Freitag, 2. Oktober 2015

Saga – Saga




Saga – Saga


Besetzung:

Michael Sadler – keyboards, vocals, moog, bass guitar
Ian Crichton – guitars
Peter Rochon – keyboards, vocals, moog synthesizer
Jim Crichton – bass guitar, synthesizer, moog synthesizer
Steve Negus – drums, percussion, moog synthesizer


Label: Polydor


Erscheinungsdatum: 1978


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. How Long? (4:00)
2. Humble Stance (5:46)
3. Climbing The Ladder (4:43)
4. Will It Be You? (Chapter Four) (7:10)
5. The Perfectionist (5:44)
6. Give 'Em The Money (4:24)
7. Ice Nice (6:53)
8. Tired World (Chapter Six) (7:05)

Gesamtspieldauer: 45:48



Manchmal dauert es wirklich, bis sich einem eine bestimmte Musik „aufschließt“. So geschehen in meinem Fall mit dem ersten, selbstbetitelten Album von Saga aus dem Jahr 1978. Die Scheibe gilt bei vielen der Fans der Band als die beste, die die Kanadier, die heute immer noch aktiv sind, jemals veröffentlicht haben. Bei mir lag diese Platte jahrelang herum, nach dem ersten Antesten geriet sie irgendwie in Vergessenheit – leider muss ich heute hier anfügen.

Dass wir am Anfang nicht zusammenfanden mag vielleicht daran liegen, dass Saga unter dem Label „Progressive Rock“ gehandelt wird. Doch ist das echt Progressive Rock? Nach dem ersten Hören war das etwas enttäuschend, klang hier doch so Vieles nach Mainstream, AOR oder Sonstiges. Dann fängt man an, solch eine Seite zu füttern und hört seine ganzen Scheiben noch mal durch. Und plötzlich stellt man fest, dass diese Musik wahrlich überzeugend klingt und zum anderen durchaus auch progressive Ansätze enthält. Letzteres ist eigentlich vollkommen egal, denn es ist die Musik die überzeugt, nicht beim ersten, jedoch spätestens beim dritten Mal des Hörens.

Jetzt sind die Nummern der Kanadier plötzlich eingängig, harmonisch und überzeugend. „How Long?“ kennt man sowieso, das erste Stück auf dem ersten Album der Band dürfte auch gleich ihr bekanntestes Stück sein. Doch auch die weiteren Lieder lohnen sich. Dieses Zusammenspiel der Instrumente überzeugt. Synthesizer und Gitarre bildeten wohl nur selten eine perfektere Einheit als auf „Saga“. Die Musik ist keineswegs „hart“, jedoch mitreißend aufgrund ihres Abwechslungsreichtums und eben diesem wahrlich begeisternden Zusammenspiel der Instrumente.

Am Überzeugensten sind Anfang und Ende des Albums geraten. Hier klingen Saga mal bombastisch, mal zart. Hier wird gerockt und man hört nachdenklichere, ruhigere Töne. Hier gibt es auch die Melodien zu entdecken, die einen dazu bewegen Musik zu hören. Melodien, die bewirken, dass man Musik als Bereicherung des täglichen Lebens wahrnimmt und dankbar dafür ist.

Fazit: Das klingt schon sehr überzeugend, dieses Debut der kanadischen Rockband Saga. Auch wenn hier nicht alles gleich beim ersten Hören mitreißt, so reift die Musik doch im Ohr des Konsumenten und wächst dann deutlich. Die Melodien packen einen und es ist wahrlich keine 08/15-Musik mehr. Irgendwo angesiedelt zwischen Rock und Progressive Rock macht diese Scheibe viel Spaß. Elf Punkte.

Anspieltipps: How Long?, Humble Stance, Ice Nice, Tired World (Chapter Six)