Montag, 31. Mai 2021

Justin Sullivan – Surrounded

 



Justin Sullivan – Surrounded


Besetzung:

Justin Sullivan – vocals, guitars


Gastmusiker:

Anna Douglas – vocals, backing vocals
Laura Shackleton – vocals, backing vocals
Michael Dean – percussion, backing vocals
Jon Thorne – bass
Tom Moth – harp
Henning Nugel – violins, violin effects, flute
Matthew Evens – vibraphone
Tobias Unterberg – cello
Marshall Gill – guitar drones
Ceri Monger – dulcimer
Matt Bourne – harmonium
Dean White – guitar, guitar effects
Shir-Ran Yinon – violins
Jamie Lockhart – piano


Label: Ear Music


Erscheinungsjahr: 2021


Stil: Independent Rock, Folk Rock


Trackliste:

1. Dirge (3:41)
2. Amundsen (4:03)
3. Coming With Me (4:10)
4. Clear Horizon (3:32)
5. Stone And Heather (4:46)
6. 28th May (4:42)
7. Akistan (3:31)
8. Unforgiven (4:06)
9. Sao Paulo (4:37)
10. 1975 (4:32)
11. Sea Again (5:00)
12. Clear Skies (3:52)
13. Rip Tides (1:39)
14. Daughter Of The Sun (3:42)
15. Ride (4:24)
16. Surrounded (4:18)

Gesamtspieldauer: 1:04:43



Ganze achtzehn Jahre ist es inzwischen bereits her, dass Justin Sullivan sein erstes und bisher einziges Studioalbum „Navigating By The Stars“ veröffentlicht hat. Allerdings erschienen in dieser Zeit sieben neue New Model Army Platten, sodass der englische Musiker also alles andere als untätig war. War „Navigating By The Stars“ noch geprägt von den Eindrücken des 11. Septembers, so entstanden die Lieder zu seinem neuen Soloalbum „Surrounded“ in den ersten Wochen des Lockdowns.

Auf „Surrounded“ stehen die sanften und ruhigen Töne im Vordergrund. Meist ist es die akustische Gitarre und der eindringliche und auch unverwechselbare Gesang des Justin Sullivan, die in Kombination ein Lied prägen. Sehr intensiv klingt das über das ganze Album hinweg und wenn dann auch noch Streicher- oder Harfenklänge ertönen, fällt es noch mal leichter, ganz tief in diese Musik einzutauchen. Das ist auch der Unterschied zu einem New Model Army Album, bei dem es zwar auch diese ruhigen Momente zu hören gibt, doch häufig auch gerockt wird. Rockige Passagen hört man auf „Surrounded“ nicht oder mit ganz viel Wohlwollen ansatzweise.

Justin Sullivan macht auf „Surrounded“ das, was er sehr gut kann, nämlich Geschichten erzählen. Diese werden mit wunderschönen Melodien auf die Reise geschickt, die voller Melancholie, Sentimentalität und manchmal auch Traurigkeit erklingen. Es ist sanfte Musik, die man auf diesem Album zu hören bekommt, Musik, die ganz schnell ins Ohr geht und dort auch nachhallt.

Wenn man Justin Sullivan etwas vorwerfen möchte, dann sicherlich, dass alle Lieder im selben Stil gehalten sind. Allerdings bewirkt gerade dies, dass man dieses Album auflegt und vom ersten bis zum letzten Akkord in eine musikalische Welt eintauchen und sich ganz dieser wunderschönen Melancholie hingeben kann. Keine Spur Langeweile kommt da auf, viel mehr ist es eine Atmosphäre, die einen über die gesamte Laufzeit von „Surrounded“ einfängt, entschleunigt und irgendwie zur Ruhe kommen lässt. Ein Geschenk.

Fazit: Ich verfolge die Musik von Justin Sullivan beziehungsweise New Model Army bereits seit den 80er Jahren. Ich kenne alle Alben, habe ihn und seine Band bereits mehrmals live gesehen. Und immer wieder, mit jeder neuen Veröffentlichung bewegt mich diese Musik auf das Neue. Ein sehr schönes und ruhiges und trotzdem packendes Album ist „Surrounded“ geworden. Für die stillen Momente des Tages bestens geeignet. Elf Punkte.

Anspieltipps: Amundsen, Akistan