Samstag, 5. Mai 2012

Anathema - Judgement







Anathema – Judgement


Besetzung:

Vincent Cavanagh – vocals, guitar
Danny Cavanagh – electric & acoustic guitars, keyboards
John Douglas – drums
Dave Pybus – bass guitar


Label: Sony BMG Music Entertainment


Erscheinungsdatum: 1999


Stil: Psychedelic Rock, Progressive Rock


Trackliste:

1. Deep (4:53)
2. Pitiless (3:10)
3. Forgotten Hopes (3:50)
4. Destiny Is Dead (1:46)
5. Make It Right (F.F.S.) (4:19)
6. One Last Goodbye (5:23)
7. Parisienne Moonlight (2:09)
8. Judgement (4:20)
9. Don’t Look Too Far (4:56)
10. Emotional Winter (5:54)
11. Wings Of God (6:29)
12. Anyone, Anywhere (4:50)
13. 2000 & Gone (4:50)

Gesamtspieldauer: 56:56




Mit ihrer fünften Veröffentlichung, „Judgement“, sind Anathema im Jahr 1999 wieder mal neue Wege gegangen. Gut gemachte Rockmusik findet sich auf der CD in Form von 13 Titeln. Wahrscheinlich ist „Judgement“ das Album von Anathema, welches der Musik von Porcupine Tree am nächsten kommt. Die ersten vier Stücke gehen alle ineinander über und erst ab dem fünften Lied erfolgt eine Zäsur, ab hier ist jeder Track durch ein „Quentchen Stille“ vom nächsten getrennt.

„Deep“ ist ein klasse Lied zum Mitwippen, wunderschön in der Melodieführung. „Pitiless“ wird dann eingeleitet durch einen Basslauf und immer wieder klingt es ein wenig schräg, aber gerade das macht das Stück aus. Bei 2:25 findet sich dann auch noch ein klasse Gitarrensolo. „Forgotten Hopes“ entsteigt anschließend dem Finale von „Pitiless“ in Form einer Akustikgitarre. Und auch dieses Lied wirkt perfekt durchkomponiert. Interessant auch die ersten beiden Textzeilen: „Hey you, rotting in your alcoholic shelf. Banging on the walls of your intoxicated mind.” Passt gar nicht zu der zunächst fast friedlichen Musik, die aber auch bombastische Abschnitte aufweist. „Destiny Is Dead“ ist ein kurzes, fast schwebendes und instrumental gehaltenes Lied. Alles fügt sich hier klasse zusammen.

„Parisienne Moonlight“ weiß mit völlig anderen Klängen zu überraschen und wird im Duett gesungen. Dieses Stück würde nicht auf jede Platte passen, auf diese hier schon. Die Abwechslung macht es, was Anathema hervorragend verstehen. „Emotional Winter“ zum Beispiel beginnt sphärisch und ganz zart und man glaubt David Gilmour an der Gitarre, bis es sich dann immer weiter steigert.

Es ist gar nicht von Nöten jedes Lied einzeln durchzugehen, alle transportieren sie eine eigene Stimmung. Highlights gibt es einige auf dieser Silberscheibe, sodass es auch schwerfällt einzelne Lieder herauszuheben. Besonders gelungen und unbedingt erwähnenswert ist aber noch Track 12, „Anyone, Anywhere“. Dieses Mal sind Anathema sehr leise in ihren Tönen, ein perfektes Lied zum Augenschließen und den Moment genießen, wenn auch der Text etwas anderes verrät. Denn der ist tieftraurig und auch mit relativ wenig Englischkenntnissen gut zu verstehen.

Das letzte Lied, „2000 & Gone“ ist ein Instrumentalstück, welches die CD langsam ausklingen lässt. Vielleicht ist dieses Ausklingen etwas zu langsam und zu langatmig, aber da sind die Geschmäcker ja bekanntlich sehr verschieden.

Anathema haben mit ihrem fünften Album die Musik nicht neu erfunden, wie sollten die auch. Aber sie haben ein Album vorgelegt, welches nur wenige Längen und Schwächen aufweist. Und manchmal ist das Ganze durchaus vergleichbar mit Porcupine Tree. Dafür gibt es dann schon mal zehn Punkte.

Anspieltipps: Anyone Anywhere, Pitiless, Forgotten Hopes