Dienstag, 19. Juni 2012

The Alan Parsons Project – Vulture Culture





The Alan Parsons Project – Vulture Culture


Besetzung:

Alan Parsons – keyboards, dx7 synthesizer, fairlight
Eric Woolfson – piano, vocals, keyboards
David Paton – vocals, bass
Chris Rainbow – vocals, backing vocals, harmony vocals
Mr Laser Beam – oral rendition
Richard [Trix] Cottle – synthesizers, sequencers, keyboards, saxophone
Ian Bairnson – guitars
Stuart Elliott – drums and percussion
Lenny Zakatek – vocals
Monica, Abby Road Canteen – oral rendition
Colin Blunstone – vocals


Label: Sony Music


Erscheinungsdatum: 1985


Stil: Pop


Trackliste:

1. Let's Talk About Me (4:29)
2. Separate Lives (4:38)
3. Days Are Numbers (The Traveller) (4:53)
4. Sooner Or Later (4:25)
5. Vulture Culture (5:23)
6. Hawkeye (3:49)
7. Somebody Out There (4:56)
8. The Same Old Sun (5:27)


Bonus Tracks:

9. No Answers Only Questions (Final Version) (2:12)
10. Separate Lives (Alternative Mix) (4:19)
11. Hawkeye (Demo) (3:18)
12. The Naked Vulture (10:44)
13. No Answers Only Questions (First Attempt) (2:57)




1985 veröffentlichte das Alan Parsons Projects sein achtes Album unter dem Titel „Vulture Culture“. Diese Platte befasst sich inhaltlich mit unserer Konsumgesellschaft und versucht dieses Thema aus verschiedenen Blickwinkeln zu beleuchten. Und wer sich nach dem siebten Album „Ammonia Avenue“ fragte, ob es denn musikalisch gesehen für diese Band noch schlechter werden könnte, der erhält hier die Antwort: Ja, sogar ganz eindeutig. „Vulture Culture“ ist eine Ansammlung „billigster“ Popsongs, die sich den Weg in das Ohr bahnen, um das Hirn auf der anderen Seite des Kopfes sofort wieder zu verlassen. Das Alan Parsons Project bewegt sich hier in der Nähe des Deutschen Schlagers. Auf „Vulture Culture“ werden mitunter einfachste Harmonien von der Drum-Maschine unterstützt, um es wirklich absolut glattgebügelt klingen zu lassen. Als Beispiel sei hier Lied Nummer zwei, „Seperate Lives“, genannt. Unfassbar.

Eine andere Variante ist, dass die Songs vor Schmalz nur so triefen, wie zum Beispiel bei „Days Are Numbers (The Traveller)“, bei dem Assoziationen zu „Heal The World“ von Michael Jackson aufkommen. Und auch das ursprünglich letzte Stück des Albums, „The Same Old Sun“ geht ganz stark in diese Richtung - in die Richtung des schmachtenden Schlagers.

Beachtenswert sind nur wenige Stücke. Da wäre zum Beispiel „Hawkeye“, ein Instrumentalstück. Nicht überragend, allerdings noch annehmbar. Und „Somebody Out There“. Das Lied fängt zwar ebenfalls wieder gewöhnungsbedürftig an, wird dann allerdings ein wirklich ganz netter Popsong, der spannend klingt und eine schöne Melodie hat.

Erwähnenswert an dieser Stelle vielleicht auch noch, dass auf „Vulture Culture“, als bis dahin einziges Album des Alan Parsons Projects, auf eine orchestrale Instrumentierung verzichtet wurde. Auf dieses Stilmittel wurde bei den anderen Alben immer wieder und manchmal auch öfters zurückgegriffen. Eine Aussage über die Qualität der Musik lässt sich aus dieser Information allerdings natürlich nicht ableiten.

Das war es schon, nein halt, es gibt ja wieder die üppigen Zugaben in Form von Bonus-Tracks auf der remasterten Version von 2007. Und da fällt gleich der erste Track „No Answers Only Questions“ positiv auf. Eine Nummer, instrumentiert nur mit Akustikgitarre und Gesang. Nett gemacht. Und dann gibt es auch wieder das Medley aus allen Titeln in Form von „The Naked Vulture“. Eine immerhin durchdachte Zugabe, wenn auch die Musik gewaltig zu wünschen übrig lässt.

Fazit: Ich frage mich, warum ich diese CD besitze. In meinem musikalischen Weltbild ist die Musik auf „Vulture Culture“ unterste Kategorie. Das ist einfallsloser, billiger und langweiliger Pop, der in keinster Weise überzeugen, geschweige denn begeistern kann. Mit „Somebody Out There“ und „No Answers Only Questions“, gibt es nur zwei etwas bessere Titel, die dann dem Album jeweils noch einen Punkt einbringen. Bezeichnender Weise ist ein Track davon sogar eine Zugabe. Mehr als zwei Punkte gehen für mich allerdings wahrlich nicht. Warum nur besitze ich diese CD?

Anspieltipps: Hawkeye, Somebody Out There, No Answers Only Questions