Mittwoch, 22. April 2015

Bright Eyes – Cassadaga




Bright Eyes – Cassadaga


Besetzung:

Conor Oberst – voice (1–13), guitar (tracks 1, 2, 4–10, 12, 13), piano (track 3), synthesizer (track 13)
Mike Mogis – guitar (tracks 2, 4, 5, 7, 9, 11), bass (tracks 1, 3–6, 9), pedal steel (tracks 1, 3, 10, 11), voice (tracks 3, 9, 11), lap steel (tracks 6, 8, 9), mandolin (tracks 2, 12), dobro (tracks 4, 12), percussion (tracks 8, 9), vibraphone (tracks 1, 11), 12-string (track 2), baritone (track 8), ukulele (track 9), glockenspiel (track 1)
Nate Walcott – organ (1–3, 6, 7, 10, 12), piano (tracks 4, 6, 7), string arrangement (tracks 4, 10, 13), electric piano (tracks 2, 11), orchestral arrangement (tracks 1, 5), woodwind arrangement (tracks 8, 9)


Gastmusiker:

M. Ward – guitar (tracks 1, 4, 6), voice (track 6)
Janet Weiss – drums (tracks 1, 4, 6)
Clark Baechle – percussion (track 1)
Stacy DuPree – voice (tracks 4, 5, 10, 11, 13)
Sherri DuPree – voice (tracks 4, 5, 10, 11, 13)
Z. Berg – voice (tracks 1, 4, 5, 10, 11, 13)
Rachael Yamagata – voice (tracks 1, 4, 5, 10, 11, 13)
Hassan Lemtouni – voice (tracks 1, 11)
Chris MacDonald – voice (track 5, 8)
Suzie Katayama – conductor (tracks 1, 5)
Bill Meyers – conductor (tracks 4, 10, 13)
Dan McCarthy – bass (track 2)
Jason Boesel – drums (tracks 2, 3, 7, 10–12), voice (tracks 3, 8)
Anton Patzner – violin (tracks 2, 6)
Maria Taylor – voice (track 2), drums (track 5)
Andy LeMaster – voice (track 2)
David Rawlings – guitar (tracks 5, 7, 12)
Tim Luntzel – bass (tracks 7, 10)
Gillian Welch – voice (track 7)
Ted Stevens – voice (track 8)
Sean Foley – voice (track 8)
John McEntire – percussion (tracks 8, 9, 11), electronics (track 11)
Michael Zerang – percussion (tracks 8, 9)
Jonathan Crawford – percussion (tracks 8, 9, 11)
Dan Bitney – percussion (tracks 8, 9)
Dan Fliegel – percussion (tracks 8, 9)
David Moyer – bass clarinet (track 8)
Brian Walsh – clarinet (track 9), bass clarinet (track 8)
Shane Aspegren – drums (track 11), percussion (track 9)
Sarah Wass – flute (track 9)
Myka Miller – oboe (track 9)
Stefanie Drootin – bass (tracks 11, 12)
Jake Bellows – voice (track 12)


Label: Saddle Creek


Erscheinungsdatum: 2007


Stil: Independent Rock, Folk Rock


Trackliste:

1. Clairaudients (Kill Or Be Killed) (6:05)
2. Four Winds (4:16)
3. If The Brakeman Turns My Way (4:53)
4. Hot Knive (4:13)
5. Make A Plan To Love Me (4:14)
6. Soul Singer In A Session Band (4:14)
7. Classic Cars (4:19)
8. Middleman (4:49)
9. Cleanse Song (3:28)
10. No One Would Riot For Less (5:12)
11. Coat Check Dream Song (4:10)
12. I Must Belong Somewhere (6:19)
13. Lime Tree (5:54)

Gesamtspieldauer: 1:02:12


„Cassadaga“ heißt das achte Studioalbum von Bright Eyes, dem musikalischen Projekt von Conor Oberst. Das Album erschien im Jahr 2007 und ist bis heute, Stand April 2015, die vorletzte Veröffentlichung von Bright Eyes. „Cassadaga“, ein kleines Nest in Florida, klingt dabei ähnlich, wie vorausgegangene Scheiben der Band. Dieser leicht folkige Einschlag ist wieder zu hören und Lap Steel- und Pedal Steel-Gitarren sorgen durchaus auch mal für leichte Country-Anklänge, von Country Musik kann man auf „Cassadaga“ jedoch garantiert nicht sprechen. Dazu gesellt sich einmal mehr der Gesang des Conor Oberst, der durchaus auch mal sehr weinerlich klingen kann – sowas muss man dann mögen oder aber aushalten können, um mit dieser Musik etwas anfangen zu können.

Auf „Cassadaga“ wechseln sich sanftere Stücke mit deutlich flotteren ab. Diese Tempi- und Rhythmuswechsel stören jedoch keineswegs beim Genuss des Albums, ganz im Gegenteil, sie machen die Scheibe deutlich abwechslungsreicher. Dazu gesellt sich dann eine mitunter nur zarte Instrumentierung, ein anderes Mal klingt das alles sehr orchestral, voll und überaus dicht. Die ganze Platte ist überhaupt sehr eingängig und diese Aussage ist so gut wie auf jede Nummer der Scheibe anwendbar. Das wiederum bedeutet jedoch auch, dass sich praktisch kein „schräger“ Ton oder außergewöhnlicher Akkord auf dem Album versteckt hält. Auf irgendwelche Experimente wurde von Bright Eyes auf „Cassadaga“ vollständig verzichtet. Das ist jedoch leider ein Umstand, den man durchaus als Nachteil des Albums ansehen kann, denn auch davon hatte die Musik von Bright Eyes immer gelebt, von ganz besonderen, außergewöhnlichen musikalischen Momenten, welche man wirklich nur dieser Band zuordnen konnte.

Sei es drum, denn „Cassadaga“ ist das erfolgreichste Album von Bright Eyes geworden, betrachtet man rein die Verkaufszahlen. Die Scheibe schaffte es immerhin bis auf Platz vier der amerikanischen Charts, was für diese Art der Musik garantiert etwas Besonderes darstellt. Das wiederum liegt wohl an der Melodiösität, die wirklich jedem Titel innewohnt. Alles ist erfüllt von Harmonien, von Wohlklang, welcher durch die außergewöhnlich breit gefächerte Instrumentierung noch gesteigert wird.

Fazit: Die beste Scheibe von Bright Eyes ist „Cassadaga“ nicht geworden, jedoch verglichen mit anderen Veröffentlichungen der Band, eine sehr massenkompatible. Alles klingt und das Ohr des Hörers wird mit Wohlklang umspült und umgarnt. Manches Mal würde ich mir jedoch etwas mehr Mut wünschen, eine bestimmte Melodieführung nicht gleich wieder in Harmonie enden zu lassen, sondern ein wenig mit ihr zu spielen, den Hörer etwas zappeln zu lassen, wie das Bright Eyes auf früheren Alben durchaus gemacht haben. Das würde „Cassadaga“ deutlich an Spannung gewinnen lassen. Ansonsten macht die Scheibe jedoch schon Spaß, auch wenn sie den Hörer kaum aus seiner Bahn wirft, da sie eben nicht zu spektakulär geraten ist. Neun Punkte.

Anspieltipps: Four Winds, Make A Plan To Love Me, No One Would Riot For Less