Samstag, 22. Dezember 2018

Pure Phase Ensemble 6 – Live At SpaceFest!




Pure Phase Ensemble 6 – Live At SpaceFest!


Besetzung:

Anton Newcombe – vocals, guitar, mellotron
Emil Nikolaisen – guitar
Karol Schwarz – guitar, vocals
Olga Masłowska – keyboard, vocals
Maciej Karmiński – drums
Marcin Lewandowski – bass
Jakub Zwirełło – guitar
Kacper Graczyk – electronic beats, synthesizers, backing vocals


Label: Nasiono Recordings


Erscheinungsdatum: 2017


Stil: Elektronische Musik, Psychedelic Rock, Independent Rock


Trackliste:

1. Intro (3:12)
2. Sorry Not Sorry (4:52)
3. Popol Vuh (9:46)
4. Balwan (6:47)
5. Tetno Pulsu (8:01)
6. God Drugs (6:16)
7. Warmin Up (1:05)
8. Getting Bored (4:17)

Gesamtspieldauer: 44:17




Das Pure Phase Ensemble hatte im Dezember 2016 den US-amerikanischen Sänger, Songwriter, Multi-Instrumentalisten, Produzenten und Gründer der Musikgruppe The Brian Jonestown Massacre Anton Alfred Newcombe zu Gast. Von der Besetzung des diesjährigen Pure Phase Ensemble war vom letzten Jahr lediglich Gitarrist und Sänger Karol Schwarz übrig geblieben. Ansonsten wurde die Vorgehensweise der letzten Jahre erneut aufgegriffen. Wieder fand in der ersten Dezemberwoche das SpaceFest Musikfestival in Danzig statt. Erneut trafen im Vorfeld dieser Veranstaltung Musiker aufeinander, die vorher noch nicht zusammengespielt hatten. Diese komponierten in einer Art Workshop Musik, welche sie anschließend live auf dem Festival einem Publikum präsentierten. Das Ergebnis können Interessierte ab Ende September 2017 in Form des Albums „Pure Phase Ensemble 6, Feat. Anton Newcombe Live At SpaceFest!“ nachhören.

Erneut ist die Musik der zusammengestellten Formation eine sehr atmosphärische und dichte geworden. Auch auf der sechsten Veröffentlichung dieses Projekts steht oft der sphärische Klang im Vordergrund. Ein breiter und warmer Synthesizer-Teppich wird durch diverse Zutaten mit Klang und Leben erfüllt, welche sehr intensiv aus den Boxen strömen. Dabei wirkt das Ergebnis – trotz der kurzen Entstehungszeit – keineswegs unausgegoren oder oberflächlich. Solch ein Lied wie „Popol Vuh“ erklingt voller einnehmender Atmosphäre und hüllt Hörerin wie Hörer stimmungsvoll ein.

Doch die Band kann in dieser Zusammensetzung auch rocken, wie solch Lieder wie „Balwan“ oder „Getting Bored“ eindrücklich zeigen. Hier bewegen sich die Musiker dann schon deutlich mehr auf dem Terrain des Alternative Rock. Es gibt eine Melodie und der Rhythmus prescht nach vorne, welcher die Füße animiert mitzuwippen. Wieder ganz anders klingt das Pure Phase Ensemble schließlich bei dem Stück „Tetno Pulsu“. Jetzt stehen elektronische Klänge im Vordergrund, die von einem wummernden Bass begleitet werden. Die Musiker experimentieren, testen aus. Passend zu diesen, zum Teil harten und kalten Klängen, erklingt hier die polnische Sprache, die sich ebenfalls alles andere als weich anhört und den Eindruck des Liedes noch bestens verstärkt. Der Titel „God Drugs“ ist dagegen ein zunächst lange instrumental gehaltenes Lied. Dieses beginnt schräg und quer, um schließlich in einer Art melodiösem Bombast zu münden, welcher mit sehnsüchtigem Gesang, dieses Mal wieder in Englisch, angefüllt wird. Somit wird dieses Album zu einer kleinen Achterbahnfahrt, die nach jeder Kurve einiges an Überraschungen parat hält.

Fazit: Eine absolut abwechslungsreiche Scheibe ist die sechste Veröffentlichung des Pure Phase Ensembles geworden. Mehrere musikalische Stile gibt es auf diesem Album zu hören, die mitunter weit über den Status eines Experiments hinausreichen. Gerade die Instrumentalpassagen, atmosphärisch dicht gepackt, machen sehr viel Spaß auf „Pure Phase Ensemble 6, Feat. Anton Newcombe Live At SpaceFest!“ Zehn Punkte.

Anspieltipps: Popol Vuh, God Drugs, Getting Bored