Montag, 16. Februar 2015

Udo Lindenberg – Udopia




Udo Lindenberg – Udopia


Besetzung:

Udo Lindenberg – Gesang, Keyboards
Hannes Bauer – Gitarre
Elliot Randall – Gitarre
Peter Hesslein – Gitarre
Mike Miranda – Gitarre
Jean Jacques Kravetz – Keyboards
Thor Baldurson – Keyboards
Dave King – Keyboards, Bass
Thomas Sequi – Keyboards
Steffi Stephan – Bass
Betram Engel – Schlagzeug
Thommy Price – Schlagzeug
Thomas Digl – Schlagzeug
Nippy Noya – Perkussion
Bolle Burmeister – Klarinette
Rale Oberpichler – Chor
Freya Wippich – Chor
Elisabeth Richelsen – Chor
Karlos-Kopflos-Singers – Chor


Label: Warner Music


Erscheinungsdatum: 1981


Stil: Deutsch Rock, Pop


Trackliste:

1. Strassen-Fieber (4:48)
2. Mit dem Sakko nach Monakko (4:33)
3. Gegen die Strömung (3:38)
4. Affenstern (4:15)
5. Sandmännchen (3:39)
6. Grande Finale (5:12)
7. Ali (3:37)
8. Jonny Gigolo (2:58)
9. Kann denn Liebe Sünde sein (3:38)
10. Kugel im Colt (4:24)
11. No Future? (3:55)

Gesamtspieldauer: 44:42




„Udopia“ ist bereits das fünfzehnte Studioalbum des Udo Lindenberg und wurde im Jahr 1981 veröffentlicht. Wenn man sich dann überlegt, dass das erste Album Udo Lindenbergs im Jahr 1971 erschien, kann man sich schnell ausrechnen, dass der gebürtige Gronauer sehr fleißig im Veröffentlichen von Platten war. Manchmal gab es mehrere neue Scheiben pro Jahr. Nicht weiter überraschend dann dabei, dass auch manchmal die Qualität der Alben zu wünschen übrig ließ. Nicht jede Platte des Udo Lindenberg ist dabei uneingeschränkt überzeugend. Dies gilt ausdrücklich jedoch nicht für „Udopia“, denn diese Scheibe ist zweifelsohne eine seiner besten.

Auf keinem Album vorher oder nachher klang Udo Lindenberg witziger und auch politischer. Dieser Wortwitz des Wahlhamburgers ist wahrlich unerreicht und zaubert dem Zuhörer beim Hören von „Udopia“ so manches Mal ein Lächeln auf das Gesicht. Musikalisch gesehen gibt es auf dieser Platte auch eine relativ große Spannbreite zu erhören. Diese reicht vom etwas härteren Rock über den Pop im Midtempo, bis hin zu den sanften Balladen. Herauszuheben sind dabei drei ganz besondere Lieder. Zum einen „Mit dem Sakko nach Monakko“ („Monakko“ wird hier wirklich so auf dem Album geschrieben). Ein Pop Titel, sicherlich unter den Top 5 der besten Liedern, die Udo Lindenberg in seiner langen Karriere geschrieben hat. Hier schlägt der Humor des Sängers voll durch, einfach grandios gemacht. Wie er in diesem Titel die Königshäuser und die ein Jahr zuvor gescheiterte Ehe zwischen Prinzessin Caroline und dem Finanzmakler Philippe Junot absolut parodistisch verarbeitet, das ist wahrlich eine hohe Kunst.

Auch die swingende Ballade „Sandmännchen“ kann sowohl musikalisch wie inhaltlich überzeugen. Da macht das Zuhören einfach unglaublich viel Spaß. Und auch wenn man nicht alles inhaltlich unterschreiben möchte, was Udo Lindenberg in „Grande Finale“ so von sich gibt, so ist das doch die perfekte Satire. Dieses Mal knallt das Lied sogar richtig – mit dem Opener gehört es zu den härteren Stücken der Platte. Wahrlich alles sehr überzeugend. Nun, auch „Affenstern“ und „Johnny Gigolo“ gehören zu den gelungenen Titeln, die auch nach bald 34 Jahren nichts von ihrer Wirkung eingebüßt haben.

Fazit: Ein wirklich tolles und überzeugendes Album ist „Udopia“ geworden. Textlich mit Sicherheit das beste Werk des Udo Lindenberg. Musikalisch wird es nur von „Votan Wahnwitz“ und „Alles klar auf der Andrea Doria“ übertroffen. Die tollen Melodien gibt es zwar auch auf „Udopia“, jedoch nicht unbedingt bei jedem der elf Nummern. Allerdings ist das jetzt wirklich „Jammern“ auf hohem Niveau. Nein, „Udopia“ überzeugt auf ganzer Linie, sollte man unbedingt gehört haben, da hier auch der Zeitgeist der frühen 80er Jahre erspürt werden kann. Zwölf Punkte.

Anspieltipps: Mit dem Sakko nach Monakko, Sandmännchen, Grande Finale