Mittwoch, 28. September 2022

Steve Hackett – Genesis Revisited Live Seconds Out & More

 



Steve Hackett – Genesis Revisited Live Seconds Out & More


Besetzung:

Steve Hackett – guitar, vocals


Gastmusiker:

Roger King – keyboards
Rob Townsend – saxophone, woodwind, percussion, vocals, keyboards, bass
Nad Sylvan – vocals, tambourine
Jonas Reingold – bass, bass pedals, vocals
Craig Blundell – drums, percussion, vocals
Amanda Lehmann – vocals, guitar




Erscheinungsjahr: 2022


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

CD1:

1. Apollo (1:09)
2. Clocks – The Angel Of Mons (4:36)
3. Held In The Shadows (7:20)
4. Every Day (6:43)
5. The Devil‘s Cathedral (6:19)
6. Shadow Of The Hierophant (11:01)
7. Squonk (6:39)
8. The Carpet Crawlers (6:03)
9. Robbery Assault And Battery (6:10)
10. Afterglow (4:01)
11. Firth Of Fifth (10:21)

CD2:

1. I Know What I Like (8:37)
2. The Lamb Lies Down On Broadway (5:20)
3. The Musical Box (3:07)
4. Supper‘s Ready (25:05)
5. The Cinema Show (11:11)
6. Aisle Of Plenty (1:31)
7. Dance On A Volcano (6:09)
8. Los Endos (7:04)

Gesamtspieldauer CD1 (1:10:27) und CD2 (1:08:07): 2:18:34



Steve Hackett ist derjenige Genesis-Musiker, der sich auch immer wieder an die früheren Stücke der Band heranwagt und diese live zum Besten gibt. Das tröstet ein wenig darüber hinweg, dass man die fünf Musiker Peter Gabriel, Tony Banks, Mike Rutherford, Phil Collins und eben jenen Steve Hackett wohl nicht mehr zusammen auf einer Bühne sehen wird. Und nun interpretiert er mit „Seconds Out“ sogar ein Live-Album seiner früheren Band Genesis, welches größtenteils im Jahr 1977 entstand, um das Album „Wind & Wuthering“ zu unterstützen. Lediglich „The Cinema Show“ war damals ebenfalls darauf vertreten, obwohl es während der „A Trick Of The Tail“-Tour im Jahr 1976 aufgenommen worden war – ganz frisch nach Peter Gabriels Ausstieg.

Nun, der Beginn des Albums besteht zunächst einmal aus Steve Hackett-Solo-Werken. Kurz eine Auflistung der Lieder und deren Herkunft. Das Eingangslied „Apollo“, das Intro des Albums, wurde wohl auch direkt dafür geschrieben. Es findet sich meines Erachtens nach auf keinem anderen Steve Hackett Album. „Clocks – The Angel Of Mons“ stammt wie „Every Day“ vom 1979er Album „Spectral Mornings“. Das sich anschließende „Held In The Shadows“ ist wie das Lied „The Devil‘s Cathedral“ seinem letzten Soloalbum „Surrender Of Silence“ aus dem Jahr 2021 entnommen. Und „Shadow Of The Hierophant“ schließlich ist einer der Klassiker seines ersten Soloalbums „Voyage Of The Acolyte“ aus dem Jahr 1975.

Ab der siebten Nummer „Squonk“ folgt nun die Neueinspielung des Live-Albums „Seconds Out“ in genau derselben Reihenfolge der Lieder wie beim Original. Lediglich das kurze „Aisle Of Plenty“, welches beim Studioalbum „Selling England By The Pound“ nach dem Lied „The Cinema Show“ folgt, beim Original-Live-Album „Seconds Out“ aber wohl weggelassen wurde, ist auf diesem Steve Hackett-Konzert hinzugefügt worden. Sehr löblich, denn irgendwie gehören die beiden Stücke auch zusammen.

Nun, die Musik überzeugt absolut. Die Neueinspielung des damaligen Konzertes klingt sehr gelungen. Wer Genesis in den frühen 70er Jahren mochte, der wird mit diesem Album definitiv auf ihre oder seine Kosten kommen. Nad Sylvan macht beim Gesang seine Sache sehr gut. Und viele, die Phil Collins bei den alten Genesis-Liedern nicht als „Ersatz“ für Peter Gabriel hören wollten, können hier nun einer sehr überzeugenden Alternative lauschen. In Verbindung mit den Solo-Stücken des Steve Hackett klingt das gesamte Album sehr gelungen. Noch mitreißender ist es sicherlich, sich das Ganze wirklich live anzusehen.

Fazit: Steve Hackett präsentiert einmal mehr die Genesis-Musik der frühen 70er Jahre sehr überzeugend. Auch in Verbindung zu seinen persönlichen Stücken aus seiner Solo-Karriere wirkt dieses Album. Für alle, die gerne in Erinnerungen schwelgen ist es eine lohnende Anschaffung. Noch besser kann da nur noch der Besuch eines Steve Hackett Konzertes sein. Elf Punkte.

Anspieltipps: Na was wohl? Supper’s Ready? Stimmt.



Dienstag, 27. September 2022

Lonely Robot – A Model Life

 



Lonely Robot – A Model Life


Besetzung:

John Mitchell – vocals, guitar, bass, keyboards


Gastmusiker:

Craig Blundell – drums




Erscheinungsjahr: 2022


Stil: Rock, Pop, ArtRock


Trackliste:

1. Recalibrating (5:00)
2. Digital God Machine (6:04)
3. Species In Transition (6:15)
4. Starlit Stardust (5:48)
5. The Island Of Misfit Toys (4:14)
6. A Model Life (5:23)
7. Mandalay (1:50)
8. Rain Kings (6:33)
9. Duty Of Care (6:22)
10. In Memoriam (5:51)

Gesamtspieldauer: 53:24



„A Model Life“ ist bereits das fünfte Album welches John Mitchell unter der „Überschrift“ Lonely Robot veröffentlicht. „A Model Life“ erschien am 26. August 2022 auf dem Plattenlabel InsideOut Music und ist eines der zahlreichen Projekte des Iren. Weitere Bands an denen er beteiligt ist sind It Bites, Arena, Frost*, Kino und The Urbane.

Nach eigener Aussage wollte John Mitchell lediglich drei Alben mit Lonely Robot veröffentlichen: „Die Wahrheit ist, dass ich immer nur vorhatte drei Alben zu machen und dann aufzuhören. Dann waren wir am Ende der drei Alben angelangt und ich hatte eine Diskussion mit dem Label darüber, das nächste vielleicht nicht unter dem Namen Lonely Robot zu veröffentlichen, aber mit echtem deutschem Geschäftssinn sagten sie: 'Wir haben die Marke jetzt etabliert!' Und dann fragen sich alle, wo der Typ im Raumanzug geblieben ist! Aber es ist mir eigentlich egal, wie es heißt, solange ich weiter Musik machen kann. Was ich an Lonely Robot am meisten befreiend finde ist, dass ich einfach dasitzen und in meinem eigenen Tempo weitermachen kann und nicht auf andere Leute warten muss!

Inhaltlich handelt das Album von den Fantasien der Menschen, wie sie ihr Leben gerne hätten, und nicht um das, was sie tatsächlich sind. „Endlose positive Bestätigung in den sozialen Medien und alles sieht rein und weiß und wie ein Enya-Video aus. In jedem Song geht es darum, dass man sich über irgendjemanden aufregt.

Nun und musikalisch? Da fährt man bei einem Album von John Mitchell immer gut, wenn man es sehr eingängig und melodiös mag. Denn genau so klingt „A Model Life“. Sehr viel Wohlklang, keine Experimente oder gar schräge Passagen. Alles geht schnell ins Ohr, manches leider auch schnell wieder daraus hinaus. Ist das Pop oder Rock oder hat die Musik doch noch progressive Ansätze? Letzteres kaum, nur mit ganz viel Wohlwollen und einem ganz weit gefassten Begriff des Progressiven. Nein, man hört auf „A Model Life“ eine eingängige Mischung aus Pop und Rock welche Leuten, die auf genau diese Eingängigkeit stehen auch sehr gefallen wird.

Und ich selbst finde auch schöne Stellen auf dieser Platte, die stimmungsmäßig konsequent einen einmal eingeschlagenen Weg durchzieht. Sanft mit einem Hauch Melancholie versehen scheinen die einzelnen Titel aus den Boxen zu schweben. Die Höhepunkte heißen für mich „Species In Transition“, „Duty Of Care“ sowie „In Memoriam“. Bei diesen drei Liedern kommt das Gespür des John Mitchell für die eingängige Melodie, die sich verfängt, noch mal besonders gut zum Vorschein. Schöne Lieder, die man auch in mehreren Jahren noch gerne hört.

Fazit: Ins Ohr geht die Musik immer, die John Mitchell schreibt – ganz gleich bei welcher Band er gerade aktiv ist. Und nicht anders ist es auch bei Lonely Robot und dessen fünftem Album „A Model Life“. Wer also auf Wohlklang und eine schöne Melodie steht, die oder der kann hier bedenkenlos zugreifen. Für alle anderen, die auch die Ecken und Kanten in der Musik zu schätzen wissen könnte dieses Album allerdings auch langweilig klingen. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Species In Transition, Duty Of Care, In Memoriam



Montag, 26. September 2022

Spirit Adrift – 20 Centuries Gone

 



Spirit Adrift – 20 Centuries Gone


Besetzung:

Nate Garrett – vocals, guitar, bass, drums, piano, synthesizer


Gastmusiker:

Tom Draper – guitar
Sonny DeCarlo – bass
Michael Arellano – drums




Erscheinungsjahr: 2022


Stil: Hard Rock, Metal


Trackliste:

1. Sorcerer‘s Fate (5:33)
2. Mass Formation Psychosis (6:23)
3. Everything Dies (5:16)
4. Hollow (5:55)
5. Escape (4:28)
6. Waiting For Aan Alibi (3:30)
7. Nasty Dogs And Funky Kings (2:51)
8. Poison Whiskey (3:09)

Gesamtspieldauer: 37:09



Die US-amerikanische Metal-Band Spirit Adrift hat am 29. August dieses Jahres ein neues Album herausgebracht. „20 Centuries Gone“ heißt es und ist leider nicht das fünfte Studioalbum der Band. Insgesamt acht Titel befinden sich zwar auf dem Album, von denen allerdings lediglich die ersten beiden von Spirit Adrift selbnst stammen. Die restlichen sechs Lieder sind Coverversionen von Stücken („Everything Dies“ (Type O Negative), „Hollow“ (Pantera), „Escape“ (Metallica), „Waiting For An Alibi“ (Thin Lizzy), „Nasty Dogs And Funky Kings“ (ZZ Top), „Poison Whiskey“ (Lynyrd Skynyrd)), die laut Aussage der Band zur „eigenen DNS gehören“.

Viele Künstlerinnen und Künstler sowie Bands unternehmen solche „Ausflüge“, doch meist klingt das weder gelungen noch sonst irgendwie spannend, da man die Lieder sehr viel lieber im Original hört – Ausnahmen bestätigen hier die Regel. Nicht weiter verwunderlich also, dass sich „20 Centuries Gone“ hauptsächlich wegen der ersten beiden Nummern lohnt. Cooler, kraftvoller Metal, der dazu auch noch ins Ohr geht. Man kommt gar nicht umhin hier mitzuwippen und mit jedem weiteren Durchlauf verstärkt sich dies noch. Spirit Adrift klingen hier so wunderbar kraftvoll und mitreißend. Es wäre so schön gewesen mehr davon hören zu dürfen – auch auf diesem Album.

Und die Cover-Versionen? Spirit Adrift spielen diese gut und routiniert. Die Lieder werden leicht interpretiert, sind allerdings immer als Cover-Versionen der Originale zu erkennen. Am Gelungensten klingt für mich hier „Everything Dies“. Cooles Lied, welches im Original noch ein wenig „dreckiger“ und ergreifender klingt, doch auch in dieser Version sehr überzeugend wirkt. Bei den anderen Liedern mag das – wie auch schon bei „Everything Dies“ – immer auch Geschmackssache sein.

Fazit: Die Band Spirit Adrift lernt man auf „20 Centuries Gone“ leider nur ansatzweise kennen. Die ersten beiden Stücke lohnen zwar, aber der Rest des Albus besteht halt leider aus Coverversionen, auch wenn diese gut umgesetzt wurden. Doch man hätte sich mehr Originale von Spirit Adrift gewünscht und die anderen Lieder eben auch lieber im Original. Acht Punkte.

Anspieltipps: Sorcerer‘s Fate, Everything Dies



Freitag, 23. September 2022

Banco Del Mutuo Soccorso – Orlando: Le Forme Dell‘Amore

 



Banco Del Mutuo Soccorso – Orlando: Le Forme Dell‘Amore


Besetzung:

Vittorio Nocenzi – piano, keyboards, vocals
Filippo Marcheggiani – guitar, vocals
Nicola Di Già – guitar
Marco Capozi – bass
Fabio Moresco – drums
Tony D’Alessio – vocals




Erscheinungsjahr: 2022


Stil: Progressive Rock


Trackliste:

1. Proemio (2:10)
2. La Pianura Rossa (6:39)
3. Serve Orlando Adesso (4:11)
4. Non Mi Spaventa Più L‘Amore (4:11)
5. Non Serve Tremare (4:06)
6. Le Anime Deserte Del Mondo (4:43)
7. L‘Isola Felice (4:00)
8. La Maldicenza (6:06)
9. Cadere O Volare (5:05)
10. Il Paladino (2:51)
11. L‘Amore Accade (3:41)
12. Non Credere Alla Luna (6:55)
13. Moon Suite (11:04)
14. Come È Successo Che Sei Qui (3:29)
15. Cosa Vuol Dire Per Sempre (6:45)

Gesamtspieldauer: 1:16:03



Ganze 50 Jahre ist es jetzt her, dass die italienische Progressive Rock Band Banco Del Mutuo Soccorso ihr erstes, selbstbetiteltes Album veröffentlicht hat. Und pünktlich zu diesem goldenen Jubiläum bringt die Band um Vittorio Nocenzi, letztes verbliebenes Gründungsmitglied von Banco Del Mutuo Soccorso, ihr vierzehntes Studioalbum mit dem Titel „Orlando: Le Forme Dell‘Amore“ heraus. Am 23. September erscheint das Album auf dem Plattenlabel InsideOut Music.

Legt man das Album auf wird schnell klar, wo „Banco Del Mutuo Soccorso“ draufsteht ist auch „Banco Del Mutuo Soccorso“ drin beziehungsweise zu hören. Eindeutig hört man hier italienischen Prog dieser Band. Die Lieder sind alle in italienischer Sprache eingesungen, wie schon beim Vorgänger „Transiberiana“, doch das war nicht immer so. Und der Nachfolger des 2014 verstorbenen, unverwechselbaren Francesco Di Giacomo, Tony D’Alessio, macht seine Sache sehr gut, auch wenn er dieses besondere Gefühl im Ausdruck des ursprünglichen Sängers nicht ganz erreicht. Trotzdem gefällt das, was man hier zu hören bekommt.

Von der Musik her hört man auf „Orlando: Le Forme Dell‘Amore“ eine Mischung aus Progressive Rock und Art Rock bis Rock und Pop. Zu vertrackt oder gar frickelig wird es an keiner Stelle des Albums. Jedes der insgesamt fünfzehn Lieder der Platte klingt eingängig und melodiös. Progressivere und musikalisch auch anspruchsvollere Passagen wechseln sich mit einfacher aufgebauten Abschnitten ab und ergeben insgesamt ein durchaus abwechslungsreiches Album. Wer also Gefallen am italienischen Progressive Rock hat, dem dürfte auch dieses neue Werk von Banco Del Mutuo Soccorso gefallen. Vielleicht erreicht es nicht ganz die Klasse des Vorgängers, aber das mag auch reine Geschmackssache sein. Eine Live-Tournee mit Konzerten in Europa und in der ganzen Welt soll im Jahr 2023 folgen. Na dann, nichts wie hin.

Fazit: Banco Del Mutuo Soccorso machen seit fünfzig Jahren Musik, welche man auch schnell erkennt, falls man der Band ab und an gelauscht hat. Ihren Stil haben die Musiker auch auf „Orlando: Le Forme Dell‘Amore“ beibehalten. Eingängigen und melodischen Progressive Rock gibt es hier zu hören, der an die Ursprünge dieses Genres in den 70er Jahren angelehnt ist. Keine Weiterentwicklung also? Nun, nicht viel zumindest, aber in diesem Fall kann man das auch begrüßen. Banco Del Mutuo Soccorso erweitern mit „Orlando: Le Forme Dell‘Amore“ ihr Repertoire und ihre Fans werden es dankbar hören. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Serve Orlando Adesso, Non Serve Tremare, La Maldicenza



Donnerstag, 22. September 2022

Virgil & Steve Howe – Lunar Mist

 



Virgil & Steve Howe – Lunar Mist


Besetzung:

Virgil Howe – piano, synthesizer, bass, drums
Steve Howe – acoustic and electric guitars




Erscheinungsjahr: 2022


Stil: Instrumentalmusik


Trackliste:

1. Lunar Mist (3:50)
2. More Than You Know (3:05)
3. Plexus (4:09)
4. Mariah’s Theme (3:16)
5. A Month In The Sun (4:39)
6. As If Between (2:43)
7. Never Less (2:55)
8. Lothian’s Way (3:06)
9. Free Spirit (2:45)
10. Eternal (3:09)
11. Dirama (2:38)
12. Pinnacle (2:02)
13. Pagoda (2:19)
14. Martian Mood (3:59)

Gesamtspieldauer: 44:43



Nachdem im Jahr 2017 die erste „Gemeinschaftsarbeit“ von Vater und Sohn unter dem Titel „Nexus“ veröffentlicht worden war und Virgil Howe im September desselben Jahres im Alter von lediglich 41 Jahren tragischerweise wohl an einem Herzinfarkt verstorben war, folgt nun am 23. September das zweite Album dieser Zusammenarbeit unter dem Titel „Lunar Mist“.

Mit „Yes-Musik“ hat auch dieses zweite Album von Virgil und Steve Howe nichts gemein, vielmehr hört man auf „Lunar Mist“ zwar zum Teil atmosphärische, leider jedoch allzu oft auch seichte Musik. Für den Hintergrund ist das perfekt, zum Untermalen eines gemütlichen Abends, an dem man mit Sicherheit nicht auf die Musik achtet. Doch nichts lässt einen hier aufhorchen oder weckt ansonsten das Interesse. Ein wenig changieren die einzelnen Titel zwischen leichter, sphärischer Berieselung und leichter, etwas rockigerer Berieselung. An manchen Stellen kommen sogar Erinnerungen an Kitaros „Silk Road“ auf, wie zum Beispiel beim zweiten Titel „More Than You Know“.

Nun, „Lunar Mist“ klingt jederzeit eingängig und die einzelnen Lieder erklingen alle „ganz nett“, das kann man bei diesem Album auf jeden Fall als positiven Punkt vermerken, wenn das der eigene Anspruch an Musik sein sollte. Wer absolut unspektakuläre Musik mag, wird hier sicherlich fündig. Doch wer das Besondere in der Musik sucht und schätzt, wird von „Lunar Mist“ leider enttäuscht werden. Bei dieser Scheibe könnte einem sofort der Gedanke nach einem Soundtrack kommen, denn Filmmusik zur Untermalung bestimmter Szenen hätte zweifellos der Ansatz dieser Scheibe sein können. Allerdings nur in einem sehr unaufgeregten Film, in dem alles ganz „easy“ ist und läuft. Dazu passt „Easy Listening“ halt perfekt.

Eine Ausnahme gibt es dann allerdings doch. Ganz zum Schluss folgt mit „Martian Mood“ noch ein Lied, welches zumindest etwas schräg klingt und sich damit zumindest ein wenig vom Rest der Platte absetzt. Auch dieser Titel löst zwar keine Begeisterungsstürme aus, doch er sorgt für zumindest etwas Abwechslung auf „Lunar Mist“.

Fazit: Wer alles von den Yes-Musikern besitzen möchte, wer vor allen Dingen alles von Steve Howe besitzen möchte, für die oder den ist dieses Album sicherlich interessant. Denn genau das hört man hier: Musik, an der Steve Howe beteiligt ist. Ansonsten ist dieses Album musikalisch jedoch eher weniger interessant. Sanfte Instrumentalmusik zum Beruhigen und Runterkommen, das passt natürlich auch. Sechs Punkte.

Anspieltipps: More Than You Know, Pinnacle, Martian Mood