Freitag, 27. Oktober 2017

Electric Light Orchestra – Alone In The Universe




Electric Light Orchestra – Alone In The Universe


Besetzung:

Jeff Lynne – lead & backing vocals, guitar, bass, piano, drums, keyboards, vibraphones


Gastmusiker:

Steve Jay – shaker, tambourine
Laura Lynne – backing vocals on „Love And Rain” und „One Step At A Time”


Label: Sony Music


Erscheinungsdatum: 2015


Stil: Pop


Trackliste:

1. When I Was A Boy (3:13)
2. Love And Rain (3:30)
3. Dirty To The Bone (3:06)
4. When The Night Comes (3:22)
5. The Sun Will Shine On You (3:30)
6. Ain't It A Drag (2:36)
7. All My Life (2:51)
8. I'm Leaving You (3:08)
9. One Step At A Time (3:21)
10. Alone In The Universe (3:55)


Bonus Tracks:

11. Fault Line (2:07)
12. Blue (2:35)

Gesamtspieldauer: 37:18




Jeff Lynne hat es also nochmals gemacht. Im Jahr 2015 veröffentlichte der gebürtige Engländer das vierzehnte Album seiner Band Electric Light Orchestra. Dieses Mal spielte er praktisch alle Lieder selbst ein die, wie auch bereits in der Vergangenheit, erneut von ihm alleine komponiert worden sind. Lediglich seine Tochter Laura Lynne ist bei zwei Titeln als Backgroundsängerin zu hören und Toningenieur Steve Jay klappert mit dem Shaker und dem Tamburin. Alles selbst komponiert und selbst eingespielt, da kann man dann auch den Namen der Band gleich entsprechend mit anpassen. Aus dem Electric Light Orchestra ist mit dem Album „Alone In The Dark“ Jeff Lynne’s ELO geworden. Was allerdings auch dem Umstand geschuldet ist, dass sich ehemalige Mitglieder des Electric Light Orchestras auf ihren Touren immer mit dem Namen ELO schmücken und hier Jeff Lynne mal ein Zeichen setzen wollte. Erschienen ist die Scheibe am 13. November 2015 auf dem Plattenlabel Sony Music.

„Alone In The Dark“ enthält noch die Musik, mit der Jeff Lynne und sein Electric Light Orchestra in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts so erfolgreich wurde. Progressive Rock ist das natürlich an keiner Stelle mehr, von Rock kann man hier auch nicht mehr reden, dafür findet sich auf der Platte jede Menge Pop-Musik, mit der Jeff Lynne versucht sich eingängig und melodiös anzuhören, vielleicht nochmals einen Ohrwurm zu generieren. Doch das schafft er leider nicht mehr. „Alone In The Dark“ ist ein eher biederes, manchmal etwas altbackenes Werk geworden, welches nur noch mit Sentimentalitäten in Erinnerung an vergangene Zeiten zu spielen scheint. Trotzdem scheint dies vor allen Dingen in England anzukommen, wo die Platte nach über 300.000 verkauften Kopien mit Platin ausgezeichnet wurde.

Nein, überzeugend klingt das alles nicht mehr, sehr viel eher langweilig und aufgewärmt. Die Lieder hören sich größtenteils genauso an, wie sie bereits auf den erfolgreichen Scheiben des Electric Light Orchestras geklungen haben. Das war damals schon sehr oberflächlicher Pop, daran hat sich nichts mehr geändert. Manche Bands schaffen es mit einer Neuauflage der alten Klänge nach vielen Jahren nochmals zu punkten, indem sie etwas Neues basierend auf Vergangenem entwickeln. Jeff Lynne gelingt das allerdings nicht mehr. Er macht einfach da weiter, wo er schon mal war. Anhören kann man die Lieder größtenteils natürlich gut, doch sie hinterlassen keinen Eindruck mehr, laufen mit und durch. Einzig das zweite Lied der Platte, „Love And Rain“, sticht da ein klein wenig heraus, schafft es deutlicher zu überzeugen. Der Rest ist Pop, einfacher, zwar noch melodiöser, jedoch langweiliger Pop.

Überraschend übrigens auch, warum man bei einer Neuveröffentlichung gleich zwei Bonus Tracks hinzufügt. Der Grund hierfür ist die sogenannte „Deluxe Edition“. Ohne diese zwei Titel, also in der Original-Ausgabe des Albums, hat die Scheibe allerdings auch nur etwas über 32 Minuten Spieldauer. Sehr gelungen ist dagegen das Cover des Albums, welches mit einer 3D-Oberfläche ausgeliefert wurde. Das gibt es sonst auch nicht so häufig und zumindest hier bleibt Jeff Lynne’s ELO in positiver Erinnerung.

Fazit: Nun, wer die Musik der erfolgreichen Zeit des Electric Light Orchestras mag, diesen durchdeklinierten Pop, die oder der wird wohl auch von „Alone In The Dark“ nicht enttäuscht werden. Steht man dagegen auf das Besondere in der Musik, wird man auf diesem Album nicht fündig. Das ist keine Musik, die man verteufeln muss, Begeisterung kommt damit bei Freunden von Rock Musik aber sicherlich nicht auf. Sieben Punkte.

Anspieltipps: When I Was A Boy, Love And Rain, Alone In The Universe