Dienstag, 17. März 2015

Spock’s Beard – Octane




Spock’s Beard – Octane


Besetzung:

Nick D'Virgilio – lead vocals, drums, percussion, loops, electric guitar and acoustic guitar
Alan Morse – guitars, theremin, saw, backing vocals
Ryo Okumoto – keyboards
Dave Meros – bass guitar


Gastmusiker:

John Boegehold – ambience, sounds, voices
Molly Pasutti – voices
Eric Gorfain – violin
Daphne Chen – violin
Leah Katz – viola
Richard Dodd – cello
Gina Ballina – french horn
Johnnie Corno – french horn
Ramon Flores – trumpet


Label: InsideOut Music


Erscheinungsdatum: 2005


Stil: Melodic Rock, AOR, Mainstream, Progressive Rock


Trackliste:

CD1:

1. The Ballet Of The Impact (5:34)
     I. Prelude To The Past 
     II. The Ultimate Quiet 
     III. A Blizzard Of My Memories 
2. I Wouldn't Let It Go (4:53)
3. Surfing Down The Avalanche (3:43)
4. She Is Everything (6:46)
     I. Strange What You Remember 
     II. Words Of Forever 
5. Climbing Up That Hill (3:31)
6. Letting Go (1:52)
7. Of The Beauty Of It All (4:53)
     I. If I Could Paint A Picture 
     II. Into The Great Unknowable
8. NWC (4:16)
9. There Was A Time (4:58)
10. The Planet's Hum (4:42)
11. Watching The Tide (5:07)
12. As Long As We Ride (5:35)


CD2 (Bonus):

1. When She's Gone (5:41)
2. Follow Me To Sleep (5:39)
3. Game Face (4:10)
4. Broken Promise Land (4:45)
5. Listening To The Sky (3:08)
6. Someday I'll Be Found (String Quartet, Flash 2) (1:04)
7. I Was Never Lost (Background Vocals, Flash 2) (1:09)
8. Paint Me A Picture (Pipe Organ Outtake from Flash) (1:32)
9. The Formulation Of Octane (Quicktime Video)

Gesamtspieldauer CD1 (55:55) & CD2 (27:10): 1:23:05




„Octane“ heißt das zweite Spock’s Beard Album nach dem Ausscheiden von Neal Morse. Diese Platte ist gleichzeitig das achte Studio-Album dieser amerikanischen Progressive Rockband. Oder sollte man lieber NeoProg-Band sagen? Oder gar AOR-Mainstream Rockband? Nun ein wenig – manchmal auch ein wenig mehr – geht die Musik von Spock’s Beard nun wahrlich in die Richtung AOR, also Adult Oriented Rock – oder auch Arena-Rock genannt. Allzu häufig findet man hier auf „Octane“ nämlich die Zutaten in der Musik, die man auch bei solch Bands wie Bosten, Foreigner oder Journey findet: Eingängige Melodien, und etwas härtere Gitarren. Genau jene Mischung also, die dem durchschnittlichen, erwachsenen, männlichen US-Amerikaner zusagt. Mit dieser Musik kann man Stadien füllen, deshalb auch Arena-Rock. Stadien füllte Spock’s Beard jedoch nie, dazu war die Musik dann doch schon immer ein wenig zu kompliziert und einen Tick weniger eingängig als die der Kollegen von Boston, Foreigner, Journey und so weiter.

Gut, Spock’s Beard spielen vielleicht noch ein kleines bisschen progressiver als andere Mainstream-Bands. Progressive Rock ist das jedoch auch keineswegs mehr. Wenn Spock’s Beard nicht gar so unbekannt wären bei den „normalen“ Radio-Musikhörern, diese Platte hätte sehr viel Erfolg gehabt. Gespielt wurde sie im Radio jedoch nie oder nur kaum. Wäre sie das geworden, die Band hätte deutlich mehr Fans gefunden, denn eingängig ist dieser Rock durchaus und dazu auch noch intelligent und keineswegs platt. Diese Entwicklung, weg von den Wurzeln der Band, welche ganz eindeutig von Neal Morse gelegt worden waren, war bereits auf „Feel Euphoria“ zu hören gewesen, dem ersten Post-Morse-Album. Trotzdem konnte diese Scheibe noch ein wenig mehr überzeugen, da sie das bessere Songmaterial beinhaltete. Die einzelnen Titel waren noch griffiger und eingängiger. Sicherlich reine Geschmackssache, denn vom Stil her ähneln sich die beiden Platten durchaus. Selbstverständlich tritt auch hier, bei „Octane“ wieder jener Effekt zu Tage, der praktisch allen Spock’s Beard Werken innewohnt: Die Musik wächst mit jedem weiteren Durchlauf, sodass sich die eigenen Favoriten früher oder später ganz klar herauskristallisieren.

Auch bei „Octane“ muss die Special Edition sehr positiv erwähnt werden, da man hier eine zusätzliche CD mitgeliefert bekommt, die insgesamt acht Titel enthält. Dabei stehen diese Nummern den Liedern auf der regulären CD in nichts nach. Und auch wenn es sich bei den letzten Dreien um alternative Versionen handelt, stellen alle Titel seine sehr schöne Ergänzung zum Album dar, die die Platte nochmals lohnenswerter machen.

Fazit: Nochmals einen Schritt in die Richtung „ganz normale Rock Band“ haben Spock’s Beard für mich auf „Octane“ unternommen. Das ist zum größten Teil rockiger Mainstream, der hier zu hören ist, unterfüttert mit ein wenig progressiv Rock. Trotzdem ist „Octane“ ein schönes Album geworden, auf dem Spock’s Beard wieder einige nette Einfälle und schöne Melodien für den Hörer bereithalten. Etwas richtig Besonderes ist Spock’s Beard damit jedoch nicht mehr. Neun Punkte.

Anspieltipps: The Ballet Of The Impact, When She's Gone