Sonntag, 26. Mai 2013

Leonard Cohen – Dear Heather




Leonard Cohen – Dear Heather


Besetzung:

Leonard Cohen – vocals, guitar, jew’s harp, piano


Gastmusiker:

Sharon Robinson – various instruments, vocals
Roscoe Beck – bass
John Bilezikjian – oud
Richard Crooks – drums
John Crowder – bass, vocals
Johnny Friday – drums
Ron Getman – steel guitar, vocals
Bill Ginn – piano
Raffi Hakopian – violin
Garth Hudson – accordion
Sarah Kramer – trumpet
Sarah Kramer – trumpet
Jeremy Lubbock – string arrangements
Paul Ostermayer – flute
Stan Sargeant – bass
Bob Sheppard – tenor saxophone
Anjani Thomas – piano, vocals, backing vocals
Mitch Watkins – guitar, vocals


Label: Columbia Records


Erscheinungsdatum: 2004


Stil: Pop, Blues, Soul


Trackliste:

1. Go No More A-Roving (3:43)
2. Because Of (3:03)
3. The Letters (4:48)
4. Undertow (4:22)
5. Morning Glory (3:32)
6. On That Day (2:07)
7. Villanelle For Our Time (5:57)
8. There For You (4:40)
9. Dear Heather (3:43)
10. Nightingale (2:31)
11. To A Teacher (2:36)
12. The Faith (4:20)
13. Tennessee Waltz (4:05)

Gesamtspieldauer: 49:27




70 Jahre war Leonard Cohen 2004 geworden, als mit “Dear Heather” sein elftes Studio-Album erschien. Dieses steht in direkter Tradition zur vorherigen Platte, die Musik ist ähnlich geartet: Sehr ruhig, mitunter fast schon monoton, viel weiblicher und souliger Hintergrundgesang. Allerdings ist auf jeden Fall schon mal positiv anzumerken, das hier jetzt wieder Musiker zum Einsatz kamen, um das Ganze auch einzuspielen. Also zum Beispiel kein Drum-Computer mehr, sondern ein Mensch, der auf eine Trommel und diverse Becken schlägt, wenn auch sehr zurückhaltend, bei dieser sehr sentimentalen bis melancholischen Musik.

Nun genau diese muss man mögen, oder man kann das eben nicht. Viel dazwischen wird es nicht geben. Diese rauchige Stimme ist da, aber hier auf „Dear Heather“ redet sie mehr, als sie singt. Ruhiger Sprechgesang, der ganz sanft mittels diverser Musikinstrumente begleitet wird, unterstützt durch soulige Frauenstimmen. Folk ist das definitiv nicht mehr, davon hatte sich Leonard Cohen aber schon vor vielen, vielen Jahren verabschiedet. Auf „Dear Heather“ gibt es eine ganze Menge sehr unaufgeregte Musik zu hören, die dieses Mal auch nicht so „technisch“ klingt, wie oftmals auf den Vorgänger-Alben, als dort die echten Musik-Instrumente fehlten. Meist stimmt diese Feststellung für „Dear Heather“, nicht jedoch beim zugegebenermaßen sehr gewöhnungsbedürftigen Titelsong selbst. Der ist dagegen irgendwie experimentell bis plastikmäßig und eben wieder so unvorteilhaft instrumentiert.

Fazit: Es ist nur noch wenig übriggeblieben von der Magie der Musik des Leonard Cohen. Klar die Stimme zieht einen immer noch in seinen Bann. Tief und sonor und hier auch nicht übertrieben. Aber das war es auch schon. Die paar kleineren Höhepunkte der Platte sind von jeder Menge Belanglosigkeit umgeben, die bei mir einfach nicht zünden will. Vielleicht ist aber auch genau dies das Problem, da ich die ersten Platten des Kanadiers zuerst kannte. Die waren auch traurig, sentimental, melancholisch und nur sehr zurückhaltend instrumentiert. Ruhige, stille Musik eben. Genau wie auf „Dear Heather“. Aber die Titel auf den früheren Alben hatten etwas, was diese hier nicht mehr oder nur noch sehr wenig haben oder aber was sich mir einfach nicht erschließen will. Etwas, was die Magie der Musik ausmacht. Etwas, das bestimmt, ob Musik wirkt oder eben nicht. Hier bei „Dear Heather“ bin ich bei „oder eben nicht“ angekommen. Sechs Punkte.

Anspieltipps: The Letters, There For You, The Faith