Sonntag, 6. März 2016

Steve Hackett – Highly Strung




Steve Hackett – Highly Strung


Besetzung:

Steve Hackett – guitar, vocals, harmonica


Gastmusiker:

Nick Magnus – keyboards
John Acock – synthesizers
Chris Lawrence – contrabass
Ian Mosley – drums
Nigel Warren-Green – cello


Label: Charisma Records


Erscheinungsdatum: 1983


Stil: Pop Rock, Progressive Rock


Trackliste:

1. Camino Royale (5:28)
2. Cell 151 (3:30)
3. Always Somewhere Else (4:02)
4. Walking Through Walls (3:48)
5. Give It Away (4:08)
6. Weightless (3:31)
7. Group Therapy (5:47)
8. India Rubber Man (2:31)
9. Hackett To Pieces (2:40)

Gesamtspieldauer: 37:01




Die sechste Solo-Platte, die Steve Hackett im Jahr 1983 unter dem Titel „Highly Strung“ veröffentlichte, war praktisch genauso enttäuschend, wie das zwei Jahre zuvor entstandene Album „Cured“. Die 80er Jahre hatten definitiv – zwar nicht nur bei Steve Hackett, doch hier auch sehr ausgeprägt – für den kompositorischen Untergang von so manchem Musiker der Progressive Rock Ära der 70er Jahre gesorgt.

Und so gibt es auf „Highly Strung“ eine krude geratene Mischung aus Pop-Rock Titeln, häufig in die Mainstream-Schiene abdriftend, die allerdings dann noch ein ganz klein wenig nach Progressive Rock klingen, wenn es sich um Instrumentaltitel wie „Always Somewhere Else“ oder „Hackett To Pieces“ handelt. Jedoch muss nicht alles, was die Überschrift Progressive Rock zumindest noch halbwegs trägt, auch gut beziehungsweise gelungen sein. Im Falle der zwei genannten Titel klingt das alles ein wenig uninspiriert und geradezu so, als wolle Steve Hackett solche Musik einfach nicht mehr machen und diese hier sei lediglich noch ein Zugeständnis an seine früheren Fans.

Der Rest der Platte ist größtenteils unfassbar stumpfsinniger Pop-Rock. „Schönes“ Beispiel ist die Nummer „Walking Through Walls“, bei dem einen fast die Worte fehlen, um auszudrücken, wie schlecht dieses Lied wirklich ist. Eine Art Pop, der weder eingängig, interessant oder sonst was ist. Das ist dann wirklich schlechte Musik. Leider ist dies allerdings nicht der einzige „Ausrutscher“ nach unten auf „Highly Strung“. Positiv herausstellen kann man vielleicht noch das Lied „Cell 151“. Durch den Einsatz des Cellos wird die Nummer interessant, ist sogar auch beim Gesangsteil melodisch und weiß auch bei den langen Instrumentalpassagen zu überzeugen. Der Höhepunkt der Platte, auf einem ansonsten fast Höhepunkt-freien Album.

Positiv kann man an dieser Stelle auch noch anführen, dass es hier nun wieder ein echtes Schlagzeug zu hören gibt, dieser unsägliche Computer-Beat hier nicht mehr die ganze Scheibe dominiert. Steve Hackett ist ein toller Gitarrist, das hört man auf „Highly Strung“ an der einen oder anderen Stelle, jedoch leider viel zu wenig und selten. Keyboards und Synthesizer stehen dominant im Vordergrund – aber wie sollte das auch anders sein, bei einem Album aus den frühen 80er Jahren.

Fazit: Einen Tick besser als „Cured” ist „Highly Strung“ geworden – allerdings nur einen Tick. Das liegt zum einen an der Instrumentierung und an manchem Lied, welches dann doch ein klein wenig spannender klingt. Oftmals hört man auf „Highly Strung“ jedoch Mainstream Pop-Rock-Lieder, die vom ersten bis zum letzten Takt nerven. Sicherlich kein Höhepunkt in der Diskographie des Steve Hackett, eher etwas belang- und witzlos. Sechs Punkte.

Anspieltipps: Cell 151