situation der Isolierung sehr gut wider. Man hört atmosphärisch dichte Klangwelten, die nicht zuletzt auch durch die wandlungsfähige Stimme der Lucy Kruger changiert werden. Manchmal singt die Musikerin sanft und gefühlvoll, dann wieder hört man eher flüsternden Sprechgesang, der eine bestimmte Situation zu umschreiben versucht. Das alles klingt sehr intim und an mancher Stelle gar experimentell – dabei jedoch immer packend und intensiv.

Es sind nicht die schönen Melodien auf „A Human Home“ – auch wenn diese durchaus auch zu hören sind – es ist die Atmosphäre, die dieses ganze Album ausmacht und verströmt. Musik zum Herunterkommen, zum Träumen und Nachdenken, die man am liebsten auf seinem Lieblingsplatz ganz intensiv mit Kopfhörern hören möchte. Man lässt sich hier auf Lieder ein, die weit ab vom Mainstream funktionieren und das Gefühl der Isolation während der Pandemie sehr treffend transportieren.

Fazit: Dunkel und melancholisch erklingt die Musik von Lucy Kruger auf „A Human Home“ – dazu sehr intensiv. Nicht-radiotaugliche Musik kann so wunderbar packend erklingen und einen beim Hören ganz fest in den Bann ziehen. Lucy Kruger beweist dies eindrucksvoll auf „A Human Home“. Sehr hörenswert. 11 Punkte.

Anspieltipps: Virtual Muse