Montag, 10. Dezember 2012

Serj Tankian – Elect The Dead




Serj Tankian – Elect The Dead


Besetzung:

Serj Tankian – guitars, bass, piano, vocals, synthesizers, drum programming, melodica, bells and various tone generating beauties


Gastmusiker:

Brain – drumming (tracks 1, 3-5, 7-9, 11)
John Dolmayan – drumming (tracks 2, 4 & 5)
Dan Monti – drum programming (track 6), guitar (tracks 1-4, 5, 8, 11), bass (tracks 2, 6-9, 11), synthesizer (track 6)
Diran Noubar – solo guitar (track 5)
Ani Maldjian – vocals (tracks 5 & 9)
Cameeron Stone – cello (tracks 1, 3, 4, 6, 8, 11, 12)
Antonio Pontarelli – violin (tracks 1, 3, 4, 6, 8)
Fabrice Favre – synthesizer (track 6)


Label: Reprise Records


Erscheinungsdatum: 2007


Stil: Alternative Metal, Hard Rock


Trackliste:

1. Empty Walls (3:50)
2. The Unthinking Majority (3:47)
3. Money (3:54)
4. Feed Us (4:32)
5. Saving Us (4:42)
6. Sky Is Over (2:57)
7. Baby (3:31)
8. Honking Antelope (3:51)
9. Lie Lie Lie (3:33)
10. Praise The Lord And Pass The Ammunition (4:24)
11. Beethoven's C*** (3:13)
12. Elect The Dead (2:55)

Gesamtspieldauer: 45:07




Das erste Soloprojekt des „System Of A Down“ Sängers und Keyboarders hat wahrlich einiges zu bieten. Alternative Metal oder Progressive Metal, egal wie man diese Art der Musik bezeichnen will, überzeugen kann sie im Falle des Serj Tankian ohne Zweifel. Sehr abwechslungsreich werden hier vom gebürtigen Beiruter Lieder dargeboten, die in sich selbst viele Überraschungen und Wandlungen beheimaten.

Es ist dieses Spiel. Dieses Spiel aus verträumten Abschnitten und treibenden Parts, aus lauten Passagen und fast schon sanften Tönen, dieses Zusammenspiel von akustischen und elektrischen Instrumenten, die das Album „Elect The Dead“ zu einem Erlebnis werden lassen. Klar steht die „härtere Mucke“ deutlich im Vordergrund, aber eben nicht durchgängig. Sogar niemals durchgängig. Die krachenderen Noten werden verbunden mit tollen Melodien, die einen immer wieder einfangen können und mit jedem weiteren Hören der Platte noch an Intensität zu gewinnen scheinen.

Serj Tankian hat auf „Elect The Dead“ die Musik nicht neu erfunden, auch kann er zweifelsfrei mit diesem Album nicht bestreiten, dass er einer der Köpfe von „System Of A Down“ ist. Allerdings unterscheidet sich die Musik auf seinem Solo-Projekt doch deutlich von der einer SOAD-Platte. Die Musik ist hier sehr viel eingängiger, es wird weniger geschrien, mehr Wert auf Harmonien gelegt. Da passt alles richtig gut zusammen, die einzelnen Stücke klingen. Klingen sogar richtig gut.

Nicht unerwähnt bleiben soll hier auch, dass Serj Tankian die Stücke größtenteils alleine eingespielt hat. Und dann sind da natürlich auch noch die Texte, die meist sozialkritisch sind und eine gewisse Prise Humor nie vermissen lassen. Da lohnt es sich wirklich das Booklet zur Hand zu nehmen und einfach mal mitzulesen.

Fazit: „Elect The Dead“ ist ein richtig gutes Album geworden. Klar muss man dafür mit Hard Rock - oder noch besser mit Metal – etwas anfangen können. Wem diese Musik zusagt, der kann hier ein sehr intelligentes und immer wieder mitreißendes Album für sich entdecken, bei dem es sich lohnt, nicht nur einmal hinzuhören und auch die Texte etwas genauer zu erforschen. Auch für Melodiösität ist auf dem Album gesorgt, sodass die Platte eine wahrlich lohnende Investition darstellt. Elf Punkte.

Anspieltipps: Empty Walls, Feed Us, Sky Is Over, Lie Lie Lie, Elect The Dead