Dienstag, 26. Juni 2018

Beardfish – The Void




Beardfish – The Void


Besetzung:

Rikard Sjöblom – lead vocals, guitar, keyboards & percussion
Magnus Östgren – drums, percussion, vocals & guitar solo on "Turn To Gravel"
Robert Hansen – bass & vocals
David Zackrisson – guitar, vocals, keyboard on "Where The Lights Are L ow" & percussion


Gastmusiker:


Andy Tillison – intro narration


Label: InsideOut Music


Erscheinungsdatum: 2012


Stil: Hard Rock, Progressive Rock


Trackliste:

1. Introduction (0:28)
2. Voluntary Slavery (6:35)
3. Turn To Gravel (5:28)
4. They Whisper (6:09)
5. This Matter Of Mine (7:10)
6. Seventeen Again (7:41)
7. Ludvig & Sverker (8:05)
8. He Already Lives In You (6:39)
9. Note (15:56)
I. Note
II. Descending
III. The Void
IV. Note (Reprise)
10. Where Lights Are Low (5:32)

Gesamtspieldauer: 1:09:47



„The Void“ nannte die schwedische Band Beardfish ihr siebtes Studio-Album. Lediglich eines sollte noch folgen, bevor die Musiker am 11. Juli 2016 bekanntgaben, dass sie von nun an getrennte Wege gehen werden. „The Void“ erschien im Jahr 2012 auf dem Plattenlabel InsideOut Records und ging den Weg, der mit dem Vorgängeralbum „Mammoth“ bereits eingeschlagen worden war, weiter. Auch auf „The Void“ hört man Hard Rock bis Metal – allerdings in beiden Fällen eben auch nicht nur.

„The Void“ startet zu Beginn jedoch mit Hard Rock durch. Da wird gerockt, als ob es kein Morgen geben würde, die Riffs sausen aus den Boxen und ab und an nähert sich die Band passagenweise sogar dem Genre Speed-Metal an. Glücklicherweise sind das allerdings immer nur kurze Ausflüge, die harte Grundstimmung bleibt jedoch praktisch immer erhalten. So läuft das Album in der ersten Hälfte ein wenig durch, aufhorchen lässt da am ehesten noch die Nummer „They Whisper“, die komplexer, vielschichtiger und trotzdem auch eingängiger klingt.

„This Matter Of Mine“ ist dann ein weiterer Rocker inklusive der bereits erwähnten Ausflüge in den Speed Metal. Mit der Nummer „Seventeen Again“ ändert sich nun allerdings die Musik auf „The Void“ deutlich. Dieses Lied stellt einen jazzigen und kurzweiligen Ausflug dar, der dann auch in den Außenbezirken des Progressive Rock fischt. Das Lied ist allerdings beim ersten Mal des Hörens nicht ganz einfach zu verstehen und genauso wenig zugämglich. Diese Nummer bedarf gewiss mehrerer Durchläufe, bis sie zündet. Dies geht beim folgenden Titel „Ludvig & Sverker“ deutlich schneller. Jetzt bewegen sich die Schweden auf den Pfaden des Progressive Rock. Das Lied ist verschachtelt und verspielt und verfügt auch über Melodien, die gerne hängenbleiben. „He Already Lives In You“ startet anschließend sanft mit einem Piano, um dann allerdings erneut wieder mächtig loszurocken und somit den ersten Teil des Albums nochmal aufleben zu lassen.

Der Longtrack auf „The Void“, das Lied „Note“, ist in vier Abschnitte unterteilt und nun ganz eindeutig im Progressive Rock beheimatet. Sehr abwechslungsreich werden einem hier Melodien und Rhythmen serviert. Dazu erklingt immer wieder ein fetter Orgelsound – wie übrigens auch bei „They Whisper“ – der dem Ganzen das i-Tüpfelchen aufsetzt. Zwar ist dieses Lied nicht durchgängig mitreißend, Langeweile kommt jedoch ganzbestimmt nie auf und im weiteren Verlauf umschmeicheln auch noch sehr harmonische Piano-Klänge das Ohr. Beendet wird „The Void“ mit einem Rock-Titel, der jedoch sanft eingespielt wurde und genau so das Album ausklingen lässt.

Fazit: Ein Hard Rock Album mit größeren (Progressive Rock) und kleineren (Jazz Rock) Ausflügen ist „The Void“ der schwedischen Band Beardfish geworden. Den Vorwurf langweilig zu sein, kann man den vier Musikern wahrlich nicht machen. Allerdings fischen schon sehr viel andere Bands im Bereich des Hard Rock, was nicht unbedingt das Metier der Schweden ist. Somit klingen Beardfish immer dann am Besten, wenn sie anders und progressiver als der Mainstream sein wollen und auch sind. Manchmal funktioniert das auch auf „The Void“ ganz gut. Neun Punkte.

Anspieltipps: They Whisper, Ludvig & Sverker, Note