Donnerstag, 13. Mai 2021

Frost* – Day And Age

 



Frost* – Day And Age


Besetzung:

Jem Godfrey – keyboards, railboard, vocals
Nathan King – bass, keyboards, vocals
John Mitchell – guitars, bass, vocals


Gastmusiker:

Kaz Rodriguez – drums
Darby Todd – drums
Pat Mastelotto – drums




Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Melodic Rock, ProgMetal


Trackliste:

1. Day And Age (11:49)
2. Terrestrial (5:12)
3. Waiting For The Lie (4:31)
4. The Boy Who Stood Still (7:33)
5. Island Life (4:13)
6. Skywards (4:15)
7. Kill The Orchestra (9:27)
8. Repeat To Fade (6:14)

Gesamtspieldauer: 53:16



Nachdem im letzten Jahr die EP „Others“ veröffentlicht worden war, erscheint nun das vierte komplette Studioalbum von Frost mit dem Titel „Day And Age“. Schlagzeuger Craig Blundell hatte die Band im Jahr 2019 verlassen und so engagierten Frost mit Kaz Rodriguez (Chaka Khan, Josh Groban), Darby Todd (The Darkness, Martin Barre) und Pat Mastelotto (Mister Mister, King Crimson) gleich drei unterschiedliche Drummer, die beim Einspielen der Titel halfen.

Zu Beginn wird man von einer freundlichen Kinderstimme begrüßt und schließlich mit den gar nicht mehr so freundlichen Worten „Du Abschaum“ in das Album entlassen. Abschaum oder nicht, man sollte sich darauf einlassen, denn auf „Day And Age“ bekommt man rockigere Töne zu hören, als noch auf den Vorgängeralben. Der Pop ist gegenüber dem Rock stark ins Hintertreffen geraten, was der Musik von Frost durchaus guttut.

Das Album startet sofort mit der längsten Nummer und gleichzeitig dem Titellied. „Day And Age“ besteht aus mehreren Teilen, die überzeugend miteinander verbunden sind ohne, dass es konstruiert wirken würde. Das Lied steigert sich bezüglich des Tempos und groovt dabei richtig gut. Der Mix aus Instrumentalabschnitten sowie gesungenen Passagen lässt nie Langweile aufkommen und macht die knapp zwölf Minuten zu einer kurzweiligen musikalischen Reise. Schöner Einstieg.

Das folgende und rockige „Terrestrial“ lebt von seinem Rhythmus, wohingegen „Waiting For The Lie“ im Anschluss daran balladesk klingt und vom Piano dominiert wird. Natürlich gehen die Nummern allesamt ins Ohr. Nichts anderes ist zu erwarten, wenn John Mitchell mit von der Partie ist, der auch den Sound von Kino, It Bites oder Lonely Planet prägt. Doch, dass Frost auch anders können, beweisen sie gleich mit dem folgenden Titel „The Boy Who Stood Still“. Mal eine rhythmisch pulsierende Nummer mit Sprechgesang, dann fast hymnisch klingend, sich sphärisch weiterentwickelnd und schließlich in einen Drumpart mündend, der von allerlei unterschiedlichen Geräuschen und Stimmen begleitet wird.

Die beiden folgenden Lieder sind solide Rockstücke, wohingegen „Kill The Orchestra“ sich größtenteils im Mid-Tempo abspielt. Mit „Repeat To Fade“ kommen dann nochmals all diejenigen auf ihre Kosten, die melodischen Rock mögen. Eine Sopransängerin begleitet das Stück im Hintergrund, wieder sind Stimmen von weit her zu hören, die mich manchmal an „The Wall“ von Pink Floyd erinnern. Das Lied fährt Tempo und Rhythmus zurück und schließlich mündet alles in einem fast schon bombastischen Ausklang des Albums, der mit dem weißen Rauschen eines Fernsehers endet.

Fazit: „Day And Age“ kling rockiger, als die Vorgängeralben von Frost. Eingängig bleibt die Musik der Band dabei natürlich trotzdem. Die Lieder entwickeln sich, changieren die Stimmungen und das Album unterhält, wird in seinem Verlauf niemals langweilig. Elf Punkte.

Anspieltipps: Day And Age, Repeat To Fade