Mittwoch, 8. Juni 2016

Rockbitch – Motor Driven Bimbo




Rockbitch – Motor Driven Bimbo


Besetzung:

Lisa Wills ("Babe") – analogue synthesizer, rhythm guitar, vocals
Nikki Fay – digital synthesizer, keyboards, programming
Joanne Heeley – drums
Julie Worland – vocals
Amanda Smith-Skinner ("the Bitch") – bass
Tony Skinner ("the Beast") – guitars


Label: Steamhammer


Erscheinungsdatum: 1999


Stil: Hard Rock, Metal


Trackliste:

1. Snafu (5:19)
2. The Church (4:15)
3. Eveline (4:33)
4. Baby (4:21)
5. Sex & The Devil (3:39)
6. Open Letter (1:24)
7. Nympho (3:41)
8. Innocence (5:08)
9. Lucifer (5:21)
10. Essex Girl (4:19)
11. Tell Me (3:38)
12. Bride Of Christ (4:15)
13. Diva (3:20)

Gesamtspieldauer: 53:18




Rockbitch war eine britische Hard Rock / Metal Band, die hauptsächlich aus Frauen bestand. Berühmt und in so mancher Munde waren sie gar nicht mal wegen ihrer Musik, sondern eher aufgrund ihrer Live-Auftritte. Der Name Rockbitch scheint dabei Programm gewesen zu sein. Diese Auftritte hatten es nämlich in sich, denn nicht selten tanzten die Damen dabei nackig über die Bühne. Auch wurden auf der Bühne sexuelle Praktiken vollzogen, was ihnen selbstverständlich großen Ärger einbrachte. „Motor Driven Bimbo“ ist übrigens das einzige Album, welches die Band im Jahr 1999 auf dem Label Steamhammer veröffentlichte. Eine zweite Scheibe mit dem Titel „Psychic Attack“ wurde zwar 2002 fertiggestellt, es kam jedoch nicht mehr zu einer Veröffentlichung.

Die Musik auf „Motor Driven Bimbo“ ist keinesfalls eine schlechte, wie man vielleicht vermuten könnte, aufgrund der Geschichte der Band und deren Ende, bei dem es dann noch nicht mal mehr zur Veröffentlichung eines bereits fertiggestellten Albums kam. Auf „Motor Driven Bimbo“ hört man gut gemachten und zumeist sogar eingängigen Hard Rock bis Metal, der sich durchaus von dem ihrer männlichen Kollegen unterscheidet, da er etwas differenzierter ist. Die Texte behandeln zumeist sexuelle Themen, man muss sich über die Performances auf der Bühne also nicht allzu sehr wundern.

Die einzelnen Lieder gehen durchaus ins Ohr, enthalten neben den, in diesen Genres obligatorischen Gitarren, allerdings auch melodietragende Synthesizer-Abschnitte. Der Gesang weiß nicht immer zu überzeugen, vielleicht liegt das allerdings auch nur daran, dass hier die Sängerin ab und an versucht sehr tief zu singen, was bei einer Frau – zumindest in diesem Fall – allerdings etwas seltsam klingt. Frauen in einem zutiefst männlichen Genre, das klingt hier sehr überzeugend. Der einzige Titel auf „Motor Driven Bimbo“, der hier aus dem Rahmen fällt ist die letzte Nummer, „Diva“, bei der man auch Streicher hört und die deutlich weniger bis gar nicht mehr nach Metal klingt, sondern sehr viel eher nach Pop.

Fazit: Interessant klingt „Motor Driven Bimbo“ auf jeden Fall. Keine Ahnung, ob die Musikerinnen diese Performances auf der Bühne noch nötig hatten. Die Musik klingt kraftvoll und eingängig zugleich. Sicherlich kein Jahrhundertalbum oder etwas absolut Außergewöhnliches, interessant allerdings durchaus. Wer auf die härteren Töne steht und sich auch nicht an sehr direkter und oft ausfallender Sprache stößt, der oder dem dürfte „Motor Driven Bimbo“ von Rockbitch gefallen. Neun Punkte.

Anspieltipps: Eveline, Innocence, Tell Me, Diva



(( Für die offiziellen Videos der Band benötigt ihr einen Altersnachweis, da die Damen nackig sind ;-) ))