Mittwoch, 18. Januar 2017

Klaus Schulze – Mirage




Klaus Schulze – Mirage


Besetzung:

Klaus Schulze – synthesizers


Label: Brain Metronome (MIG Music)


Erscheinungsdatum: 1977 (remastert 2016)


Stil: Elektronische Musik


Trackliste:

1. Velvet Voyage (28:13)
     1. 1984
     2. Aeronef
     3. Eclipse
     4. Evasion
     5. Lucid Interspace
     6. Destination Void
2. Crystal Lake (29:11)
     1. Xylotones
     2. Chromewaves
     3. Willowdreams
     4. Liquid Mirrors
     5. Springdance
     6. A Bientôt


Bonus Track der remasterten Albumausgabe:

3. In Cosa Crede Chi Non Crede? (19:35)

Gesamtspieldauer: 1:17:01




„Mirage“ heißt das achte Studio-Album des Berliner Musikers Klaus Schulze, wenn man denn den im selben Jahr erschienenen Soundtrack, „Body Love“, mitrechnet. Im Jahr 1977 erschien die Scheibe ursprünglich auf dem Label Brain, wurde 2016 allerdings auf MIG Music in einer remasterten Fassung und mit einem Bonus-Titel wieder neu veröffentlicht, nachdem sie im Jahr 2005 schon bei Revisited Records neu aufgelegt worden war.

Auf „Mirage“ klingt die Musik des Klaus Schulze deutlich weniger spacig, das Weltall hatte irgendwie ausgedient. Sehr viel mehr klingen die elektronischen Gebilde des Ex-Tangerine Dream Schlagzeugers nun mystisch und verwunschen. Dabei passiert nicht allzu viel in diesen fast halbstündigen Titeln. Eine dichte und düstere Atmosphäre wird auf „Mirage“ in den Liedern „Velvet Voyage“ sowie „Crystal Lake“ transportiert, Melodien sind nur sehr wenige oder gar keine auszumachen. Alles wirkt auf seine Art und Weise irgendwie hypnotisch durch die immerwährenden Wiederholungen. Es ist wahrlich einzig und allein nur noch die vermittelte Stimmung, die zählt. Synthesizerlagen über Synthesizerlagen bauen sich auf und werden übereinander gelegt, füllen schließlich den Raum vollständig aus. Sonst passiert nicht viel auf „Mirage“.

Gleiches gilt für den Bonustrack „In Cosa Crede Chi Non Crede?“, der bereits auf dem 1999 erschienen Kompilationsalbum „Trailer“ veröffentlicht worden war. Auch hier sind es nicht mehr Klänge, die aus den Weiten des Alls zu kommen scheinen, sondern eher bedrückende Stimmungen an irgendwelchen dunklen Orten dieser Welt. Genau solche Assoziationen kommen beim Hören dieser Musik auf.

Fazit: „Melodien scheinen völlig überschätzt zu werden“, könnte eine Botschaft der Musik auf „Mirage“ von Klaus Schulze sein. „Velvet Voyage“ sowie „Crystal Lake“ stehen nur noch für musikalische Atmosphären, genau wie das hinzugefügte Bonus-Lied „In Cosa Crede Chi Non Crede?“. Hört man diese Musik laut und entspannt, kann man gar nicht verhindern, kleine gedankliche Reisen zu irgendwelchen mystischen und geheimnisvollen Orte anzutreten. Viele Musikhörerinnen und Musikhörer wird diese Art der Musik langweilen. Für all jene, die sich auf solche Töne einlassen können, stellt „Mirage“ allerdings einen kleinen Urlaub vom Alltag dar. Acht Punkte.

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