Sonntag, 25. Februar 2018

Amplifier – The Octopus




Amplifier – The Octopus


Besetzung:

Sel Balamir – guitar, vocals
Matt Brobin – drums
Neil Mahony – bass


Gastmusiker:

Charlie Barnes – piano
Mike Vennart – backing vocals
Claire Lemmon – backing vocals
Rose Kemp – vocals in „The Sick Rose“ & „Golden Ratio“
Denise Johnson – backing vocals
Kemal L. Freaktide – voice of Satan
Tom Knott – trumpets


Label: Ampcorp Industries


Erscheinungsdatum: 2011


Stil: Art Rock, Progressive Rock, Progressive Metal, Alternative Rock, Space Rock


Trackliste:

CD 1:

1. The Runner (3:38)
2. Minion’s Song (5:51)
3. Interglacial Spell (6:25)
4. The Wave (6:58)
5. The Octopus (9:19)
6. Planet Of Insects (5:49)
7. White Horses At Sea // Utopian Daydream (8:55)
8. Trading Dark Matter On The Stock Exchange (11:33)

CD 2:

1. The Sick Rose (8:58)
2. Interstellar (10:17)
3. The Emperor (6:38)
4. Golden Ratio (5:13)
5. Fall Of The Empire (8:29)
6. Bloodtest (5:15)
7. Oscar Night // Embryo (7:44)
8. Forever And More (9:19)

Gesamtspieldauer CD1 (58:32) und CD2 (1:01:58): 2:00:30



„The Octopus“ heißt das dritte Album der englischen Band Amplifier. Es wurde am 11. Januar 2011 in Form eines Doppelalbums auf dem bandeigenen Label Ampcorp Industries veröffentlicht. Da die Band zunächst bei keiner Plattenfirma mehr unter Vertrag stand, musste sie alles selbst organisieren und managen, wodurch sich die Veröffentlichung des Albums über Jahre hinzog. Doch auch die Aufnahmen zu „The Octopus“ entstanden nicht in einem Schritt, sondern in mehreren Etappen, nämlich im November 2008, Mai 2009 und Mai 2010. Das Ergebnis ist eine wahre Lawine an zum Teil absolut mitreißender Musik, die das Herz des Art Rock bis hin zum Progressive Rock Fan höherschlagen lässt.

„The Octopus“ ist wahrlich ein musikalisches Brett, auf dem die Hörerin beziehungsweise der Hörer auf über zwei Stunden kraftvollen, zumeist harten, mitunter geradlinigen, dann allerdings auch wieder sehr verschnörkelten Rock zu hören bekommt. Das macht sehr viel Laune, da die Musik dabei auch jederzeit sehr melodiös klingt und ins Ohr geht. Auf „The Octopus“ hört man Musik zum Eintauchen. Hier werden musikalische Klangwelten erbaut, in die man hineingezogen wird. Diese „Welten“ entwickeln sich auch mal etwas verstörender, um einen schließlich später wieder in Form von wunderbarer Harmonie zu erlösen. Egal ob mal eher sphärisch oder sehr viel geerdeter, die Musik klingt und wirkt in jedem Moment. Dabei ist „The Octopus“ keine Platte, die gleich beim ersten Mal des Hörens vollständig und durchgängig packt. Dies ist bei einer Laufzweit von über zwei Stunden auch kaum möglich. Doch Amplifier haben mit diesem Album eine Platte geschaffen, die definitiv wächst und reift. Die Melodien zünden immer mehr, Vieles entdeckt man erst beim dritten, vierten … oder zehnten Mal des Hörens. Sehr spannend. Gibt man dieser Musik die Zeit, so packt einen das schließlich auch über die Gesamtlaufzeit des Doppelalbums.

Aus diesem Werk einzelne Lieder herauszuheben ist einigermaßen schwierig, da „The Octopus“ gerade in seinem Gesamtkonzept am Überzeugendsten wirkt. Man möchte nach dem einen Lied auch unbedingt noch den nächsten Titel hören und den übernächsten und so weiter. Um hier doch ein paar Lieder zu nennen, seien an dieser Stelle gleich die ersten vier Nummern auf CD1 angeführt. „The Runner“, „Minion‘s Song“, „Interglacial Spell“ sowie „The Wave“ spiegeln die Musik und auch die Atmosphäre der Platte perfekt wieder. Hier gibt es all die Feinheiten in der Musik von Amplifier zu hören, die diese ausmachen. Verschiedene Stimmungen, Rhythmen, Tempi und alles verpackt in sehr eingängige Melodien. Mich begeistern weiter auch sehr die Titel „White Horses At Sea // Utopian Daydream“, „Interstellar“ sowie „The Emperor“. Ich hätte an dieser Stelle allerdings wohl auch jeden anderen Titel anführen können, denn die Musik überzeugt in ihrer Gesamtheit – und eine schlechte Nummer gibt es nicht auf „The Octopus“.

Fazit: Mitreißenden Art Rock und Progressive Rock gibt es auf „The Octopus“, dem dritten Album der Band Amplifier aus Manchester zu hören. Die Musiker reizen alles, was ihnen zur Verfügung steht aus und variieren dies. Egal ob Rhythmik, Tempo, Melodiösität oder Atmosphäre, alles ist auf diesem Doppelalbum im Fluss. Genau das macht „The Octopus“ so spannend und hörenswert. Dabei benötigt das Album zunächst allerdings ein paar Durchlaufe, um nach dem ersten positiven Eindruck mit lediglich einigen gefühlten Höhepunkten noch sehr viel tiefer gehen zu können. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: The Runner, Minion‘s Song, The Emperor