Pink Floyd – A Saucerful Of Secrets
Besetzung:
David Gilmour –guitar, vocals
Nick Mason – drums
Richard Wright – organ, piano, vocals
Roger Waters – bass guitar, vocals
Gastmusiker:
Syd Barrett – guitar, vocals (Jugband Blues)
Label: EMI
Erscheinungsdatum: 1968 / 1994 / 2011
Stil: Psychedelic Rock
Trackliste:
1. Let There Be More Light (5:39)
2. Remember A Day (4:33)
3. Set The Controls For The Heart Of The Sun (5:27)
4. Corporal Clegg (4:12)
5. A Saucerful Of Secrets (12:00)
6. See-Saw (4:37)
7. Jugband Blues (3:00)
Auf ihrem zweiten Album, “A Sauercerful Of Secrets“, aus dem Jahr 1968, haben die vier Musiker von Pink Floyd den nächsten Schritt getan. Gab es auf dem Erstlingswerk „The Piper At The Gates Of Dawn“ auch noch eine ganze Menge 60er Jahre Pop zu hören, so tritt dieser, auf dem zweiten Album Pink Floyds, doch deutlicher in den Hintergrund. Alles klingt hier noch ein wenig psychedelischer, experimentierfreudiger und dabei immer wieder, wenn auch nicht durchgängig, eingängig.
Aber es hatte sich natürlich auch eine ganze Menge in der Band getan. Syd Barrett, der sich auf dem Debut noch als Hauptideengeber Pink Floyds auszeichnete, hatte die Band verlassen, beziehungsweise war gegangen worden. An seine Stelle trat nun David Gilmour an der Gitarre. Mit einem Lied, nämlich dem letzten der Platte, ist Syd Barrett allerdings auch noch auf diesem Album verewigt. „Jugband Blues“ heißt sein Beitrag, der mit drei Minuten Laufzeit das kürzeste Stück der Platte darstellt und ganz in der Tradition von „The Piper At The Gatres Of Dawn“ steht. Denn diese Nummer hätte vom Stil her durchaus auch auf dem ersten Album der Band seinen Platz finden können. Bis etwa zur Mitte des Stücks ist das Lied eine Pop-Nummer der 60er Jahre, die dann kurz nach der Hälfte ein wenig experimentell wird, um dann gegen Ende in einen sehr sphärischen und melodiösen Teil überzugehen.
Von den restlichen sechs Titeln stammen drei aus der Feder Roger Waters, zwei von Rick Wright und beim Titelstück, „A Saucerful Of Secrets“, zeichnen sich alle vier Musiker als Co-Komponisten aus. Eröffnet wird das Album mit „Let There Be More Light“ von Roger Waters. Der Beginn des Stücks klingt genau so, wie man es von einem Stück erwartet, dass dem Genre „Psychedelic Rock“ zugeordnet werden soll: Ein wenig schräg und sphärisch. Dann geht die Nummer allerdings in einen sehr harmonischen und melodiösen Teil über, der vor allen dadurch länger hängenbleibt, weil Roger Waters den Gesang während der Strophe sehr abgehackt intoniert. Es folgt mit „Remember A Day“ von Rick Wright ein wunderschön melodiöser Titel, der von einer harmonischen Pianomelodie getragen wird, in die immer wieder ungewohnte, fast schon weinende Gitarrenklänge, sowie diverse „Geräusche aus dem Mund Roger Waters“ eingestreut werden. Ein richtig schönes Stück.
Dann folgt mit „Set The Controls For The Heart Of The Sun“ wieder eine Nummer von Roger Waters. Die Stimmung dieses Stücks ist auf irgendeine Art und Weise mystisch. Alles klingt ein wenig unheimlich und eine Melodieführung ist nur am Rande vorhanden. Bei diesem Track geht es um die Atmosphäre und sonst nichts. Und das schafft das Lied auch, Atmosphäre zu schaffen. Eine tief dunkle, ja, mystische Stimmung – und daran können auch die Möwen nichts ändern, die gegen Ende des Liedes immer wieder zu hören sind. Das nächste Stück stammt ebenfalls von Roger Waters und „Corporal Clegg“ heißt es. Die Nummer besteht aus mehreren Teilen. Einem, der ein wenig härter klingt, einem, der an die Beatles erinnert und einem dritten, der Assoziationen an einen Zirkus oder Jahrmarkt aufkommen lässt. Eine nette Spielerei.
Schließlich gibt es den Titeltrack zu hören, der mit seinen zwölf Minuten Laufzeit auch gleichzeitig das längste Lied der Platte darstellt. Und auch hier gibt es eine Dreiteilung. Ganz langsam fängt es an zu brummen, dazu gesellen sich diverse Geräusche und eine nicht sehr melodiöse Synthesizer-Melodie. Und es wird immer atonaler, abgefahrener, wirrer, lauter und kakophonischer. Nach genau einem Drittel des Liedes ist damit aber abrupt Schluss und jetzt kann Nick Mason sein Können am Schlagzeug zeigen. Dieses wird allerdings ziemlich schnell wieder in den Hintergrund gedrängt und es geht genauso schräg und nervenzerreißend weiter, wie es bereits im ersten Teil zu hören war. Und aus all diesem erwächst dann nach sieben Minuten ein Donnergrollen, welches schließlich in ganz andere, absolut liebliche Töne mündet. Größer kann der Kontrast der Musik in einem einzigen Stück wahrlich nicht mehr sein. Aus einem Gewühl von Tönen und Eindrücken erwächst eine ganz ruhige, harmonische und melodiöse Orgelmelodie, die schließlich noch von einem Chor unterstützt wird. Auf zwölf Minuten haben Pink Floyd hier Himmel und Hölle erschaffen. Das ist „Psychedelic Rock“!
Bevor das Album durch das bereits erwähnte Stück „Jugband Blues“ beschlossen wird, gibt es allerdings noch den zweiten Titel von Richard Wright zu hören. „See-Saw“ heißt dieser, ist eine nette, etwas schwebende und eingängige Nummer, die allerdings nicht an seinen ersten Beitrag „Remenber A Day“ heranreicht.
Fazit: “A Saucerful Of Secrets” geht noch einen Schritt weiter in die Richtung “Psychedelic Rock”. Und auch wenn es für viele Fans die Katastrophe schlechthin war, das Syd Barrett Pink Floyd verlassen hatte, so wirkt es hier doch so, zumindest beim Hören seines Stückes auf dem Album, dass er seinen Zenit, warum auch immer, als Songschreiber bereits überschritten hatte. Bestätigt wurde dieser Eindruck auch durch seine zwei folgenden Soloalben. Doch das ist ein anderes Thema. Was bleibt ist eine spannende Platte, die sehr viele Stimmungen bereithält, von denen man sich immer wieder überraschen lassen kann. Interessant, spannend und elf Punkte wert.
Anspieltipps: Let There Be More Light, Remember A Day, A Saucerful Of Secrets
Aber es hatte sich natürlich auch eine ganze Menge in der Band getan. Syd Barrett, der sich auf dem Debut noch als Hauptideengeber Pink Floyds auszeichnete, hatte die Band verlassen, beziehungsweise war gegangen worden. An seine Stelle trat nun David Gilmour an der Gitarre. Mit einem Lied, nämlich dem letzten der Platte, ist Syd Barrett allerdings auch noch auf diesem Album verewigt. „Jugband Blues“ heißt sein Beitrag, der mit drei Minuten Laufzeit das kürzeste Stück der Platte darstellt und ganz in der Tradition von „The Piper At The Gatres Of Dawn“ steht. Denn diese Nummer hätte vom Stil her durchaus auch auf dem ersten Album der Band seinen Platz finden können. Bis etwa zur Mitte des Stücks ist das Lied eine Pop-Nummer der 60er Jahre, die dann kurz nach der Hälfte ein wenig experimentell wird, um dann gegen Ende in einen sehr sphärischen und melodiösen Teil überzugehen.
Von den restlichen sechs Titeln stammen drei aus der Feder Roger Waters, zwei von Rick Wright und beim Titelstück, „A Saucerful Of Secrets“, zeichnen sich alle vier Musiker als Co-Komponisten aus. Eröffnet wird das Album mit „Let There Be More Light“ von Roger Waters. Der Beginn des Stücks klingt genau so, wie man es von einem Stück erwartet, dass dem Genre „Psychedelic Rock“ zugeordnet werden soll: Ein wenig schräg und sphärisch. Dann geht die Nummer allerdings in einen sehr harmonischen und melodiösen Teil über, der vor allen dadurch länger hängenbleibt, weil Roger Waters den Gesang während der Strophe sehr abgehackt intoniert. Es folgt mit „Remember A Day“ von Rick Wright ein wunderschön melodiöser Titel, der von einer harmonischen Pianomelodie getragen wird, in die immer wieder ungewohnte, fast schon weinende Gitarrenklänge, sowie diverse „Geräusche aus dem Mund Roger Waters“ eingestreut werden. Ein richtig schönes Stück.
Dann folgt mit „Set The Controls For The Heart Of The Sun“ wieder eine Nummer von Roger Waters. Die Stimmung dieses Stücks ist auf irgendeine Art und Weise mystisch. Alles klingt ein wenig unheimlich und eine Melodieführung ist nur am Rande vorhanden. Bei diesem Track geht es um die Atmosphäre und sonst nichts. Und das schafft das Lied auch, Atmosphäre zu schaffen. Eine tief dunkle, ja, mystische Stimmung – und daran können auch die Möwen nichts ändern, die gegen Ende des Liedes immer wieder zu hören sind. Das nächste Stück stammt ebenfalls von Roger Waters und „Corporal Clegg“ heißt es. Die Nummer besteht aus mehreren Teilen. Einem, der ein wenig härter klingt, einem, der an die Beatles erinnert und einem dritten, der Assoziationen an einen Zirkus oder Jahrmarkt aufkommen lässt. Eine nette Spielerei.
Schließlich gibt es den Titeltrack zu hören, der mit seinen zwölf Minuten Laufzeit auch gleichzeitig das längste Lied der Platte darstellt. Und auch hier gibt es eine Dreiteilung. Ganz langsam fängt es an zu brummen, dazu gesellen sich diverse Geräusche und eine nicht sehr melodiöse Synthesizer-Melodie. Und es wird immer atonaler, abgefahrener, wirrer, lauter und kakophonischer. Nach genau einem Drittel des Liedes ist damit aber abrupt Schluss und jetzt kann Nick Mason sein Können am Schlagzeug zeigen. Dieses wird allerdings ziemlich schnell wieder in den Hintergrund gedrängt und es geht genauso schräg und nervenzerreißend weiter, wie es bereits im ersten Teil zu hören war. Und aus all diesem erwächst dann nach sieben Minuten ein Donnergrollen, welches schließlich in ganz andere, absolut liebliche Töne mündet. Größer kann der Kontrast der Musik in einem einzigen Stück wahrlich nicht mehr sein. Aus einem Gewühl von Tönen und Eindrücken erwächst eine ganz ruhige, harmonische und melodiöse Orgelmelodie, die schließlich noch von einem Chor unterstützt wird. Auf zwölf Minuten haben Pink Floyd hier Himmel und Hölle erschaffen. Das ist „Psychedelic Rock“!
Bevor das Album durch das bereits erwähnte Stück „Jugband Blues“ beschlossen wird, gibt es allerdings noch den zweiten Titel von Richard Wright zu hören. „See-Saw“ heißt dieser, ist eine nette, etwas schwebende und eingängige Nummer, die allerdings nicht an seinen ersten Beitrag „Remenber A Day“ heranreicht.
Fazit: “A Saucerful Of Secrets” geht noch einen Schritt weiter in die Richtung “Psychedelic Rock”. Und auch wenn es für viele Fans die Katastrophe schlechthin war, das Syd Barrett Pink Floyd verlassen hatte, so wirkt es hier doch so, zumindest beim Hören seines Stückes auf dem Album, dass er seinen Zenit, warum auch immer, als Songschreiber bereits überschritten hatte. Bestätigt wurde dieser Eindruck auch durch seine zwei folgenden Soloalben. Doch das ist ein anderes Thema. Was bleibt ist eine spannende Platte, die sehr viele Stimmungen bereithält, von denen man sich immer wieder überraschen lassen kann. Interessant, spannend und elf Punkte wert.
Anspieltipps: Let There Be More Light, Remember A Day, A Saucerful Of Secrets
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