Mittwoch, 9. Februar 2022

Wovenhand – Silver Sash

 



Wovenhand – Silver Sash


Besetzung:

David Eugene Edwards – vocals, guitars, banjo, moog
Ordy Garrison – drums
Chuck French – bass, guitars, moog, piano, drones, samples, percussion
Neil Keener – bass


Gastmusiker:

Dylan Nadon – moog




Erscheinungsjahr: 2022


Stil: Alternative Rock, Gothic


Trackliste:

1. Temple Timber (3:56)
2. Acacia (3:28)
3. Duat Hawk (3:25)
4. Dead Dead Beat (3:21)
5. Omaha (3:44)
6. Sicagnu (2:37)
7. The Lash (4:10)
8. 8 Of 9 (4:29)
9. Silver Sash (3:24)

Gesamtspieldauer: 32:38



Ganze sechs Jahre ließ sich David Eugene Edwards dieses Mal Zeit, um das neunte Album von Wovenhand zu veröffentlichen. „Silver Sash“ heißt dieses und erschien am 4. Februar 2022 auf dem deutschen Plattenlabel Glitterhouse Records – wie auch viele der vorherigen Veröffentlichungen von Wovenhand.

Wovenhand entstand im Jahr 2001 als Soloprojekt des David Eugene Edwards, welches zunächst neben seinem Bandprojekt 16 Horsepower existierte. 16 Horsepower stand für Alternative Country, davon ist bei Wovenhand inzwischen so gut wie nichts mehr zu hören. Auf „Silver Sash“ bekommt man eine Mischung aus Americana und Gothic geboten. Dunkel, düster, bedrohlich und dieses Mal auch deutlich rockiger, als noch auf den vorherigen Veröffentlichungen. Die Texte behandeln selbstverständlich wieder christliche Themen. Diese werden mitunter fast schon beschwörerisch und dadurch noch intensiver eingesungen.

Das klingt insgesamt durchaus kantig. „Hübsche“ Melodien, die man mitsummen könnte, sucht man auf „Silver Sash“ vergeblich. Es ist diese Atmosphäre, mit der die einzelnen Lieder zu punkten verstehen. Sphärische Abschnitte entwickeln sich zu rockigen Passagen und die bedrohliche Stimmung wird ungebremst mit übertragen. Definitiv hört man auf diesem Album keine Gute-Laune-Musik, sondern dunkle und durchaus auch besondere Lieder. Und mit dem fast schon verstörenden Titellied wird man schließlich aus dem Album entlassen.

Mein Favorit auf „Silver Sash“ heißt „8 Of 9“. Dieses Lied erklingt irgendwie im Andenken an 16 Horsepower und besitzt trotz seiner ebenfalls gedrückten Stimmung eine zumindest phasenweise eingängige Melodie und das Banjo im Hintergrund lockert die Atmosphäre etwas auf. Eine spannende Nummer, die bereits beim ersten Mal des Hörens wirkt.

Fazit: „Silver Sash“ bedeutet auf Deutsch „Silberne Schärpe“. Würde das Album „Schwarze Schärpe“ heißen, wäre der Titel des Albums fast noch treffender gewählt, wenn er sich auf die Stimmung dieses Albums beziehen würde. Die Musik, die man hier zu hören bekommt ist dunkel, düster, mahnend und beschwörend. Keine Gute-Laune-Musik, dafür spannende Musik, die bewegt. Allerdings kreierte David Eugene Edwards auf seinen vorherigen Alben immer wieder auch Lieder, die eingängig sofort das Ohr umschwirrten. Diese gibt es auf „Silver Sash“ nun deutlich weniger zu hören. Hörenswert ist das für alle, die etwas Besonderes in der Musik suchen aber natürlich trotzdem. Neun Punkte.

Anspieltipps: 8 Of 9