Donnerstag, 6. Dezember 2018

Spock’s Beard – The Oblivion Particle




Spock’s Beard – The Oblivion Particle


Besetzung:

Ted Leonard – lead vocals, guitars
Alan Morse – electric guitar, acoustic guitar, pedal steel guitar, lap steel guitar, mandolin, autoharp, backing vocals
Ryo Okumoto – organ, mellotron, piano, synths, clavinet, vocoder
Dave Meros – bass, backing vocals, lead vocals on "Iron Man"
Jimmy Keegan – drums, percussion, timpani, backing vocals, lead vocals on "Bennett Built A Time Machine"


Gastmusiker:

David Ragsdale – violin on "Disappear"
Nick D‘Virgilio – drums on "Iron Man"


Label: InsideOut Music


Erscheinungsdatum: 2015


Stil: Retro Prog, Melodic Rock


Trackliste:

1. Tides Of Time (7:48)
2. Minion (6:56)
3. Hell‘s Not Enough (6:23)
4. Bennett Built A Time Machine (6:55)
5. Get Out While You Can (4:58)
6. A Better Way To Fly (9:01)
7. The Center Line (7:05)
8. To Be Free Again (10:29)
9. Disappear (6:36)

Special Edition Bonus Track:

10. Iron Man (6:14)

Gesamtspieldauer: 1:12:31



„The Oblivion Particle“ nannte die US-amerikanische Progressive Rock Band Spock’s Beard ihr zwölftes Studioalbum. Dieses erschien am 21. August 2015 auf dem Plattenlabel InsideOut Music. Zum letzten Mal hört man auf dem Album den Schlagzeuger Jimmy Keegan, der die Band im Oktober 2016 aus persönlichen Gründen verließ. Dafür ist Nick D‘Virgilio auf „The Oblivion Particle“ beim Bonus Track wieder am Schlagzeug zu hören, der Spock’s Beard nach „X“ verlassen hatte.

Seltsam ist allerdings etwas anderes an diesem Album. Auf „The Oblivion Particle“ stammen die Lieder „Minion“ und „Hell's Not Enough“ aus der Feder von Sänger Ted Leonard. Der Titel „The Center Line“ wurde von Alan Morse und Ryo Okumoto komponiert. „Tides Of Time“ stammt von Stan Ausmus, einem Musiker, der schon auf vorherigen Platten von Spocks Beard Lieder beigetragen hatten. Die restlichen fünf Titel stammen von John Boegehold, ebenfalls Gastmusiker und Co-Autor auf früheren Erscheinungen von Spock’s Beard. Somit wurde überraschenderweise nur wenig auf dieser Platte vom eigentlichen Stammpersonal der Band selbst komponiert.

Der Musik tut dies allerdings keinen Abbruch, auf „The Oblivion Particle“ hört man durchaus melodischen Progressive Rock, der auch mit einer Mixtur von Melodic Rock und Neo Prog beschrieben werden kann. Viele – nicht alle – der Lieder gehen bereits beim ersten Mal des Hörens ins Ohr, klingen melodisch und eingängig. Auch gibt es für Freundinnen und Freunde eher progressiver Töne einiges auf diesem Album zu entdecken. Neben den bereits erwähnten melodischen Passagen erklingen rockigere Abschnitte, die perfekt miteinander verbunden ein spannendes Gesamthörerlebnis ergeben. Und für Liebhaber der eher frickeligen Fraktion wird an der einen oder anderen Stelle auch immer wieder etwas geboten. Langeweile kommt damit sicherlich nie auf. Als Bonus-Lied der „Special Edition“-Ausgabe der Platte gibt es noch das Black Sabbath Cover „Iron Man“ am Ende des Albums zu hören. Warum dieses noch hinterhergeschoben wurde erschließt sich mir nicht ganz. Ted Leonard versucht ein wenig wie Ozzy Osbourne zu klingen und ansonsten passt dieses Lied stilistisch überhaupt nicht zum Rest der Scheibe.

Die Höhepunkte auf „The Oblivion Particle“ heißen „Bennett Built A Time Machine“, „A Better Way To Fly“ sowie „To Be Free Again“. Zugegebenermaßen enthalten gerade diese Nummern einiges an Melodic Rock, doch gerade damit können Spock’s Beard auf dem Album am allermeisten überzeugen. Zudem variieren die Musiker in diesen Stücken, die allesamt von John Boegehold komponiert wurden, Atmosphären und Stimmungen in wunderschöner Weise, sodass man in diese Musik bestens eintauchen und sich darin verlieren kann. Und gerade die Nummer „A Better Way To Fly“ besitzt dabei auch einige progressivere Ansätze.

Fazit: Eine durchaus gelungene Platte ist das zwölfte Studioalbum der US-amerikanischen Progressive Rock Band Spock’s Beard geworden. Zu viel Progressive Rock hört man darauf zwar nicht mehr, dafür jedoch gut gemachten und eingängigen Melodic Rock, der durchaus zu gefallen und überzeugen weiß. Die Mischung aus beiden Stilrichtungen bewirkt, dass dieses Album nie langweilig wird. Leider scheint den Musikern jedoch die kreative Ader abhanden gekommen zu sein, da die Lieder mehr von außerhalb der Band stehenden Musikern geschrieben wurde, denn von den Band-Mitgliedern selbst. Doch gut klingt es trotzdem. Zehn Punkte.

Anspieltipps: Bennett Built A Time Machine, A Better Way To Fly, To Be Free Again