Montag, 12. Dezember 2011

Muse – Origin Of Symmetry






Muse – Origin Of Symmetry


Besetzung:

Matthew Bellamy – vocals, guitar, keyboard, piano
Dominic Howard – drums
Christopher Wolstenholme – bass, backing vocals


Label: Warner Music


Erscheinungsdatum: 2001


Stil: New Prog, Rock, Pop


Trackliste:

1. New Born (6:00)
2. Bliss (4:12)
3. Space Dementia (6:20)
4. Hyper Music (3:20)
5. Plug In Baby (3:40)
6. Citizen Erased (7:19)
7. Micro Cuts (3:38)
8. Screenager (4:19)
9. Darkshine (4:47)
10. Feeling Good (3:19)
11. Megalomania (4:37)

Gesamtspieldauer: 51:44



„Origin Of Symmetry“ hieß im Jahr 2001 die zweite Veröffentlichung der britischen Band Muse. Und „Origin Of Symmetry“ ist wahrlich kein Album, welches man so nebenbei hören oder genießen kann. Nein, hier wird die ganze Aufmerksamkeit des Hörers eingefordert – als Hintergrundmusik würde dieses Album wahrlich nur nerven.

Beim Anhören der einzelnen Tracks des Albums, fällt als allererstes der ungewohnte und zum Teil wohl auch gewöhnungsbedürftige Gesang Matthew Bellamys auf. Der ist irgendwo zwischen den Bee Gees und Klaus Nomi einzuordnen. Zwar nicht bei jeder Nummer, aber doch ist die Stimme des Sängers so präsent und wohl mit der ausschlaggebende Punkt, ob man die Musik von Muse mag oder aber überhaupt nichts damit anfangen kann. Mir gefällt diese Stimme als Stilmittel bei einzelnen Liedern, und die Band macht auch nicht den Fehler, diese Eigenheit, dieses Alleinstellungsmerkmal überzustrapazieren. Beispielhaft dafür steht Track Nummer 4, „Hyper Music“, ein Lied, welches wohl am ehesten dem Genre „Hard Rock“ zugeordnet werden kann und bei dem sich Bellamys Stimme auch in niederen, „normalen“ Gefilden gut bewegt.

Einen krassen Gegensatz dazu bildet das Stück „Micro Cuts“. So hoch habe ich bisher keinen Sänger singen gehört. Das Lied fängt mit einer sehr schönen Melodieführung an und dann kommt er, dieser kaum zu beschreibende Gesang, der noch zusätzlich verfremdet worden zu sein scheint. Klar, das Lied mag man oder man hasst es. Eine dritte Meinung dazu wird es kaum geben – oder doch: Ich finde es interessant!

Aber nun mal der Reihe nach: Die CD beginnt richtig klasse mit dem Stück „New Born“. Ein wirklich guter Opener, auf dem die Musiker von Muse gleich zeigen, was ihre Stärken sind: Schöne und abwechslungsreiche Melodien und ein Gesamtsound, der so nicht alltäglich ist. Und bei dieser Nummer passt das Siegel „New Prog“ auch hundertprozentig. Genauso wie beim zweiten Track des Albums, „Bliss“. Auch hier liegt dem Song eine klasse Melodie zugrunde, die diesmal jedoch sehr schnell treibender dargeboten wird. Und da ist sie natürlich auch wieder, die Gesangsstimme, die ihresgleichen sucht.

„Space Dementia“ beginnt ganz leise und zart, um dann mit einer schönen Klavierlinie aufzuwarten. Und auch hier gibt es wieder die für Muse passenden Zutaten zu hören: Eingängige Melodie, Rhythmus- und Stimmungswechsel.

Genau wie sein Vorgänger „Hyper Music“ ist „Plug In Baby“ ein etwas härterer Song mit treibendem Rhythmus. Und das Stück weist ebenfalls einen sehr eingängigen Refrain auf, den man als Mann allerdings nur schwerlich mitintonieren kann…

Das längste Stück auf dem Album, das über sieben Minuten lange „Citizen Erased“, gefällt durch seine Stimmungswechsel, „Screenager“ wirkt dagegen fast schon experimentell und fällt im Vergleich zu den anderen zehn Stücken völlig aus dem Rahmen.

„Feeling Good“ lässt den Hörer ein Supertramp-Gedächtnis-Keyboard hören und kann wieder durch eine schöne Melodie und seine klasse Rhythmusfraktion punkten. Blieben noch „Darkshines“, eine für das Album sehr ruhige Nummer, die lediglich beim Refrain an Fahrt gewinnt und „Megalomania“ ein fast schwebendes und sphärisches Stück, welches von einer Orgel dominiert wird.

Fazit: Die Musik von Muse ist sehr melodiös, aber klar, die Geister werden sich am Gesang scheiden. Der ist außergewöhnlich und die- oder derjenige, die oder der diesen nicht sofort verteufelt, kann auf „Origin Of Symmetry“ einige richtig gute Songs finden, die zum Teil begeistern, zumindest allerdings ganz nett anzuhören sind. Muse ist sicherlich kein 08/15-Pop-Band. Und „Origin Of Symmetry“ ist beileibe kein Allerweltsalbum. Von mir gibt es für die Scheibe elf Punkte.

Anspieltipps: New Born, Bliss, Space Dementia, Hyper Music, Citizen Erased, Micro Cuts