Mittwoch, 29. April 2015

Savatage – Hall Of The Mountain King




Savatage – Hall Of The Mountain King


Besetzung:

Jon Oliva "The Grit" – lead vocals, piano
Criss Oliva "The Crunch" – guitars
Johnny Lee Middleton "The Thunder" – bass guitar, backing vocals
Steve Wacholz "The Cannons" – drums, percussion


Gastmusiker:

Robert Kinkel – keyboards
Ray Gillen – backing vocals on "Strange Wings"
Chris Caffery – guitars


Label: Ear Music


Erscheinungsdatum: 1987


Stil: Metal


Trackliste:

1. 24 Hrs. Ago (4:56)
2. Beyond The Doors Of The Dark (5:08)
3. Legions (4:50)
4. Strange Wings (3:45)
5. Prelude To Madness (3:13)
6. Hall Of The Mountain King (5:33)
7. The Price You Pay (3:51)
8. White Witch (3:22)
9. Last Dawn (1:07)
10. Devastation (3:38)


Bonus Tracks der remasterten Albumfassung:

11. Castles Burning (Acoustic Version 2010) (4:03)
12. Somewhere In Time / Alone You Breathe (Acoustic) (4:39)

Gesamtspieldauer: 48:11




Wer auf Metal steht, die oder der kommt am fünften Studio-Album von Savatage unmöglich vorbei. Die vier Amerikaner erfreuen alle Freunde dieses musikalischen Genres mit „Hall Of The Mountain King“ auf das Allerbeste. Kraftvoller Rock bekommt der Hörer hier geboten, tolle Gitarrensoli und den unverwechselbaren Gesang des Jon Oliva. Auf „Hall Of The Mountain King“ wird uneingeschränkt gerockt, leisere oder sanftere Töne finden sich nur sehr wenige auf dieser Scheibe der US-Amerikaner. Ob das wohl an Paul O’Neill lag, dem neuen Produzenten der Band, der Savatage von nun an viele Jahre begleiten sollte?

Nun, die Platte stellte auf jeden Fall den endgültigen Durchbruch für die vier Musiker dar. Zu hören gibt es auf „Hall Of The Mountain King“ melodiösen Metal, der zum Teil bereits vorsichtig in die progressive Ecke driftet. Allerdings sollte dieses musikalische Genre erst noch deutlich mehr auf den nächsten Platten der Band Einzug halten. Instrumental ist die Musik natürlich sehr fein gemacht, die Musiker verstehen etwas von ihrem Handwerk. Alles wird auf den Punkt gespielt und klingt einfach. Die Titel sind zwar hart, jedoch durchaus auch melodisch und eingängig, sodass sie sich schnell im Ohr festzusetzen verstehen. Nun, ein weiterer Grund für den hohen Wiedererkennungswert der Scheibe ist zweifelsohne der sehr charismatische und unverwechselbare Gesang des Jon Oliva. Dieser stößt hier zusätzlich noch garantiert unverwechselbare Schreie aus, die so ebenfalls auf späteren Platten nicht mehr unbedingt zu finden sind. Da bleibt mit Sicherheit etwas hängen beim Hörer.

Die Höhepunkte befinden sich für mich genau in der Mitte der Scheibe. „Prelude To Madness” ist eine sehr gelungene Adaption von Edvard Griegs „In der Halle des Bergkönigs". Die Nummer ist wohl eines der bekanntesten Werke Griegs aus der Peer Gynt Suite. Obwohl ich im Grunde genommen mit „verrockter Klassik“ so gar nichts anzufangen weiß, muss ich gestehen, dass dies im Falle von Savatage und Grieg eine durchaus gelungene und hörenswerte Konstellation darstellt. Der eigentliche Titel mit dem Namen aus der Peer Gynt Suite „Hall Of The Mountain King“, gleichzeitig auch der Titel-Track, ist dann ein Metal Song par excellence. Unglaublich kraftvoll und dynamisch beweisen die Musiker hier, wie mitreißend Metal Musik doch sein kann. Wahrlich beeindruckend. Ob diese beiden Nummern nun allerdings wirklich die besten des Albums sind, liegt wie immer wieder mal im Ohr und ganz am Geschmack des jeweiligen Musikkonsumenten.

Fazit: „Hall Of The Mountain King“ ist wahrlich eine überzeugende Metal-Scheibe geworden. Knallharte Gitarren gepaart mit viel Melodiösität, das gibt es nicht allzu oft zum Hören. Die anderen beiden hier bereits besprochenen Savatage-Scheiben, „Gutter Ballet“ sowie „The Wake Of Magellan“, überzeugen mich in Punkt „Eingängigkeit“ allerdings noch einen Tick mehr, das mag durchaus von anderen, anders beurteilt werden. Den auf diesen Platten vorhandenen Bombast, den gibt es auf dem fünften Album von Savatage noch nicht ganz so. Gut und überzeugend ist „Hall Of The Mountain King“ jedoch allemal, für alle Metal-Fans sicherlich sogar ein musikalischer Höhepunkt in diesem Genre. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Prelude To Madness, Hall Of The Mountain King